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Geplantes Madagaskar-Projekt

Die Ära Ravalomanana in Madagaskar


So geht die Entwicklung in Madagaskar weiter
Juli bis Dezember 2002



  
  




12. 7. In der Tribune ist zu lesen: Die Residenz Ratsirakas in Tamatave, Ambodiatafana, sei von einer Gruppe Offizieren der Regierungsarmee erfolgreich durchsucht worden. In ganz Madagaskar verfolge man mit großem Eifer die kriminellen Ratsirakisten. Auszug eines Disputs, den Abdoulaye Wade, demokratisch gewählter Präsident aus Senegal mit Obasanjo, einem anderen Staatspräsidenten, am ersten Tag der Gründungsversammlung der AU in Durban geführt haben. Nachdem Obasanjo mit lauter Stimme und ständig mit der Faust auf das Pult hämmernd, den Versuch Wades, Madagaskars Suspendierung aufzuheben, barsch abgelehnt habe, habe Wade gekontert: "Sagen Sie mir, wer in diesem Saal unter Ihnen ist unter gemäß wahrlich regulären und demokratischen Verfahren gewählt worden, was Sie so sehr mit Eigensinn für die Madagassen beanspruchen. ... Wieviele unter Ihnen verfälschen nicht die Wahlergebnisse, um sich unbegrenzt an der Macht zu halten - einzig dank Gewehren, Gewalt und wieder Staatsstreichen?"

13. 7. In der Midi ist zu lesen: Gemäß einem Artikel in der französischen Zeitung Libération seien die 12 Söldner, die von Tansania wieder nach Frankreich geschickt wurden, schon in Paris beim Besteigen eines Fliegers nach Ägypten alle überwacht worden und sogar gefilmt worden. Das läßt vermuten, daß die französische Regierung mindestens informiert war, wenn ein solcher Trupp sich auf den Weg zu einem Einsatz nach Madagaskar macht. Ratsiraka habe für diesen Trupp 3 Millionen Euro bezahlt.
Air Madagascar habe im ersten Halbjahr 66,4% weniger Passagiere gehabt, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Man sei haarscharf an der Pleite vorbeigeschrammt, aber jetzt könne es wieder aufwärts gehen.
Der Vize-Premierminister habe bekanntgegeben, daß Madagaskar in den Monaten der Krise, trotz der Einfrierung der Guthaben des Landes, Schulden zurückbezahlt habe, was nur durch eine strenge Ausgabenpolitik möglich geworden sei. Das wirft einige Fragen auf, die der Artikel nicht beantwortet.

 
Demonstranten gegen die französische Politik

 
14. 7. Vor der Zufahrt zur Residenz Frankreichs, wo wegen des französischen Nationalfeiertags ein großer Empfang stattfindet, haben sich etwa 50 Personen versammelt, um gegen die Verbrechen Frankreichs zu demonstrieren. Auf einem verteilten Handzettel des Vereins AVANA New Madagascar steht unter anderem: "Das Verbrechen geht weiter! Madagaskar, 2002: tausende von Kindern tot. CHIRAC, bist Du schuldig? JA! CHIRAC, bist Du Komplize? JA! CHIRAC, bist Du verantwortlich? JA! Warum? Für die Interessen des "FrançAfrique" von dem ich der große Manitu bin. Wenig wichtig sind die Mittel: die Ratsirakas, Bongos & andere Mobutus sind dafür da." Betrachtet man die geringe Resonanz auf den Aufruf zur Demonstration in Zeitungsanzeigen, dann scheint für die meisten aber anscheinend wieder Friede, Freude, Eierkuchen zu herrschen.

15. 7. Die Tribune schreibt: In Diego sei der dortige PmS am Samstag offiziell unter einigen zigtausenden jubelnden Menschen und mit Anwesenheit von Ravalomanana im Stadion Mitabe eingeweiht worden. Ratsiraka habe in einem Interview mit dem französischen Sender LCI gesagt, er sei ein Soldat und habe nicht das Recht, zu desertieren und er werde weiterkämpfen. Was auch immer das heißen mag, dieser Mensch darf nicht frei herumlaufen. Und wenn die französische Regierung diesen Verbrecher weiter bei seinen Schandtaten gewähren läßt, ist sie dafür voll verantwortlich.

16. 7. Die Midi hat eine Doppelseite mit vielen Bildern aus der Residenz Ratsirakas in Tamatave, Ambodiatafana, die ohne Widerstand eingenommen worden sei. Ein Hubschrauber steht auch noch dort. Für den kommenden Freitag werde die Wiedereröffnung des Interbanken-Devisenhandels angekündigt. Der Kurs für einen Euro werde um 6800 FMG erwartet, wobei der Kurs auf der Straße in der Spitze bis zu 7800 FMG pro Euro war und aktuell bei 7200 liegt.

17. 7. Die Tribune berichtet, Ravalomanana habe anläßlich der Messe in Analavory bekanntgegeben, daß auf landwirtschaftliche Materialien, auf Dünger und auf Zement die Importsteuern aufgehoben seien.

18. 7. Die Midi berichtet, Ratsiraka habe zu einem Gipfeltreffen der AKP-Staaten in Fiji, zu dem eine Einladung an Ravalomanana gegangen war, einen "Vertreter" geschickt, den man des Saals verwiesen habe.

19. 7. In der Tribune ist zu lesen: Die offizielle Delegation Madagaskars in Fiji mit dem Außenminister und der Gesandte Ratsirakas seien allesamt beim Gipfel der AKP-Staaten als unerwünscht ausgeschlossen worden. Die EU habe Kredite in Höhe von 327 Mio. Euro zugesichert. 267 Mio. seien für eine makroökonomische und sektorelle Verbesserung gedacht und 60 Mio. seien für Erhaltung und Verbesserung von Infrastrukturen, dabei besonders Straßen, die während der Krise zerstört wurden. Die amerikanische Botschafterin habe dem Umweltminister Hilfe bei einem vom Minister vorgelegten Programm zugesichert. Es sei darüber gesprochen worden, madagassische Studenten in den USA im Umweltschutz auszubilden und Hilfe sei für den Kampf gegen die Plage der Buschfeuer erörtert worden. Es sei die Verschärfung des Gesetzes zum unerlaubten Export von Tierarten angesprochen worden und die US-Botschafterin habe erklärt, daß bei Pflanzenarten, die Basis für Medikamente seien, die Länder den größten Profit daraus hätten, in denen diese verarbeitet würden.

20. 7. Die Midi berichtet: Einige der mit 2 Antonov von Tamatave nach Mauritius geflüchteten Ratsirakisten seien mit diesen Maschinen nach Mayotte geflogen. Ravalomanana widme seine ganze Aufmerksamkeit dem ländlichen Sektor. Er habe am Vortag die amerikanische Botschafterin empfangen und mit ihr über die Parameter für die am 26. des Monats geplante Versammlung des Clubs der Freunde Madagaskars in Paris gesprochen und die Möglichkeit erörtert, wie man die Beziehungen des privaten Sektors Madagaskars und des privaten Sektors der USA erweitern könne. Es sei ein Vertrag über die Schenkung von 6 Küstenwachtschiffen unterzeichnet worden. Eine Delegation aus China mit dem Vize-Außenminister sei am Vorabend angekommen und es werde für diesen Tag ein Abkommen über technische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und Madagaskar unterschrieben.

22. 7. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe am Samstag auf einer landwirtschaftlichen Messe in Antanambe bekanntgegeben, die Ministergehälter von derzeit 2,3 Millionen FMG ab August auf 3500 US$ zu erhöhen, was etwa 26 Millionen FMG entspreche, damit der Korruption der Boden entzogen werde und keine Umleitung von Geldern stattfinde. Auch die Bezüge der Beamten sollten erhöht werden, allerdings nicht sofort und nur nach und nach. Ravalomanana habe die Wichtigkeit des Reises für die madagassische Kultur betont und habe der Bevölkerung versprochen, dieses Produkt auf den Sockel zu stellen, der ihm gebühre. "Wir werden die Importeure nicht mehr Reis aus dem Ausland einführen lassen, besonders ohne Steuern zu bezahlen, wir werden das erreichen, indem der madagassische Reis einen hohen Wert erreicht - und auf lange sicht werden wir ihn auch selbst exportieren." Der chinesische Vize-Außenminister habe eine Beihilfe ohne Bedingungen von 4 Millionen Dollar im Rahmen der wirtschaftlichen und technischen Zusammenarbeit zwischen China und Madagaskar gewährt. Ravalomanana habe bei dieser Gelegenheit bemerkt, daß Madagaskar sich in eine schnelle Entwicklung des Landes einklinke und er auf die Hilfe Chinas als Agrarland, mit einem Transfer von Technologie, dies besonders bei der Reiskultivierung, zähle. Mauritius habe eine Hilfe von 330 Millionen Rupees, was etwa 11 Millionen Dollar entspreche, für Madagaskar bewilligt, die beim Treffen der Freunde Madagaskars in Paris offiziell bekanntgegeben werden solle. Dort werde der Minister aus Mauritius von einer Delegation des privaten Sektors begleitet. Eine Firma namens "Food and Alled Industries Limited" wolle im Westen Madagaskars ein 30.000 Hektar großes Gelände im agro-industriellen Bereich bewirtschaften.

23. 7. Die Midi berichtet: Die chinesisch-madagassische medizinische Zusammenarbeit bestehe jetzt seit 30 Jahren und zwischen der chinesischen Botschafterin und einem madagassischen Minister sei es zu Gesprächen darüber gekommen. Seit 1974 arbeite eine Mannschaft von 30 chinesischen Ärzten in Madagaskar und werde alle 2 Jahre ausgetauscht. Im Rahmen dieser Kooperation wolle die chinesische Seite die Ausbildung madagassischer Mediziner in Akupunktur verstärken.

25. 7. Die Tribune berichtet, die Botschafterin der USA habe, wie es jedes Jahr der Fall sei, die Gewährung einer Finanzhilfe für 14 Selbsthilfeprojekte im ganzen Land in Höhe von 86.400 Dollar bekanntgegeben.

26. 7. Die Midi berichtet, daß Ratsiraka und seine Getreuesten im Jahr 2001 177 Milliarden FMG verbraucht hätten, wo ihnen per Gesetz lediglich 2,846 Millirden FMG zugedacht gewesen seien.

26. 7. Die Midi berichtet: Bei dem von der Weltbank initiierten Treffen des Clubs der Freunde Madagaskars in Paris habe die Gemeinschft der Geber eine Summe von 2,3 Milliarden Dollar bewilligt, was etwa der Hälfte des vor der Krise erwarteten BSP´s des Landes entspreche. Von der Gesamtsumme seien 1,4 Milliarden Dollar im Rahmen des Eilprogramms bis zum Ende des Jahres nötig.
Kanada, Südkorea, Spanien und die Niederlande wünschten verstärkte Beziehungen mit Madagaskar und verschiedene unter ihnen wollten durch einen Botschafter vertreten sein.
Lufthansa Consulting werde nächsten Monat den Rehabilitationsplan für die nationale Fluggesellschaft Air Madagascar vorlegen. Die Gesellschaft habe momentan 20 Millionen Dollar Schulden, aber dank des von Lufthansa Consulting vorgeschlagenen Restrukurierungsplans dürfe man, unter anderem, 2 Jahre auf Gewinne warten mit der Erneuerung der Flotte.
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Madagaskar würden sich in den nächsten Tagen intensivieren, da man eine Unterstützung im Handball und Fußball durch einen Experten gwähren werde, wie der deutsche Botschafter bei einem Gespräch mit dem Jugend- und Sportminister versichert habe.

27. 7. Auf der Internetseite www.tiako-i-madagasikara.org wird geschrieben, die 2,3 Milliarden Dollar Hilfe für Madagaskar seien zu 1er Milliarde Spenden und die restlichen 1,3 Milliarden seien Kredite mit 0 oder 0,5% Zinsen.

30. 7. Die Tribune berichtet: Von den 2,3 Milliarden Dollar, die Madagaskar bekommen soll, würden noch dieses Jahr 1,4 Milliarden Dollar im Rahmen der Eilhilfe der Geldgeber zur Verfügung gestellt. Das sei eine Summe, die eifersüchtig mache, die in Afrika bisher lediglich Südafrika und Marokko von der Weltbank und dem Weltwährungsfonds erhalten hätten. Man muß sich hier fragen, welche Interessen die Amerikaner in Madagaskar verfolgen, nachdem man als Vorreiter bei der politischen Anerkennung der neuen Regierung sich nun mit einer ungewöhnlich hohen Summe so großzügig zeigt!? Es kursiert das Gerücht, man könnte an einer neuen Basis zur Truppenstationierung interessiert sein.
Der indische Botschafter sei bei der Handelskammer in Majunga gewesen und habe die Zusammenarbeit mit einer indischen Handelskammer vorgeschlagen.

1. 8. Die Midi berichtet: Die beim Treffen der Freunde Madagaskars bei der Weltbank in Paris von den Gebern zugesagte Summe rangiere unter den höchsten für die am wenigsten entwickelten Länder, die schon eine derartige Hilfe erhalten hätten.
Premierminister Sylla habe sich überzeugt gezeigt, daß ein starkes beständiges wirtschaftliches Wachstum erforderlich sei, um die extreme Armut, die die Mehrheit der Madagassen treffe, zu reduzieren. Unter Syllas angeführten Strategien seien unter anderem das wieder in Gang bringen der Landwirtschaft in kleinem Maßstab, sowie die Entwicklung der Viehzucht und des Kunsthandwerks, die Erhaltung des Ökosystems, die mißbräuchliche Ausbeutung von raren Ressourcen sanktionierend. Dem folgend sei die Verbesserung der Straßeninfrastruktur und der Kommunikation, um die Kommerzialisierung der Landwirtschaftsprodukte zu begünstigen und daher den Übergang von einer Subsistenzwirtschaft zur profitbringenden Intensivlandwirtschaft zu sichern. Außerdem habe Sylla versprochen, die Potentiale der zurückgefallenen Bereiche des Tourismus, der Fischwirtschaft, der Manufakturindustrie und der Minen unverzüglich zu nutzen. Wie die Geldgeber konkret forderten, verspreche die Regierung folgende Maßnahmen:
- das Fürsprechen eines wirtschaftlichen Liberalismus und einen günstigen Rahmen für eine gesunde Konkurrenz zu schaffen, ohne in die Falle des Protektionismus zu tappen, alles, dem Staat die Befugnis überlassend, über den Fortbestand der Industrien zu wachen durch das Ergreifen geeigneter Maßnahmen.
- die Verfolgung des Programms der Privatisation, abhängig von der Konjunktur und strategisch günstigen Momenten.
- die Verbesserung der Sicherheit und den Zugang zum Grundeigentum durch schnelle Bearbeitung der Akten.
- die Zusicherung einer anreizenden Behandlung ausländischen Investoren gegenüber und nicht diskriminierend und dies unter Achtung der gültigen Gesetze in Madagaskar. Und besonders verspricht die Regierung die Sicherung der ausländischen Investitionen durch den Abschluß der bilateralen Einigungen über den Schutz von Investitionen als Nachtrag zur Zustimmung Madagaskars über die Mechanismen der Versicherung und Garantie der Investitionen.

2. 8. Die Tribune berichtet: In Senegal werde eine Botschaft eingerichtet und Botschafterin werde die Ex-Außenministerin des alten Regimes, die als erste zurückgetreten war. Auf dem ganzen afrikanischen Kontinent gebe es zur Zeit außer offiziellen Vertretungen lediglich eine Botschaft in Algerien und ein Generalkonsulat in Südafrika.
Sylla habe anläßlich der Feier des Schweizer Nationalfeiertages in der Botschaft bekanntgegeben, daß die Schweiz 7 Millionen Schweizer Franken für die Bereiche Umwelt, Gesundheit und Bildung gebe. In einem Interview mit einem juristischen und finanziellen Berater, der bei der Gründung der Madabourse (Aktienbörse) beteiligt gewesen sei, habe dieser zu bedenken gegeben, daß Madagaskar nunmehr über 5 Milliarden Dollar an Schulden habe und in der Vergangenheit die Rückzahlung nicht geleistet werden konnte. Er rufe dazu auf, einen Teil der Schulden zu erlassen. Alles werde vom Niveau der privaten Investitionen abhängen, die Reichtum und Beschäftigung schafften und Steuern erbrächten, die zum Rückzahlen der Schulden dienten.
In einem Artikel wird von der Meinung eines jungen Landwirts berichtet. Er sei der Meinung, daß das Erhalten der ländlichen Bevölkerung in ihrer Ecke, um dort die Erde zu kultivieren, nicht die beste Lösung sei. Mit einem halben Hektar Anbaufläche pro Landwirt, wie es in Madagaskar der Fall sei, mit dem man keine 3 Kinder ernähren könne, könne keine Entwicklung stattfinden und die Teilung der Fläche an die Erben müsse verhindert werden. Es müssten für die Landwirte nützliche Leistungen produziert werden, wie die Fabrikation von mechanischen Werkzeugen, kleine Mehlmühlen und Pächter mit der Spezialisierung auf Viehzucht.

3. 8. Die Midi berichtet, daß am Vortag die Wiedereröffnung des Interbanken-Devisenhandels gewesen sei und der Kurs gegenüber einem Euro bei einem Mittelkurs von 6787 FMG gelegen habe. Die Schwankungsbreite habe sich im Rahmen zwischen 6530 und 6803 bewegt. Damit habe sich ein Vertrauen der Marktteilnehmer in die allgemeine Politik des Staates gezeigt.

6. 8. Die Midi berichtet: Der Minister für Industrialisation und für die Entwicklung des privaten Sektors und das Kunsthandwerk habe gesagt: "Nach der Periode des wieder in Gang bringens des industriellen Sektors, die etwa 3 Monate dauern wird, besteht die Phase des Wiederaufbaus darin, den Investoren die Möglichkeit zu geben, nach Madagaskar zurückzukommen und sich niederzulassen." Er wolle den einzelnen Provinzen zugeordnete industrielle Zonen schaffen, für die mindestens 100 Hektar Fläche vorgesehen seien. Weiterhin habe er gesagt, daß die Finanzierung der Unternehmen dank der Gewährung einer Kreditlinie verstärkt werde. In einem Kommentar zu den industriellen Zonen schreibt die Zeitung, daß man dem Beispiel Chinas folgen solle, wo man mit gewissem Erfolg eine schnelle und dauerhafte Entwicklung in sehr zahlreichen Regionen erreicht habe. Da es in Madagaskar ebenso Frage einer solchen sozioökonomischen Entwicklung sei, gebühre dem chinesischen Modell, untersucht zu werden, um es den Realitäten entsprechend anzupassen.

8. 8. Die Midi berichtet, die ersten Verurteilungen von Angeklagten der Krisenzeit seien im Gericht von Anosy erfolgt, wobei die Strafzumessungen von 18 Monaten auf Bewährung bis zu 3 Jahren Haft ausgefallen seien.
Auf einer Landwirtschaftsmesse habe Ravalomanana gesagt, sein neues Leitmotiv sei, daß er sein Land wieder aufbaue. Er habe angekündigt, daß demnächst eine Mannschaft amerikanischer Experten kommen werde, um zu helfen, die Straßen zu sanieren und die während der Krise zerstörten Brücken wiederaufzubauen. Außerdem habe er die großen Mächte aufgefordert, gebrauchte Geräte, die aber in gut funktionierendem Zustand sein sollten, zu schicken - der Staat sei bereit, die Trasportkosten und die Verzollung zu übernehmen. Er habe erklärt, Deutschland sei bereit, dazu beizutragen und Südafrika habe dank eines solchen Vorgehens eine Entwicklung nehmen können. Die Bevölkerung der Region habe er dazu ermahnt, den Wald zu bewahren und aufzuwerten.

10. 8. Die Midi schreibt: Ravalomanana habe den Außenminister der Komoren empfangen und mit diesem unter anderem eine verstärkte Zusammenarbeit im militärischen Bereich vereinbart, die künftig auch zur Bekämpfung des Terrorismus führen könne. Es werde der Austausch von Botschaftern beabsichtigt und nicht nur von Konsulen. Gemäß dem komorischen Minister gebe es etwa 80.000 Komorer in Madagaskar.
Ein französischer Senator habe bei einer Befragung des französischen Außenministers am 25. 7. die französische Madagaskarpolitik angesprochen und gefragt, ob eine Verbindung bestehe bezüglich des Verhaltens der USA gegenüber Ravalomanana und eventuellen Absichten der Amerikaner, Diego Suarez als Militärstützpunkt zu nutzen. Der Minister habe mit dem Beispiel des Landes Djibouti (dort hat Frankreich eine Militärbasis) geantwortet. Es sei legitim, daß Frankreich bei seiner afrikanischen Politik darauf zähle, seine strategischen Interessen zu verteidigen.
Es wird an das Massaker beim Marsch auf den Präsidentenpalast vor 11 Jahren erinnert.
Für dieses Jahr werde laut neuesten Schätzungen eine Schrumpfung der Wirtschaft um 10,7% angenommen und für nächstes Jahr würden internationale Experten schon von einer Wachstumsrate von 8% ausgehen.
Tana habe einen neuen jungen Interimsleiter (Bürgermeister), der aus dem Kader der nebulösen Tiko (Firma von Ravalomanana) hervorgegangen sei.

12. 8. Die Midi berichtet: Die Vereinigung der Bäckereien habe beschlossen, den Preis für Wiederverkäufer eines Brots auf 900 FMG festzulegen und den empfohlenen Verkaufspreis für den Konsumenten auf 1000 FMG.
Es solle ein Haus der Landwirtschaft eröffnet werden, dessen Programm in den Regionen durch Landwirtschaftskammern übernommen werden solle. Außerdem sei es eine Frage, das Kreditwesen für die Landwirtschaft wieder in Gang zu bringen und den Sektor durch Landwirtschaftskooperationen zu strukturieren.

13. 8. Die Tribune schreibt: Bei der nationalen Eisenbahngesellschaft werde wieder gearbeitet und zwei Strecken würden schon wieder befahren und 2 weitere Loks seien kurz davor, wieder in Betrieb genommen werden zu können. Es müßten große Summen investiert werden, damit die Gesellschaft zur Profitabilität fände und dem Staat nicht mehr zur Last falle.
Die Kommunalverantwortlichen von Tana hätten laut geltenden Texten eigentlich beschlossen, die Nutzung der Pousse-Pousse auf den Straßen während der Geschäftszeiten zu unterbinden, aber nach der Demonstration der Pousse-Pousse-Zieher habe man eine Kehrtwende gemacht und lasse die Pousse-Pousse weiterhin Monsterstaus verursachen.

14. 8. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe die Außenministerin Südafrikas empfangen, die bestimmt habe, daß Madagaskar die Hürden überwinde, um zur Afrikanischen Union zurückzukommen.
Der Minister für Industrialisation und für die Entwicklung des privaten Sektors und eine Delegation aus Madagaskar seien in Mauritius, um die Investoren zu überzeugen, wieder ihre Tätigkeit aufzunehmen. 15 der 18 Freihandelszonenunternehmen hätten letzte Woche schon ihrem Wunsch Ausdruck verliehen, nach Madagaskar zurückzukehren.

16. 8. Die Midi berichtet: Wegen der zunehmenden Rinderdiebstähle sei in der Region bei Ihosy eine konzertierte Aktion von mindestens 1600 Leuten gegen die Diebesbanden geführt worden, die dazu geführt habe, daß 2421 gestohlene Rinder mit Hilfe des Militärs zurückgeholt werden konnten. Dabei seien mehrere Schlupfwinkel der Diebe auf Hügeln entdeckt worden und ein Haus mit 80 Räumen, das Sophie Ratsiraka gehöre und möglicherweise dazu gedient habe, die Rinder im Transit zu den Wiederverkäfern zu beherbergen. Die Rinder seien letzlich, nach der unter dem Tisch offiziell bei den Behörden erfolgten Registrierung, an Personen geliefert worden, unter denen auch regimenahe (Ratsiraka) gewesen seien.
Bei Air Madagascar protestierten die Angestellten gegen den neuen Bevollmächtigten, von dem man vermute, daß er in der Krisenzeit für ein Ausbeuten der Gesellschaft verantwortlich sein könne. Man fordere die Rückkehr des kürzlich zurückgetretenen Bevollmächtigten, der schon mit Air France und Singapore Airlines über die Wiederaufnahme von Flugstrecken verhandelt habe. Die Angestellten träten für eine Offenlegung des Vertrags mit Lufthansa Consulting ein, den der Staat und nicht Air Madagascar abgeschlossen hätte.

17. 8. Die Midi berichtet: In Tamatave sei der letzte der 6 Provinz-Präsidenten mit Sondervollmacht unter großer Anteilnahme der Bevölkerung offiziell ins Amt eingeführt worden. Der auch anwesende Ravalomanana habe gesagt, daß es keine Straffreiheit für die in der Krise begangenen Taten geben werde, er habe sich aber auch gegen die willkürlichen Verhaftungen ausgesprochen. Ein nationales Komitee zur Wiederaussöhnung unter Vorsitz des Ex-Präsidenten Albert Zafy habe die Fälle von 187 Häftlingen untersucht. Mehrere Häftlinge seien verprügelt oder gefoltert worden und viele von diesen zeigten noch die Spuren davon. Man fordere eine größere Transparenz bei den Verhaftungen und man wünsche eine Veröffentlichung der Namen der Angeklagten und wessen sie angeklagt würden. Dem aktuellen Regime halte Zafy ein Abgleiten zum Totalitarismus vor.

19. 8. Die Midi berichtet: Es seien für ein so riesiges Land nur noch 33% der Straßen praktikabel. Sie stellten einen der wichtigsten der schwachen Punkte Madagaskars dar. Die Straße von Sambaina, das an der Strecke zwischen Tana und Antsirabe liegt, nach Faratsiho werde Umgehend wiederhergestellt. Diese Region sei sehr produktiv im landwirtschaftlichen Sektor, könne aber nur schwer die Märkte erreichen, da die Piste so schlecht sei, daß ein allradgetriebenes Fahrzeug in der Trockenzeit für die etwa 45 Kilometer mindestens 3½ Stunden benötige.
Die Inflationsrate für Ende Juni habe krisenbedingt bei 25,6% gelegen.

20. 8. Die Midi berichtet: Bald würden die dreckigen Geldscheine aus dem Verkehr gezogen, da die Banken seit 2 Wochen das Geld aus dem Container, der in Réunion blockiert war, an die Kunden ausgäben. Zusammen mit der Wiedereröffnung des Interbankenhandels für Devisen sei das ein Zeichen für eine Normalisierung des Finanzverkehrs mit dem Ausland; Madagaskar nicht die Möglichkeit lassend, ohne Zustimmung des IWF neue Geldscheine drucken lassen zu können. Das Wiedererscheinen frischgedruckter Geldscheine sei wieder einmal Anlaß gewesen, über die Änderung der Währungseinheit zu debattieren. Das sollte keine Frage sein, denn Madagaskar hat bereits eine quasi zweigleisige Währung: Den Ariary, der ein Fünftel des Zahlenwerts des Franc Malagasy beträgt, auf jedem Geldschein mitaufgedruckt ist und immer wieder, besonders bei Touristen, zu Verwirrung führt. Also weg mit dem kolonialen Erbe des Franc Malagasy und beim Ariary entsprechend ein oder zwei Nullen streichen und eventuell noch eine Untereinheit hinzufügen. Die Tatsache, daß man darauf verzichtet (verzichten muß), souveräner Herr über seine eigene Währung zu sein, ist äußerst bedenklich. Das scheit also das wahre Ziel der Verschwörer gewesen zu sein: die Geldmacht. Und mit dieser das Recht(?) zu haben, in alle kritischen Entscheidungen mit eingreifen zu können.
Der Kurs des FMG bestätige seine Stabilität und liege bei etwa 6600 FMG pro Euro.
Die Schulden von Air Madagascar beliefen sich nach aktuellen Erkenntnissen auf etwa 25 bis 30 Millionen Dollar. Nächster Schritt sei die Ausführung eines Sanierungsplans durch ein Komitee, bestehend aus vier Mitgliedern, zwei davon von Lufthansa Consulting.

21. 8. Die Tribune berichtet: Madagaskar habe ein neues Minengesetz, das von Investoren stark erwartet worden sei. Der neue Text definiere essentiell die den Investoren zugestandenen Vorteile. Unter den vorgesehenen Maßnahmen des Gesetzes könne man die Nichtanwendbarkeit verschiedener Steuern beim Import von Material zum Erschließen der Ressourcen nennen. Während der ersten fünf Jahre nach der Gründung sei eine Firma von den Steuern (IBS) befreit, müssse aber bei einer lokalen Bank ein Devisenkonto unterhalten und spätestens ein Jahr nach Gründung müsse die Abbautätigkeit aufgenommen werden. Laut dem Energie- und Minen-Minister werde bald ein Minenverwaltungsbüro eröffnet. Nach Saphiren und anderen Edelsteinen geiern doch so schon ungezählte Scharen von Ausländern und jetzt sollen hier noch Geschenke verteilt werden? Dazu vielleicht, daß große Konzerne die wertvollen Schätze Madagaskars ausbeuten sollen? So kann das nicht im Sinne des madagassischen Volkes sein.
Der Tourismus trage mit am meisten zu den Deviseneinahmen des Landes bei und der Aufschwung sei durch die Krise deutlich gebremst worden. Bei einer Versammlung der Firmen der Tourismusbranche sei das Ziel von 500.000 Touristen für das Jahr 2006 anvisiert worden, wobei die Zahl des Jahres 2001 bei 187.000 gelegen habe und damit einen äquivalenten Devisenbeitrag von 892 Milliarden FMG geleistet habe. Der Vizepräsident des Senats habe gesagt, die Instandsetzung der Straßen sei sine qua non für die Entwicklung der großen Insel. Immer seien die Instansetzungsarbeiten, zum Nachteil der anderen Straßen, auf die Hauptrouten RN 7 (Tana - Tulear) und RN 2 (Tana - Tamatave) fokussiert gewesen. Ravalomanana habe bereits die Instandsetzung der Küstentraße von Tamatave nach Soanierana Ivongo und die Instandsetzung der Straßen der Hauptstadt versprochen.

22. 8. Die Express berichtet: Die Versammlung der Firmen der Tourismusbranche habe an ihrem zweiten Versammlungstag mehrere Resolutionen verabschiedet. Die Unterstützung des Lufttransports sei vordringliche Bedingung, um die anvisierten Besucherzahlen zu erreichen. Das Ministerium werde sich sehr schnell ans Werk machen, um nötige Finanzierungen zu recherchieren, um dem Tourismus zu erlauben, schnellstmöglich wieder bei den ausländischen Partnern erste Aktionen starten zu können. "Madagaskar, wiedergefundenes Paradies." solle der neue Slogan lauten und man wolle besonders den Ökotourismus fördern. Die Änderung der Tourismusgesetze solle die privaten Investitionen sichern.
Das Lehr-Direktorium in Tana für die Grundschulen und für die Basisbildung habe empfohlen, Englisch ab der Grundschule zu lehren.

23. 8. Die Midi berichtet: Am 5. 9. solle ein Forum zur Telekommunikation in Tana stattfinden und der Minister für Post und Telekommunikation plädiere schon jetzt für eine Senkung der Zugangskosten zum Internet. In ganz Madagaskar gebe es wegen der extrem hohen Zugangskosten nur etwa 12.000 Nutzer des Internets von einer Gesamtbevölkerung von 15.000.000 Bewohnern. Die hohen Kosten für den Zugang lägen im zwangsweise nötigen Zugang über Satelliten begründet und man habe bei der Firma Fermatel, die Glasfaserkabel im Meer verlegen wolle, angefragt, ob man bereits eine Finanzierug gefunden habe, da die Kosten gegenüber den Satelliten bei weitem billiger seien. Anzumerken ist, daß es bereits eine ansehnliche Zahl an Internetcafes gibt, die ihren Kunden, dank einer Flatrate der Provider, den Zugang zu 150 FMG pro Minute anbieten, was gegenwärtig etwa 2,3 Cent entspricht.
Im Vorjahr habe Madagaskar 400.000 Tonnen Reis importiert und dieses Jahr seien es krisenbedingt bisher erst 80.000 Tonnen gewesen. Die jährliche Reisproduktion Madagaskars liege durchnittlich bei 2 Millionen Tonnen Paddyreis, was aber für die Bevölkerung nicht ausreichend sei.
In einer viertelseitigen Anzeige entrüstet sich ein Fluggast eines Inlandsflugs der Air Madagascar, da alle anderen Passagiere wegen unpünktlicher Passagiere hätten warten müssen und daß letztlich Soldaten mit geladenen Automatikwaffen und Granaten eingestiegen seien und zwei von diesen nicht einmal einen regulären Sitzplatz gehabt hätten. Das muß aufhören, wenn man nicht Touristen verschrecken will! Ein Umdenken greift nur langsam.

24. 8. Die Tribune berichtet: Verantwortliche des internationalen französisch-amerikanischen Konzerns Vivendi, der trotz seiner immensen Finanzprobleme in Nosy Be in die Trikwasserversorgung investieren wolle, seien von dem Präsidenten des Senats empfangen worden.
Die Stadt Antananarivo wolle mit ihrer Sanierung weiterfahren und als nächstes werde man sich der Entfernung der Plakatierungen in der Stadt widmen. Als gäbe es keine dringenderen Aufgaben, als die harmlosen Plakate zu entfernen.

26. 8. Die Midi berichtet: 1,024 Milliarden Dollar der zugesagten Finanzmittel würden laut dem Premierminister noch dieses Jahr verfügbar sein. 924 Millionen seien für den öffentlichen Sektor bestimmt und 100 Millionen für den privaten Sektor, wovon ein Teil den Firmen direkt zur verfügung gestellt werden solle. Laut Vertretern der Regierung solle alles getan werden, damit ein Maximum von Unternehmen von dieser Unterstützung profitieren könne.

27. 8. Die Tribune berichtet: In Tamatave seien Investoren für ein Freihandelszonen-Unternehmen erschienen, namentlich Vertreter der Firma Jung Hwa Korea LTD, denen man von madagassischer Seite für den Fall, daß es Probleme geben sollte, versichert habe, diese zu lösen.
Der Premierminister habe informiert, daß die Minister ihr erhöhtes Salär noch nicht erhalten hätten. In weiser Voraussicht, laut Kommentar der Zeitung.
Kurz nach dem Verlassen des Flughafengeländes sei ein ankommender Journalist nach den Einreisekontrollen des Flughafens auf der Straße von Gendarmen angehalten worden und erneut schikanös nach seinen Papieren gefragt worden und anschließend hätten sich die Gendarmen von ihrem Opfer zu ihrer Brigade bringen lassen! Wenn so etwas in der Zeitung steht, läßt sich aber vermuten, daß sich hier etwas ändern wird.
Nach offizieller Bekanntgabe werde bald die Operation Radio im ländlichen Bereich gestartet. Das sei gedacht wie die Operation, die man in den 60er Jahren durchgeführt habe, um die Bildung und Erziehung der Bürger besser koordinieren zu können. Es bleibe die Frage, ob sich die Leute ein Radio leisten könnten, von den Batterien ganz zu schweigen.

28. 8. Die Express berichtet: Gegenwärtig befielen Schwärme von Heuschrecken die Region Boina, deren Hauptstadt Majunga ist. Die Regierung habe beschlossen, 47 Milliarden FMG für eine Bekämpfung ab Oktober bereitzustellen, die mit Flugzeugen auf einer Fläche von 500.000 ha in der Gegend zwischen Ihosy und Tulear stattfinden solle.
Ein Treffen verschiedener Organisationen zum Thema Trinkwasser habe stattgefunden und Teilnehmer hätten erklärt, daß der Bereich noch nicht den ihm gebührenden Raum bekomme, da im Jahr 2000 nur 27% der Madagassen Zugang zu Trinkwasser gehabt hätten. Man rechne für 2005 mit 48% und hoffe, daß in dem Umschlag mit 2,477 Milliarden Dollar auch für diesen Sektor ein Teil sei.
Ein ganzseitiger Bericht, der französischen Zeitungen entnommen ist, läßt offebar erscheinen, daß das französische Außenministerium und Geheimdienste schwer in die Abläufe der Entsendung der in Dar es Salaam gestoppten französischen Söldner verwickelt waren und die Söldner möglicherweise als Bauernopfer dienen sollten.

29. 8. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe bei einer Beratung der Minister offenbart, daß Feinde der Nation ein Attentat auf ihn planten, um ihn umzubringen. Angesichts dieser Versuche der Destabilisation habe er die beteiligten Minister aufgefordert, die nötigen Maßnahmen zu treffen, um dem zu begegnen.

30. 8. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe bei einem Treffen mit dem scheidenden Botschafter des Vereinigten Königreichs dessen Zusage bekommen, daß man bei der Entwicklung der englischen Sprache mitwirken werde und natürlich auch bei der wirtschaftlichen Entwicklung.
Vom Handelsministerium werde eine Kampagne gegen vom Verfalldatum abgelaufene Lebensmittel geführt, um die Konsumenten vor verdorbener Ware zu schützen und zu verhindern, daß solche Produkte weiterhin eingeführt würden, wobei man auch auf die Mithilfe der Verbraucher setze.

31. 8. Die Midi berichtet: Für die Tourismusbetriebe sei es Zeit, ihren Betrieb wieder aufzunehmen, denn 90% der Reisebüros und Reiseveranstalter seien geschlossen. Man müsse jetzt schon für das nächste Jahr planen, man habe aber die Tarife der Air Madagascar noch nicht, was enorme Probleme bereite. Die Bettenzahl des Landes müsse verdoppelt werden und auch die Frequenz der internationalen Flüge von Air Madagascar müßten stark erhöht werden.

2. 9. Die Midi berichtet: Die Dollars flössen zu. Für das Land im allgemeinen. Und für den privaten Sektor im besonderen, der jetzt von der Freigebigkeit des Landes von Onkel Sam profitiere. 1,6 Millionen Dollar von USAID seien für die Verbesserung des Umfelds des privaten Sektors.
Es hätten sich von zehntausenden 500 Angestellte von 140 noch tätigen Unternehmen der Freihandelszone getroffen und hätten sich über ihre Lage beraten, da viele direkt in Schreiben ihre Entlassung angekündigt bekommen hätten.
Die Mitglieder des Vereins der Studenten, Praktikanten und Alten von Deutschland, AESAA, hätten sich am Samstag nach Imerinkasinina begeben, um sich dort, wie schon früher, an einer Baumpflanzaktion zu beteiligen. Eine starke Delegation der deutschen Botschaft habe ebenfalls mitgeholfen und bei dieser Gelegenheit gleich einen Beitrag zur Erhaltung der Solarpanels der Gemeindeverwaltung loswerden können.

3. 9. Die Midi berichtet: In Tamatave hätten die Tourismusfirmen vor, ein Tourismusbüro zu eröffnen.
Am MID, dem Interbankenhandel für Devisen, sei im August ein tägliches Tauschvolumen von 3,1 Millionen Euro gegenüber 4 bis 5 Millionen Euro im vorigen Jahr, zu verzeichnen gewesen und man könne daher, laut Webseite der BNI, noch nicht von einer vollen Wiederaufnahme der Wirtschaft reden.

4. 9. Die Midi berichtet: Ravalomanana sei in Johannesburg beim Gipfel für dauerhafte Entwicklung gewesen und habe am Vortag eine Rede gehalten. Im Lauf des Tages habe er an der Konferenz der frankophonen Staaten teilgenommen und habe sich mit Chirac unterhalten. Mehrere Staatschefs hätten Ravalomanana während seines Aufenthalts getroffen und mit ihm geredet, wobei mit dem Präsidenten Mosambiks eine Zusammenarbeit vereinbart worden sei. Außerdem habe Ravalomanana Vertreter von Unternehmen getroffen, wie Bankiers oder aus dem Minensektor Südafrikas.

5. 9. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe, wie es ihm laut Verfassung zustehe, eine Generalbeganadigung für die im Land einsitzenden Häftlinge ausgesprochen. Je nach Verweilduer im Gefängnis und gemäß des Strafmaßes resultiere eine Reduzierung der Reststrafe oder es komme zur Freilassung. Für solche, die wegen Verstößen gegen die öffentliche Ordnung oder sich am Staatseigentum vergriffen hätten usw. gelte diese Maßnahme jedoch nicht. Allein aus dem Gefängnis in Antanimora seien 224 Häftlinge entlassen worden.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung werde die Operation Personalausweise und jugement supplétif??? in den Regionen SAVA, im Süden und in Fianarantsoa unterstützen.
Die 5 Piloten und Mechaniker der SONAVAM, der Fluggesellschaft des Sohnes von Didier Ratsiraka, seien zu jeweils 2 Jahren Haft verurteilt worden.

6. 9. Die Midi berichtet: Der Präsident der europäischen Kommission, Prodi, habe Madagaskar besucht und habe die Bewilligung einer Finanzierung von 577 Millionen Euro bekanntgegeben, um Madagaskar bei der Wiederaufnahme der Wirtschaft zu helfen. Dieses Programm erstrecke sich auf einen Zeitraum von 5 Jahren. Prodi sei mit dem Großen Kreuz zweiter Klasse des madagassischen Nationalordens ausgezeichnet worden. Wozu bekommt der einen Orden? Weil er Geld bringt, das man Madagaskar vorher durch Ausbeutung genommen hat? Dann fordert man baldige Parlamentswahlen, wer aber hat eigentlich die europäische Kommission demokratisch gewählt? Irgendwie stimmt hier doch etwas massiv nicht.
Die Express schreibt: Das Forum zur Telekommunikation habe erlaubt, prioritäre Entwicklungen herauszustellen und die Empfehlungen hätten dazu beigetragen, die zu verfolgenden Strategien festzulegen. Die Regulierungsbehörde wolle die 5% Steuern für Mobiltelefonie abschaffen. Wenn es wird, wie beim Zement, was zu befürchten ist, dann wird der Endkunde den gleichen Preis zahlen, wie zuvor. Die Maßnahme hat dort ihren Zweck bisher verfehlt. Die Firma Fermatel habe die Akten für die Finanzierung eines Fiberglas-Seekabels von Réunion nach Tamatave, dessen Kosten sich auf 33 Millionen Dollar beliefen, abgeschlossen, man suche aber noch ein lokales Unternehmen, dem 34% der Aktien zugeteilt werden könnten. Die Kosten für einen Kilometer Kabelverlegung betrügen 30 Millionen FMG, wohingegen ein Kilometer des Baus einer Straße 1 Milliarde FMG koste. Mit den 20 Milliarden FMG, die die Regulierungsbehörde jährlich bekomme, könne man also für 2007 mit einer Vernetzung des ganzen Landes rechnen.

7. 9. Die Midi berichtet: Madagaskar sei nach der Einstufung von Coface für das Risiko von Investitionen noch wie seit der Krise mit D, der schlechtesten Bewertung, ausgewiesen, obwohl die Realitäten sich inzwischen total geändert hätten.

9. 9. Die Midi berichtet: Von den 6 Millionen Analphabeten, die Madagaskar zähle, seien über 3,5 Millionen Frauen, also ein Anteil von 58%.

10. 9. Die Midi berichtet: Hätten die Besucher und Gesprächspartner des Präsidenten Ravalomanana bisher aus der Nähe mit diesem reden können, so werde es ab nun so sein, daß ein Sicherheitsabstand von 10m einzuhalten sei, wie die Internetseite TIM berichte. Das sei deswegen so, weil der Präsident permanent mit der Drohung eines Attentats lebe. In Tamatave, bei der Amtseinweihung des dortigen PmS, habe ein Kommando vermutlich versucht, ein Attentat zu planen, das aber durch die Aufmerksamkeit eines lokalen angesehenen Bürgers hätte verhindert werden können.
Die Verkabelung Madagaskars mit 5000km Glasfaserkabeln könne viel zu dem Programm der schnellen Entwicklung, wie sie von der aktuellen Führung propagiert werde, beitragen. Das Projekt des Unterseekabels der Firma Fermatel werde Antananarivo mit der Insel Réunion verbinden und dabei durch Tamatave führen. Seine Kapazität sei 10 Gigabit/sec, was einer gleichzeitigen Datenmenge von 150.000 digitalen Telefongesprächen entspreche. Die Kosten der Kommunikation seien mindestens 40% billiger, als über Satelliten. Madagaskar werde mit dem weltweiten Netz verbunden über 2 aktuelle Projekte, die Unterseekabel legten, SAFE (South Africa - Far East) und und SAT-3/WASC (South Africa Telecommunications - West African Submarine Cable) und 17 Anschlußpunkte in 15 Staaten miteinander verbänden, von Portugal nach Malaysia über Westafrika, Südafrika und Indien. Das eine Segment verbinde Sesimbara in Portugal mit Kapstadt in Südafrika und schließe Dakar im Senegal, Abidjan in der Elfenbeinküste, Accra in Ghana, Cotonou in Benin, Lagos und Port Harcourt in Nigeria, Douala in Kamerun, Libreville in Gabun, Luanda in Angola und Swakopmund in Namibia an. Das andere Segment verbinde Kapstadt mit Penang in Malaysia und schließe Mtunzini in Südafrika, Tamatave in Madagaskar, Saint Paul in Réunion, Bale Jacot in Mauritius und Cochin in Indien an.
Die Umweltverschmutzung in Tana habe alarmierende Ausmaße angenommen und der PmS der Provinz habe sich an den Umweltminister gewandt, daß entsprechende Maßnahmen zu ergreifen seien, speziell die Reglementierung der Autoabgase.

11. 9. Die Midi berichtet: Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland habe mit dem Vertreter des madagassischen Außenministers 5 Veträge über die Finanzierung von Projekten zur Entwicklung über einen Gesamtbetrag von ungefähr 2.756.374,54 Euro abgeschlossen. Das erste Programm sei ein integriertes Programm zur Ernährungssicherung in der Region Bekily in der Provinz Tulear über den Wert von 685.000 DM. Das zweite Programm werde mit 2.800.000 DM finanziert und betreffe die Förderung der traditionellen Küstenfischerei. Als Drittes werde ein integriertes Projekt zur gegenseitigen ländlichen Entwicklung in Port-Berge mit 59.000 DM finanziert. Rationeller Einsatz von Energie (aus Holz) und Umweltschutz ist das vierte Projekt, das in Diego mit 1.035.000 DM finanziert werde. Das fünfte Projekt sei ein integriertes Forstprojekt für die Bevölkerung der Gegend von Vakinankaratra.
Eine Delegation der deutschen Gruppe GATO, die auf die Förderung des Tourismus spezialisiert sei, werde Ende des Monats nach Madagaskar kommen, um zu erörtern, welche Kooperationsmöglichkeiten sich ergäben.

12. 9. Die Midi berichtet: Präsident Ravalomanana sei am Vortag in New York gewesen, um an der Gedenkfeier für die Opfer des Terroranschlags teilzunehmen.
In der Vanilleregion SAVA sei die erwartete Produktion für dieses Jahr bei über 1000 Tonnen. Die Qualität sei exzellent und man rühme den Vanillingehalt bei über 2%. Die Vanille Madagaskars habe alles, die beste der Welt zu sein und koste dementsprechend auch mehr, als anderswo, und der Preis für ein Kilogramm sei dieses Jahr bei 500.000 FMG. Da aber die Vanillekäufer bisher ausgeblieben seien, da sie sich nicht sicher fühlten, mache sich Unruhe unter den Händlern breit. Es werde mit großen Summen Bargeldes agiert und aufgrund der Militärpräsenz in den Städten der Vanilleproduktion werde dies seitens der Aufkäufer als Unsicherheitsfaktor interpretiert. Nach der Beruhigung der Lage seien in der Region dennoch wieder bewaffnete Vanilleräubereien berichtet worden. Die lokalen Händler beklagten sich schon, daß die Kunden sich für die Märkte in Ostasien und Indien interessierten.
Bei einer statistischen Untersuchung habe man festgestellt, daß die madagassische Frau 17% mehr arbeite, als der madagassische Mann, was überwiegend in der Hausarbeit begründet liege.

13. 9. Die Midi berichtet: Der neue Direktor des Strafvollzugswesens habe seine Sorge bekundet, daß in den 97 Gefängnissen des Landes für 19.980 Häftlinge 1120 Wächter zuständig seien und somit 1 Wächter auf 17 Häftlinge komme, wobei nach internationaler Norm 5 Häftlinge pro Wächter vorgesehen seien. Und diese Beamten gehörten zu den am geringsten bezahlten und seien deswegen am empfänglichsten für Korruption. Daher gebe es Forderungen, die die finanzielle Seite beträfen, um eine Verbesserung erreichen zu können. Außerdem würden Bemühungen für eine Resozialisierung der Inhaftierten gefordert.
Im Rahmen der Dezentralisation habe eine Bildungsmaßnahme von 30 Bürgermeistern aus allen Provinzen in Tana begonnen.

14. 9. Die Midi berichtet: Bei der 57. UNO-Vollversammlung habe Präsident Ravalomanana eine Rede gehalten, bei der er unter anderem bemerkt habe, daß die Globalisierung eine tragende Rolle beim Kampf gegen die Armut spiele. Nicht ohne zu bemerken, daß es sich um den Schutz der Interessen aller Länder bei gegenseitiger Abhängigkeit unter der Ägide eines kollektiven Bewußtseins handele. Irgendwie hat er da, wie die meisten anderen auch, nicht so ganz verstanden, worum es geht. Es sind doch die USA, die das Spiel spielen, die Forderungen stellen und unvorteilhafte Zustimmungen rigoros verweigern. Gerade die ärmsten Länder müssen dabei doch wieder am schlimmsten leiden und die Ausbeutung geht weiter.

16. 9. Die Midi berichtet: Ravalomanana sei von seiner Reise zurückgekehrt. Und das nicht mit leeren Händen, denn er habe eine Boeing 737-300 mitgebracht. Die madagassische Delegation sei direkt von New York nach Johannesburg geflogen, wo sie ein anderes Flugzeug genommen habe.
 

Boeing 767 der italienischen Gesellschaft Blue Panorama, die derzeit die Flüge für Air Madagascar nach Europa durchführt

 
Eine Boeing 737-300 in den Farben weiß und blau mit dem Schriftzug "Repoblikan´i Madagasikara", die der deutschen Fluggesellschaft Lauda gehört habe. Der madagassische Staat schenke sich ein neues Flugzeug. Das sei ein Arbeitsgerät und weitere Flugzeuge würden folgen, habe der Präsident gesagt. Schon bei anderer Gelegenheit habe der Staatschef von der Notwendigkeit eines eigenen Flugzeugs für die madagassische Regierung gesprochen, um Störungen der nationalen und internationalen Flüge der Air Madagascar zu vermeiden. Anläßlich des Treffens mit amerikanischen Wirtschaftsvertretern habe Ravalomanana den die Wirtschaft betreffenden Aspekt für die nationalen Unternehmen angeregt, mehr Aktivitäten zu zeigen und Risiken nicht so zu scheuen. Die UNO sei bereit, dem Staat zu helfen und zum Weg aus der Armut beizutragen, indem man dafür sorge, daß aus den reichen Staaten Investoren kämen. Jedenfalls werde sich das Bild Madagaskars auf der internationalen Bühne ändern, es sei nicht mehr jenes der Armut sondern eher das des Reichtums. Im Lauf seines Aufenthalts auf amerikanischem Boden habe Ravalomanana große Figuren des Planeten getroffen, den UNO-Generalsekretär, den Präsidenten der Weltbank und den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Der Präsident habe zweimal während des Aufenthalts im Land des Onkel Sam die Gelegenheit gehabt, seinen amerikanischen Amtskollegen zu treffen. Der Kampf gegen den Terrorismus und die Korruption sei im Zentrum ihrer Unterhaltung gewesen. Hierzu ist zu fragen, warum die Journalisten nichts über die Bedingungen zum Erwerb der Boeing schreiben. Stellen sie keine Fragen, machen sie sich keine Gedanken? Wenn man liest, daß die Boeing von der deutschen Gesellschaft Lauda oder an anderer Stelle Lauda R. komme, muß das vermutet werden. Was hat Ravalomanana mit Bush über Terrorismus und Korruption zu reden? Ob er Bush auch gefragt hat, wie er dazu steht, daß er den Tod von vielen Madagassen mitzuverantworten hat? Und wie er es geschafft habe, Präsident zu werden, wo er doch nicht genug Stimmen hatte. Und hinter welchem Namen sich die größere Bedrohung für den Weltfrieden verbirgt, Osama Bin Laden oder George Bush?
Bei einer Pressekonferenz in der Hafenstadt Tamatave habe das Komitee zur nationalen Aussöhnung kein Blatt vor den Mund genommen, gegen die Macht im allgemeinen und den Justizminister im einzelnen. Es sei der Justizminister, der die Madagassen zum Haß aufstachle. In Mananara-Nord und in Maroantsetra habe man allein letzten Freitag 19 Personen verhaftet. Alt-Präsident Zafy habe gesagt, es werde kein Unterschied gemacht. Es habe Verhaftungen gegeben und als man festgestellt habe, daß es sich um Kmmr-Mitglieder (Unterstützer Ravalomananas) gehandelt habe, habe man sie wieder freigelassen.
Ab diesem Morgen werde im Hilton ein von USAID organisiertes Seminar zur Welthandelsorganisation stattfinden, welches die Serie von 3 Seminaren zur Informierung der Öffentlichkeit über die neuen Gegebenheiten abschließe.
Die Kleinunternehmen des Sektors öffentlicher Bau hätten praktisch keine Chance mehr, zu überleben. Das sei die Feststellung dieser Kleinunternehmen angesichts der neuen Voraussetzungen bei Ausschreibungen, speziell jenen, die die Weltbank finanziere. Die geforderten 20% Bankkaution und 10% Gebühr im Falle der Auftragsvergabe erlaubten ihnen nicht mehr den Zugang zum öffentlichen Markt, der aber ihr einziges Tätigkeitsgebiet darstelle. Man habe schon keine Reichtümer und es würde von ihnen die Einhaltung strenger Konditionen gefordert. Und man beklage, daß mit diesen Regeln selbst die madagassischen Mittelstandsunternehmen nicht arbeiten könnten. Es sei zu befürchten, daß man die kleinen Unternehmen vom Markt ausschließen wolle, denen die großen Unternehmen indessen einen Großteil ihrer Arbeiten anvertrauten, aber zu Bedingungen, die jede Entwicklung verhindere. Früher oder später werden alle merken, daß die Globalisierung von den Multis für die Multis gemacht wird. Noch ist es nicht zu spät, die Sackgasse, in die man gerade einbiegt, wieder zu verlassen. Das gilt selbstverständlich weltweit. Die Kleinen werden durch Kampfpreise aus dem Markt gedrängt und anschließend herrschen goldene Zeiten für die Multis, da es keine Konkurrenz mehr gibt. Und die Regierungen müssen dann nach der Pfeife der Multis tanzen.

17. 9. Die Midi berichtet: Es wird über die Abhaltung der legislativen Wahlen orakelt. Wenn man sich nach den Erklärungen Ravalomananas richte, fänden die Wahlen noch dieses Jahr statt und zwar so schnell wie möglich. Hinter den Kulissen werde gemunkelt, der Termin könne der 17. 11. sein. Andere meinen, die Wahl könne erst im Februar oder März 2003 stattfinden.
In einem Artikel auf den Wirtschaftsseiten wird der Globalisierung gehuldigt. Man könne unmöglich der Globalisierung entkommen. Und wenn doch?
Das deutsche Botschafterehepaar lädt in einer Anzeige die deutschen Landsleute für den 3. Oktober in die Villa Berlin ein. Die Anzeige betrifft ausschließlich Deutsche. Der Text enthält außer dem Namen des Botschafters und Villa Berlin kein einziges deutsches Wort, denn es ist alles auf französisch geschrieben. Armes Deutschland.

18. 9. Auf der Straße bekommt man für einen Euro 6900 FMG.
Die Midi berichtet: Die Quote derjenigen, die das Abitur bestanden hätten, liege bei 43,8%, was trotz der Krise noch besser sei, als im Vorjahr. Dann wird im Kommentar noch vom französischen, vom amerikanischen und vom japanischen Abiturienten geschrieben. Und der Mensch des 21sten Jahrhunderts, sei er nun abend- oder morgenländisch, weiß, gelb oder schwarz, müsse in seiner Zeit, universell geworden, leben können - in seinem heutigen Raum der Gemeinschaft, globalisiert betrachtet. Die Leute haben, wie es scheint, nur noch die Globalisierung im Kopf, die Zeitung ist voll davon.
Im Stadtteil Isoraka gebe es ein neues Internetcafe und die Geschäftsführerin habe gesagt, sie wollten in ihrer Branche der Führende sein. Aktuell verfüge man über 17 Pentium4-Rechner mit 1,5 GHz und wolle bis Ende September 28 Geräte bereitstellen. Der Preis betrage zwischen 145 FMG bis 94 FMG pro Minute, je nach gewählter Option. In der nahen Zukunft wolle man weitere solcher Läden in Tana und danach auch in den Provinzen eröffnen. Es sei selbst vorgesehen, durch Partnerschaften im Indischen Ozean und in Afrika Geschäfte zu eröffnen. Und Ziel sei sogar, auf den europäischen Markt zu kommen.
Die Anzeige der deutschen Botschaft erscheint erneut auf französisch.

19. 9. Die Midi berichtet: Auf einen noch nicht gefangenen Rebellenoffizier, der gemordet und gefoltert haben soll und der sich noch irgendwo im Wald versteckt halten soll, sei die vom Verteidigungsministerium vor 10 Tagen ausgesetzte Kopfprämie von 100.000.000 FMG auf 700.000.000 FMG erhöht worden. Auch für einen Europäer ist diese Summe schon viel Geld.
Der südkoreanische Botschafter, sowie der thailändische Botschafter in Südafrika seien vom stellvertretenden Außenminister nacheinander empfangen worden und man habe vereinbart, Botschaften in Madagaskar zu errichten. Dadurch erweitere sich die Zusammenarbeit mit diesen Staaten und man erwarte zum Beispiel bald einen Austausch mit den Konglomeraten Samsung und Hyundai aus Südkorea.
Die Einladung der deutschen Botschaft zum Tag der deutschen Einheit in die Villa Berlin erscheint in deutsch.

20. 9. Die Midi berichtet: Die Boeing 737, die 101 Passagiere transportieren könne und von der österreichischen Lauda Air gekauft wurde, habe 11 Millionen $ gekostet und sei cash bezahlt worden. Eigentlich 10 Millionen $ plus 1 Million $ für die Umarbeitung. Wenn das Flugzeug auf Kredit gekauft worden wäre, hätte das 15 Millionen $ gekostet mit einer Abschlagszahlung von 7 Millionen $. Das Flugzeug würde den offiziellen Reisen der Regierung dienen aber auch für Reisen von Unternehmern, die auch offizielle Regierungsdelegationen begleiten könnten. Die Betriebskosten für das Flugzeug lägen bei 2700 $ pro Stunde, wohingegen die Kosten bei den Flugzeugen der Air Madagascar bei 7000 - 9000 $ pro Stunde lägen. Ohne das Präsidentenflugzeug würden sich die Mietkosten für ein Flugzeug auf 17.167 $ belaufen. Bei 30 Stunden Flug habe man einen Gewinn von 400.000 $ im Monat und in 3 Jahren sei das Flugzeug amortisiert.
20 neue Genehmigungen für Freihandelszonenunternehmen seien vom Ministerrat gegeben worden. Das seien nicht nur Textilunternehmen, wenn man die Namen der Unternehmen als Indiz betrachte.
Ravalomanana habe mit den beiden Botschaftern aus Thailand und Südkorea, wobei letzterer in Arusha, Tanzania, residiere, nacheinander gesprochen. Ravalomanana habe bekanntgegeben, daß die Steuern für den Export von Edelsteinen gesenkt würden, um diesen Sektor dynamischer zu machen und gegen die Korruption zu kämpfen, die dort wüte. Wegen der hohen Steuer seien die Unternehmen zurückhaltend mit Investitionen oder sie seien versucht, mit geringeren Summen zu bestechen. Diese Überlegungen kämen daher, da verstärkt Thailänder im Minensektor operierten. Aber der Präsident habe gefordert, daß man geschliffene und nicht rohe Steine exportiere, damit der Sektor von dem erhöhten Wert profitiere.
In einer Anzeige wird bekanntgegeben, daß die Raffinerie in Tamatave nach 7 Monaten des Stillstands, dank einer Rohöllieferung aus Abu Dhabi, ihren Betrieb wieder aufgenommen habe. Die Gruppe Galana exportiere gleichsam einen großen Teil seiner Produktion nach Mauritius, wo man führender Lieferant für sämtliche Raffinerieprodukte geworden sei.

21. 9. Die Midi berichtet, daß der Deutsche Jürgen Gräbener, der als ständiger Berater des Projekts POLFOR/GTZ sechs Jahre auf der großen Insel verbracht habe, zum Ritter des madagassischen Nationalordens erhoben worden sei. Gräbener habe ein Hilfsprojekt zur Durchführung der neuen Forstpolitik erstellt.

22. 9. Im CGM findet am Abend der monatliche Stammtisch anläßlich der Wahl in Deutschland statt. Der deutsche Botschafter ist da und mehrere Fernsehteams. Über Internet wird ein Radiosender verstärkt und Hochrechnungen werden auf eine Leinwand projiziert. Und dann wird sogar phasenweise direkt aus den Wahllokalen in Deutschland im madagassischen MBS-Fernsehen mit original deutschem Ton übertragen! Das heißt, die Madagassen sehen wegen dem Stammtisch im CGM in ihren Wohnzimmern deutsche Wahlsendung.

23. 9. Die Midi berichtet: Die Inflation des ersten Halbjahres habe bei 20,3% gelegen, wohingegen von Mai auf Juni aber die Preise wieder um 0,9% rückläufig gewesen seien.

24. 9. Die Midi berichtet: Der Rebellenoffizier, auf dessen Kopf eine Prämie ausgesetzt wurde, sei in einem Dorf nahe des Kap Masoala gefangen worden.

25. 9. Die Nationalversammlung, das Parlament der Madagassen, habe am Vortag das letzte Mal vor seiner Auflösung eine Sitzung gehabt. Die Auflösung wurde bereits von Ravalomanana angekündigt, um Wahlen durchführen zu können. Diese Wahlen seien die Priorität der Prioritäten, denn die Änderungen, die eine schnelle Entwicklung bringen sollen, liefen notwendigerweise über eine neue Mehrheit in der Nationalversammlung.
Eine Delegation der Daallo Airlines aus Dubai, die hauptsächlich die Länder des Golfs, verschiedene Länder Afrikas und europäische Länder, wie Frankreich und Amsterdam verbinde, sei auf der Insel, da man an einer Verbindung nach Madagaskar interessiert sei. Man wolle auch den madagassischen Kollegen helfen, nach Dubai zu kommen, um die Geschäftsmöglichkeiten dieses Landes zu sehen.

26. 9. Die Midi berichtet: In Berlin sei die Amtsübernahme des neuen Botschafters von Madagaskar, der außer Deutschland, für Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Island und Österreich zuständig sei.
Ravalomanana habe angekündigt, daß 35 bis 42 Milliarden FMG zur Verfügung gestellt würden, damit die Kinder der Ärmsten zur Schule gehen könnten.
Eine große Impfkampagne, an die 50.000 Impfer, Mobilisatoren und Beaufsichtiger angeschlossen seien, sei gestartet worden, um Poliomyelitis bis zum Jahr 2005 auszulöschen. Die Regierung mit mehreren beteiligten Ministerien, die Weltgesundheitsorganisation, Unicef, Usaid, Pnud, Rotary International... hätten nicht mit Mitteln geknausert. WHO/Unicef hätten 2,9 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. Hat man aber auch all den Beteiligten, aber vor allem den Eltern der zu impfenden Kinder Informationen über die Risiken des Impfens gegeben? Alle Eltern, weltweit, sollten das Recht haben, sich über die Risiken aufklären zu lassen. Edward Jenner, der "Vater" der Impfungen, hat teuer bezahlen müssen für die Impfung seines Sohnes - er wurde geistig behindert. Im Internet sind viele Quellen zu finden, die im Zusammenhang mit Impfungen auf die großen Risiken hinweisen.
Anläßlich einer Reise des deutschen Botschafters zu einem Projekt der GTZ wird auf einer ganzen Seite über das Projekt berichtet. Es geht bei diesem Projekt um die Pflanzung von Bäumen zur Feuerholzgewinnung, um dadurch den natürlichen Wald zu schützen. 2200 Arbeitsplätze seien damit geschaffen worden. Hier im Netz ist ein Bericht über das Projekt zu finden.

27. 9. Die Tribune berichtet: Mit der gesamten Regierung habe Ravalomanana den Palast von Iavoloha besucht, was erkennen lasse, daß er ihn bald in Besitz nehmen werde und Ambohitsorohitra dem Bürgermeister der Hauptstadt überlassen werde. Die Vertreter der schreibenden Zunft seien zu diesem Ereignis nicht eingeladen gewesen und ein enger Berater Ravalomananas habe daher vor Ort energisch Einwendungen gemacht. Allerdings geht aus den Zeilen nicht hervor, ob die Einwendungen sich nur gegen den Vertreter der Tribune richteten oder gegen alle anwesenden Printmedien. Jedenfalls scheint hier etwas nicht so zu laufen, wie es sollte, wenn man der Öffentlichkeit ein Recht auf freie Information zugestehen will.

28. 9. Die Express berichtet: Der japanische Botschafter habe mit dem Außenminister Abkommen zur Finanzierung über insgesamt 512 Millionen Yen (etwa 4,3 Millionen Euro) unterzeichnet, deren Gegenstand ein etwa 15 km langer Bypass von der RN7 (Richtung Antsirabe) zur RN2 (Richtung Tamatave) sei (112 Millionen Yen) und dem Erwerb von Dünger, Pflanzenschutzmitteln und agronomischen Maschinen und Ausrüstungen dienen solle (400 Millionen Yen).
In einem Leserbrief schreibt eine mit einem Deutschen verheiratete Madagassin, die schon seit einigen Jahren in Deutschland lebt, daß sie 4 junge Madagassinnen in der Umgebung von München kennengelernt habe, die durch Vermittlung einer in der Umgebung von Starnberg ansässigen Agentur als Aupair-Mädchen im Land seien. Den Mädchen, die in Tana bereits deutsch gelernt hätten, werde eine Möglichkeit offeriert, in Deutschland für ein Jahr studieren zu können. Die Eltern der Mädchen müßten alle Kosten inklusive Flug tragen, was sich auf 10 Millionen FMG belaufe, müßten dem Vermittler in Tana aber 12 Millionen bezahlen. Ihnen werde zu Beginn gesagt, daß die Gastfamilie auch die Fahrtkosten in die Metropole zum Studium bezahlen würde. Die schäbigen Deutschkurse bei einer schlechten privaten Schule seien 2 Mal 3-4 Stunden in der Woche, doch die Gastfamilien verweigerten in der Realität das Bezahlen der Fahrtkosten. So hätten die Mädchen kaum eine Möglichkeit, sich vom Ort der Gastfamilie zu entfernen und blieben im Haus der Gastfamilie, wo sie dann arbeiten müßten, mindestens 30 Stunden pro Woche, aber meist mehr, da die Familien meinten, daß sie nicht gut genug arbeiteten. Möglichkeiten, andere Studien aufzunehmen oder woanders zu arbeiten, hätten die Mädchen nicht, da ihnen verboten sei, zu arbeiten. Taschengeld bekämen die Mädchen 200-250 Euro pro Monat. Wenn die Familien eine Deutsche einstellen würden, würde sie das 2500 Euro im Monat bei 30 Stunden wöchentlicher Arbeit kosten, ohne von den ganzen Steuern zu reden, die das kosten würde. Aber niemand, außer Ausländern, würde unter solchen Bedingungen arbeiten. Und wenn die Mädchen dann mehr oder weniger gut deutsch gelernt hätten, müßten sie wieder zurück, auch wenn sie noch in Deutschland bleiben wollten.

30. 9. Die Express berichtet: Ravalomanana habe dazu aufgerufen, die pyromanischen Praktiken der Bevölkerung zu beenden und aus Madagaskar eine grüne Insel zu machen. Strenge Maßnahmen würden ergriffen werden. Kommunen, die es verdienten, würden belohnt werden und Kommunen, die sich weniger kooperativ zeigten, drohten Sanktionen. Laut dem Autor des Artikels sei es wünschenswert, daß man die Kampagne der Aufklärung über die üblen Schäden der Buschfeuer verstärke.


1. 10. Die Midi schreibt: Aktuell lebten 80% der Bevölkerung auf dem Land, aber nur 2% davon könnten sich an der Elektrizität erfreuen, was weltweit eine der schlechtesten Quoten sei. Über einen Zeitraum von 5 Jahren sollen prioritär 800 ländliche Kommunen mit 7300 Dörfern elektrifiziert werden, wobei 20.000 bis 30.000 Heime angeschlossen werden sollen. Für dieses Programm würden 602 Millionen Dollar veranschlagt, was 4.000 Milliarden FMG entspreche.

2. 10. Die Midi berichtet: Die neue Botschaft in Berlin Falkensee werde aus zwei Hauptgebäuden bestehen, wobei das Amtsgebäude eine Replik des Rova sein werde und die Residenz des Botschafters wie ein traditionelles Haus des Hochlands aussehen werde. Botschaftsangestellte müßten ab November in der Lage sein, deutsch und madagassisch zu sprechen.
Ein Deutscher der Lufthansa Consulting sei bei Air Madagascar Vorstandschef geworden. Ein weiterer Deutscher bekleide einen der beiden Vertreterposten. Durch die Platzierung seiner eigenen Leute wolle Lufthansa Consulting wohl den mit der Regierung über 24 Monate geschlossenen Vertrag während der verbleibenden 21 Monate gut ausführen. Die Hauptaufgaben der neuen Mannschaft seien:
- mit den Gläubigern über die Schulden verhandeln, damit ein gangbarer Weg für die Gesellschaft aus der Krise gefunden werden könne.
- die Gesellschaft wieder profitabel machen durch erhöhte Inlandsflugpreise und durch sinkende Auslandstarife, damit die Attraktivität der Destination Madagaskar auf dem Tourismusmarkt erhöht werde.
Air Madagascar konnkurrenzfähig zu machen, mindestens in der Region des südlichen und östlichen Afrikas und des Indischen Ozeans.
Aufgrund der Abwesenheit einer der Hauptaktionäre bei den Aktionärsversammlungen, der Air France, sei es möglich gewesen, daß die Statuten der Gesellschaft jüngst geändert werden konnten.
Aufgrund des Jahrestags der Gründung der VR China seien verschiedene Volksvertreter in der Botschaft gewesen. Die Beziehungen der beiden Länder betreffend habe China Mediziner nach Madagaskar geschickt, die in Ambovombe, Sambava und Vatomandry. In Madagaskar lebten etwa 20.000 Chinesen, 8.000 davon in Tana.
Die Elektrifizierung auf dem Lande, die ein Beitrag zum Kampf gegen die Armut sei, sei Thema einer Tagung gewesen. Premierminister Sylla habe gesagt, Investoren in diesem Bereich könnten Steuererleichterungen gewährt werden, wenn erneuerbare Energiequellen integriert würden.
 
Feier zum Tag der deutschen Einheit im Garten der Villa Berlin in Ambatoroka
 

3. 10. In der Residenz des deutschen Botschafters, der Villa Berlin, ist zum Tag der deutschen Einheit eine Feier, bei der der Außenminister als höchster Regierungsvertreter Madagaskars anwesend ist.
Die Midi berichtet:
Der Minister für Information, Kultur und Kommunikation des Ratsiraka-Regimes sei wegen seiner Vergehen im Zusammenhang mit der Errichtung von illegalen Sendern zu 2 Jahren Haft und einer Zahlung von einer Milliarde FMG plus Zinsen verurteilt worden.
Die strengen Gesetze von 1960 gegen Pyromanen, die mit 10 bis 20 Jahren Zwangsarbeit als Strafe drohten, wolle man künftig anwenden, wie der Minister für Wasser und Wald erklärt habe. Um zu zeigen, daß es dem Staat ernst sei, habe der Minister gleich von zwei Verurteilungen von Urhebern von Buschfeuern im Land berichtet. Gemäß der Statistik seien die Provinzen Antananarivo und Majunga die am stärksten von den Brandstiftungen betroffenen, wobei jährlich eine Fläche von 907.554ha in Flammen aufgehe.

4. 10. Die Midi berichtet: Der Bürgermeister von Tamatave, Roland Ratsiraka, sei verhaftet worden und nach Tana gebracht worden, da er verdächtigt werde, eine von der Weltbank stammende Summe von 34 Milliarden FMG veruntreut zu haben.
Die Schwelle zur Armut in Madagaskar liege laut INSTAT bei 2710 FMG pro Tag, um ein soziales, gesundes und aktives Leben führen zu können. 69,6% lebten unter dieser Grenze. In den ländlichen Regionen hätten 93% keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und in Stadtgebieten hätten 67% keinen Wasseranschluß im Haus.

5. 10. Die Midi berichtet: Der Präsident der Republik habe am Vortag in Nosy-Be bekanntgegeben, die Steuern auf Gewebe, Kurzwaren, sowie auf Nähmaschinen aufzuheben.
In der Provinz Antananarivo seien von vorgesehenen 40 Milliarden FMG an Steuern für dieses Jahr bisher weniger als 20 Milliarden bezahlt worden. Der Präsident mit Sondervollmacht der Provinz habe die Bevölkerung dazu aufgerufen, die Rückstände einzuzahlen, damit man ihm nicht schlechte Verwaltung wegen mangelnden Geldmitteln vorwerfen könne.

Die Leute auf der Straße glauben nach dem propagierten Wegfall der Steuern auf Zement, weil sich am Preis eines Zementsacks im Laden nichts geändert habe, Ravalomanana rede nur, mache aber nichts.

7. 10. Die Midi berichtet: Ravalomanana sei zu einem Besuch in Saint Marie gewesen. Seitdem er sein Präsidentenflugzeug habe, sei er unermüdlich. Er wolle jeden Minister vor der Bevölkerung verantwortlich machen für die Einhaltung der gemachten Versprechen.

8. 10. Die Midi berichtet: In einer offiziellen Notiz aus dem Bildungsministerium an die Direktoren aller Schulbezirke in Madagaskar stehe, daß man für das Schuljahr 2002-2003 keine allgemeinen Gebühren oder Einschreibgebühren von den Eltern der Schüler mehr fordern werde. Dennoch sei in gewissen Schulen beim Beginn des neuen Schuljahres wieder die Gebühren von den Verantwortlichen dort gefordert worden. Das habe Turbulenzen zwischen den Eltern und den Direktoren der Schulen verursacht und letztere hätten dann zugesichert, man werde das Geld zurückzahlen, wenn die Subentionen angekommen seien.

9. 10. Die Midi berichtet: Der neue österreichische Botschafter, der in Pretoria residiere, habe den Außenminister in Anosy besucht. Man habe erfahren können, daß Österreich mit Madagaskar im Bereich des Tourismus und des Handels zusammenarbeite und daß man regelmäßig madagassische Studenten nach Östereich kommen lasse. Laut dem Botschafter, der noch den Präsidenten treffen werde, lebten 20 Österreicher mit festem Wohnsitz in Madagaskar.
In Iavoloha sei seit gestern eine gewichtige Mission des IWF und der Weltbank darangegangen, die Bereitstellung des versprochenen Geldes zu beschleunigen. Ravalomanana habe versprochen, die von einem IWF-Vertreter beklakte langsame Steuer- und Finanz-Administration stark und wirksam zu machen. Es seien spektakuläre wirtschaftliche Leistungen zu vollbringen, aber die Geldgeber wollten anscheinend auch ihre Fehler der Vergangenheit korrigieren. Wenn man der Feststellung der Bank selbst bezüglich der wirtschaftlichen Situation des Landes glauben schenken wolle, die eingespritzten Mittel in diesen Jahren hätten nicht die erwarteten Resultate geliefert; das sei aus dem Fenster geschmissenes Geld gewesen. Fragt sich nur, wer das Geld aus dem Fenster geschmissen hat oder besser sollte man fragen, wer darunter zu leiden hat. Das ist wohl eindeutig das madagassische Volk.

10. 10. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe verkündet, das Unterhaus werde am 16. 10. aufgelöst. Daher habe die Regierung unter Sylla die Wahlen der Legislative für den 15. Dezember festgelegt.
Der neue Bürgermeister von Tana habe in einer Pressekonferenz geäußert, daß die Kommune unverzüglich mit der Errichtung von öffentlichen WC´s, der Sanierung der Pavillons und anderer Aufgaben beginnen werde.

11. 10. Die Midi berichtet: Bei einer Beratung der Regierung habe man festgelegt, daß die Gültigkeitsdauer von neuen Pässen 10 Jahre betrage, die nicht verlängert werden könne. Die alte Gültikeitsdauer von lediglich 3 Jahren habe zu vermehrten Beschwerden geführt.
Die Litschi-Ernte werde dieses Jahr um etwa 25% gegenüber der des Vorjahres fallen und man werde etwa 13.500 Tonnen Litschis auf den europäischen Markt exportieren, wie ein aus der Branche stammender mitgeteilt habe. In Manakara solle die Ernte am 18. 11. beginnen und in Tamatave am 20. 11.
Am Vortag seien Verträge über die Nutzung und Verwaltung des nördlichen Streckennetzes der madagassischen Schienensysteme geschlossen worden. 37 Millionen Dollar würden investiert, um die Bahngesellschaft RNCFM wieder auf die Gleise zu bringen, wobei die Wiederaufnahme des Schienentransports für die ersten Monate des Jahres 2003 vorgesehen sei. Die Konzession sei an die südafrikanische COMAZAR mit ihrer Tochtergesellschaft MADARAIL mit einer vorgesehenen Dauer von 25 Jahren gegangen. Der Staat bleibe über die RNCFM Eigentümer aller Anlagen und Maschinen.

14. 10 Die Midi berichtet: Ravalomanana habe anläßlich seines Besuchs in der Region Sofia, bestehend aus Antsohihy und Mandritsara, gesagt, daß die Gründe für die Verarmung und Unterentwicklung der Madagassen politscher Natur seien und es gelte, die politische Stümperei zu vermeiden. Beweis sei, daß Madagaskar unter den 4 ärmsten Ländern der Welt gehöre. In der Führung der Staatsgeschäfte seien die übergeordneten Staatsinteressen vorrangig vor allem anderen. Die persönlichen Beziehungen seien zweitrangig. Die Bevölkerung wolle achtbare Abgeordnete.
gemäß dem Wall Street Journal und der Heritage Foundation sei Madagaskar beim Vergleich der wirtschaftlichen Freiheiten auf dem 79sten Rang eingestuft, mit einer Bewertung, die sich gegenüber dem Vorjahr um 5 Punkte verbessert habe. selbst nach der einführung eiens demokratischen Systems 1993 habe erst 1996 die Liberalisation begonnen. In den letzten Jahren habe die Regierung Ölindustrie privatisiert, habe sich von einigen Staatsbanken getrennt und habe die Landwirtschaftsmärkte liberalisiert. Doch trotz eingegangener Verpflichtung zur Privatisierung seien viele Staatsbetriebe noch in den Händen der Regierung, zum Beispiel die Bahngesellschaft, die Telefongesellschaft und die Fluggesellschaft. Der Staat stehe auf einem hohen Niveau des Protektionismus und ein großer Teil der Staatseinnahmen werde aus den Steuern auf die Einfuhren gewonnen.Im Durchschnitt seien das 31,3% aller Einnahmen auf alle Importe berechnet. Die durchschnittliche jährliche Inflationsrate von 1991 bis 2000 sei 11,01%. Es gebe eine Subvention für den Verbraucher auf Weizen und Mehl.

15. 10. Die Midi berichtet: Kontrollen von Importen hätten sicher ihre Kosten, aber sie erlaubten dem Staat, geschuldte Gebühren und Steuern einzutreiben. Außerdem verbessere diese Maßnahme das Geschäftsklima, da durch sie alle die gleichen Bedingungen hätten. Daher werde die unlautere Konkurrenz, die durch zu niedrig ausgestellte Rechnungen agiere, verfolgt. 2001 seien 50 Milliarden FMG zu niedriger Berechnungen aufgedeckt worden.

16. 10. Die Midi berichtet: Seit Mitternacht sei die Nationalversammlung aufgelöst.
Bei einem Gespräch des Ministers für öffentliche Arbeiten mit der chinesischen Botschafters sei Ergebnis gewesen, daß China sich mit einer Summe von 4 Millionen Dollar an der Instandsetzung der Straßen von Tana beteilige. Dazu ist anzumerken, daß derzeit an vielen Stellen der Stadt schlechte Abschnitte markiert werden und die Straßendecke an jenen Stellen entfernt wird. Tagelang gibt es so neue Hindernisse, die die Staus noch verschlimmern. Ist die Straße wieder geflickt, kann der Verkehr wieder nahezu normal rollen. Allerdings bleibt das Ganze eine Flickschusterei und die Stellen, die man nicht repariert hat, werden dann wohl im nächsten Jahr zu Schlaglöchern ausgefahren werden.
Das Jahr 2001 habe für die Telecom Malagasy einen Gewinn von 46,554 Milliarden FMG gebracht. Man werde mit den Mitteln die Verbesserung des Service anstreben, den Anschluß neuer Städte betreiben, 100 Telefonzellen aufstellen und die Errichtung von Telecentern realisieren.

18. 10. Die Midi berichtet: Der Finanzminister habe erklärt, man erwarte eine Wachstumsrate von 8% zum Ende des Jahres 2003. Der Finanzhaushalt für 2003 werde den prioritären Maßnahmen erlauben, ausgeführt zu werden, zum Beispiel bei der Infrastruktur der Straßen, der Ausbildung und der Gesundheit. Parallel sei es eine Frage, die zahlreichen Potentiale die das Land besitze, auszunutzen.
49 Unternehmen der Freihandelszone hätten ihre Arbeit wieder aufgenommen.

21. 10. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe auf dem Gipfel der Frankophonie in Beirut versichert, daß Madagaskar zur Frankophonie dazugehöre. Bei seiner Rede habe er unter anderem gesagt, daß es essentiell sei, daß das Gut der Kultur allen Formen der Liberalisierung entgehe, um nicht in den Besitz des Kommerz zu fallen.
Der Präsident der Deutschen Republik werde Madagaskar 2003 besuchen, wie während eines Besuchs des Direktors der Abteilung Afrika der Friedrich-Ebert-Stiftung, Puschra, begleitet vom Repräsentanten der Stiftung in Madagaskar, Treydte, mit dem Senatspräsidenten bekannt geworden sei. Effektiv feiere die deutsch-madagassische Zusammenarbeit im Jahr 2003 120 Jahre, daher auch der Besuch des deutschen Präsidenten.

22. 10. Die Midi berichtet: Die Arbeiten an den Straßen der Stadt sollen bis zum Ende des Jahres beendet sein, was für die städtischen Angestellten ein Rennen gegen die Uhr werde. Wegen des Beginns der Regenfälle in den letzten Tagen arbeite man Tag und Nacht, selbst am Wochenende.

23. 10. Die Midi berichtet: Am 11. 11. sei die Ankunft von transparenten Wahlurnen vorgesehen, die eine sehr wichtige Rolle bei den nächsten Wahlen spielten.
In einer Verordnung habe Premierminister Sylla festgelegt, daß Regierungsmitglieder, Beamte ab dem Rang eines Ministeriums-Direktors und Richter innerhalb von 3 Monaten nach Amtsantritt eine Vermögenserklärung zu machen hätten. Und das bis ins kleinste Detail mit allen Vermögenswerten, allen Schulden, auch für die Ehepartner und die minderjährigen Kinder. Ebenso sei eine solche Erklärung wieder anzufertigen bis zu 3 Monate nach dem Aussscheiden aus dem Amt.
Die Verbraucherpreise blieben über denen vor der Krise. Außer beim Reis sei der Preis nicht mehr auf sein Niveau, wie es vor der Krise gewesen sei, zurückgegangen. Für die ersten 6 Monate des Jahres ergebe sich eine Verteuerung von 20,3%. Gemäß verschiedenen Großhändlern liege das auch daran, daß der Zoll sehr wachsam sei und die Importeure dies auf die Preise umschlagen müßten.

24. 10. Die Midi berichtet: Im öffentlichen Radiosender habe man am Vortag darüber berichtet, daß ein gewisser Jean François Lacombe dabei sei, Söldner zu rekrutieren, man spreche von 186 schrecklichen Köpfen. Der Plan solle bei einem Treffen im Pariser Hotel Royal Monceau beschlossen worden sein. Der Großteil der Arbeit sei einer "Agentur" namens "Central de Tel Aviv" anvertraut worden, deren Dienst dem des Mossad, des israelischen Geheimdiensts, vergleichbar sei. Der Name des Franzosen sei wohlbekannt und er habe während der Krise schon von sich reden gemacht, als er seinen Einfluß bei Behörden in Réunion geltend gemacht habe.

25. 10. Die Midi berichtet: In einer Mitteilung des Justizministers, die Behandlung der Religion in Madagaskar betreffend, speziell einem Erlaß von 1962, bestehe der Präsident der Republik darauf, daß die Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche für die Entwicklung des Landes ab heute wirksam sei. In diesem Sinne werde keine mögliche Störung und Destbilisierung mehr geduldet, die sich an dieser Stelle einnisten könnte. Der Präsident der Republik habe erklärt, daß es nötig sei, anstatt die Tempel und Kirchen zu schließen, die Schuldigen und Störer zu sanktionieren.
Madagaskar habe sich der ATI, African Trade Insurance, einem Zweig der Weltbank, angeschlossen. Der Anschluß begründe eine Garantie für internationale Handelsgeschäfte, die das Land mit der Welt unterhalte, sei aber auch ein Garant für das Vetrauen der internationalen Investoren. Die ATI decke die Risiken von Investitionen von unter 600.000 $ ab. Diesen Betrag übersteigende Summen seien durch eine andere Versicherung, MIGA, der Madagaskar angehöre, abgedeckt. Künftig sei Madagaskar kein Risikoland mehr, wie der beteiligte Minister für Industrialisierung und Entwicklung des privaten Sektors bemerkte.

26. 10. Die Midi berichtet: In einem Artikel einer Zeitung aus Réunion sei geschrieben worden, daß in Réunion jeden Montag bis zu 200 Autos nach Madagaskar verschifft worden seien. Aktuell sei es schon viel, wenn es über 50 seien. Eines sei sicher: Der Kampf gegen die Korruption erlaube es nicht mehr, so rentabel zu sein, wie vor der Krise. Die Steuern für importierte Autos in Madagaskar seien hoch.

28. 10. Die Midi berichtet: Alle internationalen Flüge nach Madagaskar müßten zuerst auf dem Flughafen der Hauptstadt in Ivato landen. Die französische Gesellschaft Air Austral müsse ihre Flüge Réunion/Tamatave, Réunion/Nosy Be, Mayotte/Nosy Be, und Mayotte/Majunga bis auf weiteres aussetzen. Aktuell sei Antananarivo laut der Zeitung "Journal de l´Ile de la Réunion" das einzige Tor der großen Insel. Man betone, daß die Behörden der großen Insel ein unverzügliches Ankommen einer in Frankreich und in anderen Ländern von einem alten Berater Ratsirakas rekrutierten Söldnertruppe befürchteten.

29. 10. Die Midi berichtet: Die Informationen zu der Rekrutierung von Söldnern in Frankreich und anderen Ländern durch einen gewissen Lacombe scheinen zuzunehmen, wobei man sich auf eine Tageszeitung aus Réunion beruft. Die Mehrzahl der Rekrutierten seien Israelis. Wenn auch Lacombe dabei sei, zu rekrutieren, bleibe der Auftraggeber doch im Dunkeln und es sei überhaupt nicht sicher, ob es sich um Ratsiraka handle. Aktuell scheine es, daß Paris und Tana in dieser Sache eng zusammenarbeiteten. Das soll jemand glauben, daß eine von frankreich ausgehende Verschwörung gegen Ravalomanana plötzlich ausgeräumt ist und gar eine enge Zusammenarbeit bestehen soll. Wenn das so wäre, hätte Frankreich schon längst die Maßnahmen ergriffen, um die ganze Sache zu beenden. Der französische Geheimdienst weiß doch jederzeit, in welche Schweinerei die jeweils einschlägig bekannten Personen, die bei einer solchen Rekrutierungsaktion als Drahtzieher oder als Söldner in Frage kommen, gerade verwickelt sind. Oder wie war es bei dem Fall, als die lediglich 12 Söldner von Frankreich abgeflogen sind?

30. 10. Die Midi berichtet: Die Afrikanische Union wolle im Januar eine Sondersitzung zum Fall Madagaskar abhalten, nachdem Ravalomanana zu einem Blitzbesuch in Südafrika gewesen sei und mit den Staatschefs von Südafrika und Sambia und dem Premierminister von Mosambik geredet habe. Wozu diesem Club der Diktatoren nachrennen?

31. 10. Die Midi berichtet: Die von Ratsiraka gegründete Partei bestehe auf einem Amnestiegesetz bezüglich der Verfehlungen der Krisenzeit. Ein Verbrechen bleibe ein Verbrechen und ein Delikt bleibe ein Delikt und wer eine Brücke gesprengt habe, müsse dafür bestraft werden, meint man bei der Zeitung.
Die Mobiltelefongesellschaft Antaris wolle demnächst Morondava an ihr Netz anschließen. Der Geschäftsführer habe erklärt, durch die Preiserhöhung habe man etwa 10% der Kunden verloren. Außerdem habe er angekündikt, daß man nächstes Jahr den Firmennamen in Orange ändern wolle.

2. 11. Die Midi berichtet: Beim letzten Meisterschaftsspiel zwischen 2 Fußballmannschaften in Tamatave habe eine Mannschaft mit dem Rekordergebnis von 0:149 verloren. Aufgrund einer Schiedsrichterentscheidung in einem früheren Spiel habe man selbst Gerechtigkeit gespielt: Während der ganzen Spieldauer habe ein Spieler beim Anstoß den Ball in Richtung Tor befördert und ein Mitspieler habe dann ein Eigentor geschossen.
Zu einer Regierungssitzung sei mitgeteilt worden, daß der Lohn für die Beamten 2003 um 12% angehoben werden solle. Die wirtschaftliche Situation erlaube, ein Wachstum von 7,8% für das nächste Jahr anzunehmen mit einer Inflation, die 9% nicht übersteigen solle. Das Steueraufkommen solle bei 10,3% des BSP´s liegen, was im Vergleich zu 2002 eine Erhöhung von 3 Punkten sei. Daher sei auch die Erhöhung der Löhne möglich und eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben in der Ordnung von 17,7% des BSP´s.
Der deutsche Botschafter habe der Kommune Antananarivo eine für öffentliche Toiletten und zum Kauf diverser Materialien bestimmte Finzanzierung von 12.500 € gewährt.

4. 11. Die Midi berichtet: Laut einer Information des Gesundheitsministeriums sei die Kariesrate bei Kindern unter 10 Jahren bei 90%. Der Fluorgehalt des Trinkwassers in Madagaskar sei, außer in der Region Ampanihy, unter der Schwelle. Daher empfehle man die Fluorierung des Salzes in Madagaskar. Würde man lieber Alternativen für den Industriezucker suchen (Stevia wäre so eine Alternative), würden die meisten Zähne von Karies verschont bleiben und auch sonst wäre das ein guter Dienst für die Volksgesundheit.

5. 11. Die Midi berichtet: Marc Ravalomanana habe im Osten der Insel einige Orte der Gewürznelken-Region besucht, wobei er selbst am Steuer eines allradgetriebenen Wagens gesessen habe. Er habe erklärt, die Geschicke des Landes in seine Hände zu nehmen. Daher habe er die Madagassen ermahnt, solidarisch zu bleiben. Die Heuchelei, die stümperhafte Politik und der Egoismus hätten schon immer dieses Land unterminiert. Man müsse die Einstellung ändern. Ravalomanana habe dazu aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen, kühn und couragiert zu sein. Das werde die Anderen in Verlegenheit bringen, da es ihrer ärgerlichen Gewohnheit schade. Für das Wohl des Volkes solle man die Schwelle überspringen. Gut gesagt.

6. 11. Die Midi berichtet: Es wird an den Brand des Rova vor genau 7 Jahren erinnert, dessen Umstände nach wie vor mysteriös blieben.
Anläßlich seines Besuchs in Tamatave habe Ravalomanana bei einem Treffen mit Unternehmern der Region erklärt, daß erst die einheimischen Unternehmen gefördert würden, bevor ausländische Investoren als große Konkurrenten auftreten könnten. Ein Garantiefonds solle demnächst eingerichtet werden, die Verhndlungen mit Banken seien aktuell am Laufen. Auf gestellte Fragen der Unternehmer habe Ravalomanana einige Informationen geliefert: Die anstehende Änderung der Gesetze zur Visaerteilung und die Übernahme einer neuen Rolle der Botschafter Madagaskars im Sinne der madagassischen Wirtschaft.

7. 11. Die Midi berichtet: Während der Bürger noch auf die Loseisung der zugesagten Kredite warte, müsse das Land zusätzlich noch mehr als 3 Milliarden Dollar zur Finanzierung seines Programms zur sozialen und wirtschaftlichen Wiederbelebung suchen. Die Krise habe mit 7,3 Milliarden Dollar viel gekostet, was eineinhalb mal soviel sei, wie das für Madagaskar vor der Krise für 2002 geschätzte BSP. Diese Zahl entspreche den Kosten des Programms der Wiederbelebung. Ohne Übermäßig skeptisch zu sein, werfe doch die Verwirklichung des Programms Fragen auf. Bei der Versammlung der Geber in Paris hätten die anwesenden Geber 2,477 Milliarden Dollar über 4 Jahre bekanntgegeben. Wenn man annimmt, daß das neue Versprechen waren, fehlten noch 3,2 Milliarden Dollar, um das ganze Programm zu finanzieren. Mit der Struktur der öffentlichen Finanzen könne man diese benötigten Mittel nicht finanzieren. Die interne Finanzierung der öffentlichen Investitionen betrage weniger als 2% des BSP´s, wobei die Erfordernis etwa 60% des BSP´s über 4 Jahre betrage, also 15% pro Jahr. Und trotzdem hörten die externen Hilfen nicht auf zu sinken, die sich zwischen 1997 und 2000 von 688 Millionen auf 268 Millionen Dollar verringert hätten. Mit dieser Verschuldung wird das Land absolut erpressbar, man ist nicht mehr Herr über die eigene Währung. Eine Tilgung der Schulden erscheint äußerst fragwürdig. Wenn man die gesammelten Beispiele anderer Länder betrachtet, dann muß konstatiert werden, daß es keinen Ausweg aus der Schuldenfalle gibt, da die Schuldsummen immer höher werden. Das System ist bewußt so errichtet, damit die Schuldner abhängig werden.
Die Ausarbeitung eines Tourismusleitplans werde demnächst starten. Die erste Expertengruppe der GATO AG, die sich auf die Tourismuspromotion spezialisiert habe, sei schon seit Anfang des Monats in Madagaskar. Ein Firmenvertreter habe betont, man sei da, um dem Tourismusministerium zu helfen, einen Leitfaden für den madagassischen Tourismussektor auszuarbeiten, was Dank der wertvollen Hilfe der Tourismusunternehmen ermöglicht werde.

8. 11. Die Midi berichtet: Air Madagascar stehe am 14. 11. seinen Gläubigern gegenüber, um zu versuchen, einen Weg aus der mit 30 Millionen Dollar angenommenen Verschuldung zu finden, wobei der Großteil der Summe französischen Unternehmen geschuldet werde, beispielsweise Total und Air France.

9. 11. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe von der Justiz die Beschleunigung der Prozesse derjenigen gefordert, die festgenommen worden und als schuldig während der Krise betrachtet worden seien. Häftlinge in Untersuchungshaft nach allgemeinem Recht alterten und stürben. Manche warteten über 10 Jahre und wüßten nicht, wann ihre Verhandlung sei. Das ist ja dann wohl der Hammer.
Ab nächster Woche würden die vom Präsidenten der Republik angekündigten Steueraufhebungen anwendbar. Laut dem zuständigen Minister solle man aber nicht eine sofortige Preissenkung erwarten, da die Händler erst noch die versteuerten Lagerbestände verkaufen wollen würden.

11. 11. Die Midi berichtet: Die Minister, und die Gewählten der Region Tulear würden sich lange an die öffentlichen Vorhaltungen, die Ravalomanana bei seiner Tournee der Region Tulear gemacht habe, erinnern. Ravalomanana habe gesagt, daß er enttäuscht sei über die gemachten Straßenreparaturarbeiten in Tulear. Der Bürgergermeister habe erklärt, die Arbeiten hätten bereits begonnen, worauf Ravalomamana meinte, daß man die Bordsteine herausreiße, um glauben zu lassen, die Arbeiten hätten bereits begonnen, in der Realität sei es nichts dergleichen. Währeend seines letzten Besuchs sei man übereingekommen, daß die Arbeiten im Dezember ausgeführt worden sein sollen, aber die Arbeiten hätten nicht einmal begonnen. Wenn die Gesellschaft, die damit beauftragt sei, nicht in der Lage sei, termigerecht die Arbeiten zu beenden, dann sollte man ihr den Auftrag wieder entziehen. Ravalomanana habe niemanden der anwesenden Personen ausgespart, weder die Minister, noch den PmS, noch den Bürgermeister. Viele Minister der Regierung kämen aus Tulear, aber sie täten nichts für die Region ihrer Herkunft.

12. 11. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe in Fort Dauphin bekanntgegeben, daß er vor einem Monat einen Vertrag mit Quit Fer unterzeichnet habe, die dort Ilmenit abbauen werde. Sie wollten einen großen Hafen nahe des Flughafens bauen und selbst die Eröffnung einer kanadische Botschaft sei vorgesehen.
Ravalomanana habe der Zeitung "Journal de l´Ile de la Réunion" ein Interview gewährt und man reproduziere einen großen Teil davon. Bezüglich des Problems des Grundbesitzes für Ausländer, das Investitionen verhindere, wird gefragt, welche Pläne er in diesem Bereich habe. MR habe geantwortet, daß es doch eine Möglichkeit gebe, sich in aller Sicherheit niederzulassen, nämlich in der Erbpacht, die auch in Südasien perfekt praktiziert worden sei. Die Grundbesitzfrage müsse in einer globalen Weise studiert werden, denn sie sei ein essentieller Faktor einer beständigen Entwicklung. Auf die Frage, ob er daran denke, die auf Ratsiraka zugeschnittene Verfassung zu ändern, habe er gesagt, daß das im moment keine Priorität habe.
In einem Artikel werden die großen Ungleichheiten der Gehälter des Arbeitsmarkts ausgebreitet. Während das Mindestgehalt 200.000 FMG nicht übersteige, erhielten manche ausländische Experten über 100 Millionen FMG.

13. 11. Die Midi berichtet: Aus dem Wasser- und Forstministerium habe man erklärt, daß man bezüglich Palisanderholz ein Dekret erlassen wolle. Während der Zeit bis zu diesem Dekret werde es in den nächsten 6 Monaten in dem Bereich außerordentliche Maßnahmen geben, um gegen den Schmuggel von Edelhölzern wie Ebenholz, Rosenholz... vorzugehen. Unter den Maßnahmen sei das Festhalten von bearbeitetem Holz, das man exportieren könne.

14. 11. Die Midi berichtet: Infolge der Aufforderung von Ravalomanana, die lange Zeit ohne Urteil im Gefängnis Inhaftierten einem Richterspruch zuzuführen, habe der Justizminister entsprechende Maßnahmen angekündigt.
MR habe bei einem Besuch von Morondava zu dessen bester Entwicklung die Öffnung der Straße über Antsirabe und Ambatofinandrahana und den Bau eines neuen Hafens zur Sprache gebracht.

15. 11. Die Midi berichtet: Die Konferenz der Gläubiger von Air Madagascar habe ergeben, daß die Gesellschaft vor der Pleite gerettet worden sei, da man beschlossen habe, 50% der 47 Millionen Dollar Schulden zu streichen. Der deutsche Vorstand habe gesagt, daß man für Air Madagascar jetzt optimistisch in die Zukunft blicke und außerdem habe er erklärt, daß es keinen Plan gebe, das Personal zu reduzieren.
Die chronische Luftverschmutzung durch Autoabgase in Tana bdrohe die Gesundheit der Menschen. Tana verbrauche 120.000 m³ Kraftstoffe im Monat, wobei Diesel 68% ausmache, Normalbenzin 27% und Superbenzin 5%. Madagaskar sei noch eines der Länder, in denen das Benzin noch verbleit sei. 66% der Fahrzeuge seien Gebrauchtfahrzeuge und man registriere jedes Jahr eine Erhöhung des Fahrzeugbestands um 7%. Die Zuflucht in bleifreiem Benzin zu sehen, sei nicht die optimale Lösung. Daher schlage ein Mitarbeiter des Nationalen Umweltbüros, der eine Studie zu diesem Thema angefertigt habe, vor, die Straßen der Hauptstadt zu vergrößern, den Fuhrpark zu verjüngen, regelmäßige technische Kontrollen vorzunehmen und die Kraftstoffe zu verbessern. Die Debatten, die der Präsentation der Studie gefolgt seien, hätten zum Inhalt gehabt, daß man ein Gesetz zu den Autoabgasen brauche, um die menschliche Gesundheit zu schützen. Da Madagaskar seine größten Devisenausgaben für Erdöl hat und der Fahrzeugbestand einen derart hohen Anteil an Dieselfahrzeugen hat, könnte man ein Programm einführen, bei dem reines Pflanzenöl für die Dieselmotoren verwendet werden müßte. Da Pflanzenöle zähflüssiger sind, als Diesel, müßte eine Vorrichung zur Vorwärmung beim Start eingebaut werden.
 
DDT wird in kleinen Tüten auf der Straße verkauft
 
Der Anbau von Ölpflanzen würde dem Land viele Arbeitsplätze bringen und den größten Posten der Devisenbilanz minimieren.

Und welche Sorgen macht man sich um das in Europa schon lange verbotene DDT, das in Madagaskar gegen Flöhe, auch zur Pestbekämpfung, eingesetzt wird und in kleinen Päckchen auf der Straße verkauft wird? Und wer weiß, welche schlimmen Gifte noch bedenkenlos eingesetzt werden?

18. 11. Die Midi berichtet: In der Partei Arema gebe es von verschiedenen Seiten die Bestrebung, sich nicht an der Parlamentswahl am 15. Dezember zu beteiligen. Laut Kommentar der Zeitung sei die Wahrscheinlichkeit groß, daß die Partei für diesen Fall in der politischen Bedeutungslosigkeit versinke.
Die vom Präsidenten Ravalomanana angekündikten Steueraufhebungen verschiedener Produkte seien ab dem heutigen Tag gültig.
Die Stadt Morondava suche eine Finanzierung für den Schutz seiner Küste. Gemäß einer Studie von Experten seien 130 Milliarden FMG nötig, um die nötigen Arbeiten ausführen zu können und die Erosion der Küste durch das Meer zu stoppen. Jedes Jahr hole sich das Meer mehrere Meter des Landes und schon einige Häuser seien vom Meer davongespült worden.

19. 11. Die Midi berichtet: Das Kunsthandwerk habe einen Rückgang von über 50% seines Umsatzes nach der Wiederaufnahme nach der Krise zu verzeichnen. Während der Krise sei es durch die Straßensperren zu einer effektiven Verhinderung des Warenverkehrs gekommen.

20. 11. Die Tribune berichtet: Die Steuerenthebungen Ravalomananas begännen diesen Tag in Kraft zu treten. Es handle sich um Zollbefreiungen und um Importsteuerbefreiungen für verschiedene Produkte, wie Zement, Baustahl, Dach-Blech, Dünger, Textilprodukte und Kurzwarenartikel, landwirtschaftliche Materialien und so weiter. Die Maßnahmen seien besonders in der ersten Woche des August, in der Euphorie der Rückeroberung des Territoriums, verkündet worden. Die Steuerenthebungen für Baumaterialien seien etwa zur selben Zeit gemacht worden, wie verschiedene Versprechen, wie die Einrichtung des Obersten Gerichtshofs oder die Erhöhung der Ministergehälter auf 3500 $. Letztere hätten bis heute noch nicht den Tag gesehen. Die Verzögerung von 4 Monaten zwischen Ankündigung und Umsetzung, was die Baumaterialien betreffe, verleihe kein Bild der Schnelligkeit und Schlagkraft des aktuellen Regimes. Der Zement diene als Test. Einige meinten, die Befreiung diene dem Import von Zement und töte die lokale Industrie. Es sei seltsam, daß der mit Steuern beschlagene indonesische Zement den gleichen Preis hätte, wie der lokale Zement. Laut anderen sei der billige ausländische Zement mit unlauteren Methoden importiert worden und die weiteren Importierungen würden mit dem zunehmend strengeren Kampf gegen die Korruption aufhören. Von da ab werde der heimische Zement vorherrschen und Fabrikanten und Lieferanten würden so handeln um die Illusion einer erfolgreichen Steuerenthebung zu erzeugen: Sie reduzierten den Preis um 1000 oder 2000 FMG für einen Sack, um den Zug anzuzeigen und sackten die ganze durch die Steuerenthebung entstandene Marge ein.

21. 11. Die Midi berichtet: Die Litschikampagne habe unter dem Mantel der Illegalität begonnen, da der Beginn auf den 21. 11. 0 Uhr festgelegt gewesen sei, bei verschiedenen Firmen aber schon vorher Aktivitäten registriert worden seien. Werde der Rechtsstaat reagieren? Wegen so einer Lapalie ein großer Artikel mit Schlagzeile der Illegalität. Wieso überhaupt ist da etwas von staatlicher Seite schon lange vorher festzulegen, wann die Kampagne zu beginnen hat? Einziges Kriterium kann doch nur sein, daß die Litschis reif sind. Und das sind sie. Sonst interessiert es den Staat ja auch nicht, daß alle möglichen Früchte nocht total unreif auf den Märkten angeboten werden.
Die Industrie und der Rest der Wirtschaft hätten sich noch überhaupt nicht von der großen Krise erholt, doch das Programm einer schnellen und dauerhaften Entwicklung, das die Regierung anstrebe, könne nicht ohne sie realisiert werden. Ein Minister habe eröffnet, daß man sich mit neuen Investoren in Verhandlungen befinde, damit die, die während der Krise ihre Arbeit verloren hätten, wieder arbeiten könnten. Es sei richtig, daß die madagassische Industrie noch bescheiden sei, wie alle Industrien in Afrika. Es bleibe ihr nur, die Infrastuktur zu vergrößern und zu verbessern. Es sei nötig, daß die Regelungen und finanziellen Anreizsysteme dem gewogen seien, damit ein wirkliches Aufblühen erfolgen könne. Es sei endlich nötig, den existierenden technischen Graben zuzuschütten, um aus den Vorteilen der Globalisierung gewinnen zu können und um weniger Mühe zu haben, sich in die globale Wirtschaft integrieren zu können. Die Regierung zeige zur Zeit eine große Entschlossenheit, alle bremsenden Hürden für eine Industrialisation aus dem Weg zu räumen. Aus diesem Gesichtspunkt wolle der Minister den Zugang zu den neuen Informationstechnologien und der Kommunikation begünstigen, um der Industrie zu ermöglichen, seine Rolle als Lokomotive der Wirtschaft besser zu spielen.

22. 11. Die Tribune berichtet: Für die ländlichen Zonen sei ein wichtiger Schritt getan, um aus der Isolierung herauszukommen. Sakaraha, Bealanana, Mandritsara, Fandriana, Ankazobe, Tsaratanàna, Ambilobe, Mananara, Maroantsetra, Vangaindrano und Belo sur Tsiribihina könnten nun endlich mit dem Rest des Landes und dem Rest der Welt, dank der Installierung eines V-Sat-Kommunikationssystems, kommunizieren, welches durch die Gulfsat Téléphonie , einer Tochtergesellschsft von Gulfsat Madagascar, realisiert worden sei. Die Lizenz sei nach einer Aussschreibung der Telekommunikations-Regulierungsbehörde für ein Festnetz erteilt worden. In jeder Stadt würden 4 Telefonzellen installiert werden, außer in Ambilobe und Vangaindrano, wo es 6 werden sollten. Mit einer Gulfsat-Telefonkarte könne man selbst ins Ausland zu attraktiven Tarifen telefonieren. Für ein lokales oder nationales Gespräch zahle man 495 FMG ohne Steuern pro Minute und für eine Minute nach Frankreich liege der Tarif bei 3250 FMG, was im Vergleich zu TelMa beide Male billiger sei.
Über 300 Häftlinge, wo nur 50 vorgesehen seien, das sei zur Zeit die aktuelle Lage im Gefängnis von Moramanga. Und die Neuankömmlinge seien weniger Terroristen oder Straßenblockierer der Nach-Wahl-Krise, sondern Bauern umliegender Gemeinden und ihr einziges Verbrechen sei das des Abflämmens. Diese Methode des Abflämmens sei ein Kulturbestandteil. Schon immer sei diese Kulturmethode im mittleren Osten praktiziert worden, weil dort keine Reisfelder seien. Übrigens habe eine langwährende offizielle Genehmigung der lokalen Vertreter der Forst- und Wasserbehörde für das Abflämmen vorgelegen. Aber gewisse Leute hätten den Präsidenten Ravalomanana über diese Kultur fehlinformiert, Buschfeuer mit diesem Abflämmen verwechselnd, für das auch die Anordnung zum Verhaften gegeben worden sei. Anders ausgedrückt sei der Staatschef zu einem Fehler verleitet worden. Man müsse anerkennen, daß jenes Abflämmen "tavy" eine Frage des Überlebens für diese Bevölkerungen darstelle. Tatsächlich zerstörten die "savoka" genannten Feuer die Umwelt, dennoch hätten die öffentlichen Machthaber vor dem Einführen solcher Bestrafungen erst Übergangsmaßnahmen treffen sollen. Also seien es jetz hunderte, die in den Gefängnissen vor sich hinvegetierten. Bei diesem Tempo müsse der Unterpräfekt von Moramanga den Bau einer neuen Haftanstalt ins Auge fassen.

23. 11. Die Midi berichtet: Bezüglich des Verkehrs in Tana sei vom PmS und einem Kommisar angekündigt worden, daß man mit Entschlossenheit die Anarchie, die gewisse Autofahrer, Taxifahrer und Fahrer von Sammeltaxis bewiesen, beenden werde. Sanktionen für die, die die Verpflichtungen nicht einhielten. Viele respektierten selbst nicht einmal, während sie auf einer 2-spurigen Fahrbahn führen, die Verpflichtung, sich rechts zu halten, wie es die Schilder anzeigten. Jetzt sei jeder Fahrer informiert. Also werde bei jedem ahnungslos Zuwiderhandelnden der Führerschein eingezogen.
Verschiedene Militärs, die während der Krise Vergehen gegen die Disziplin und die Ehre gezeigt hätten, seien degradiert worden.

25. 11. Die Midi berichtet: Öffentliche Dienstleistungen würden jetzt schneller erbracht. In den Stadtteilbüros "Fokontany" würden Wohnortbescheinigungungen und andere Anfragen fast in der selben Minute bearbeitet. In den Bürgermeistereien würden Geburtsurkunden am nächsten Tag ausgehändigt, was zuvor eine Woche oder mehr Zeit in Anspruch genommen habe. Die Korruption verliere an Boden, wenngleich es noch Bereiche gebe, die man noch verbessern müsse.

26. 11. Die Midi berichtet: Einige Tage nach ihrer Eröffnung sei die Litschikampagne auch schon fast wieder vorbei, da es an Früchten mangele. 40 bis 50% der Bäume hätten dieses Jahr nicht geblüht und die übrigen hätten meist auch nicht ihren üblichen Ertrag erbracht. Besonders die Bauern hätten von den etwa 50 Milliarden FMG profitieren können, die in den Sektor geflossen seien. Bitter sei es für viele Transporteure aus der Hauptstadt, die wie jedes Jahr gekommen seien, da manche die Rückfahrt gar leer antreten hätten müssen. Drei Schiffe seien vorgesehen gewesen, mit je 3500 oder 4000 Paletten beladen zu werden, 4000 FMG pro kg im Durchschnitt, 980kg pro Palette. Aber eines sei sicher, die Zahlen des letzen Jahres könnten dieses Jahr nicht erreicht werden, wo 18.700 t exportiert wurden, davon 11.242 t in herkömmlichen Schiffen, 7.360 t in Kühlcontainern und der Rest auf dem Luftweg.

27. 11. Die Tribune berichtet: Interventionen an hoher Stelle versuchten, die Freilassung der etwa 200 Häftlinge von Moramanga zu erreichen. Aber die Behörden zeigten sich bis jetzt unnachgiebig. Das sei letztendlich besser. Diese Häftlinge seien Urheber von Wanderkultur durch Abflämmen (tavy). Es handle sich dabei um eine strengstens geregelte Praktik, die das Fällen von Bäumen und das anschließende Abbrennen vor Ort beinhalte, um die Flächen für die Kultur vorzubereiten. Dieses Vorgehen sei ein Massaker für die Primärwälder, selbst in ausgewiesenen Naturschutzgebieten in den Regionen von Moramanga, Ifanadiana und Mananara-Nord. Es sei daher angebracht, streng durchzugreifen und ein Exempel zu statuieren. Nach Jahrzehnten des Gewährenlassens seien die Wälder durch die Abflämmungen der Wanderfeldbauern, durch die Köhler und die Holzhändler dezimiert. Zum Glück breche das aktuelle Regime mit dieser Laxheit und sanktioniere jene strengstens, die die Gesetze überträten.
Ein Moment der Emotion für Marc Ravalomanana, als er den Hof des protestantischen Kollegiums FJKM von Ambatomanga betreten habe und die Pennäler sich auf ihn zubewegten. Es sei 30 Jahre her, daß er dort Oberschüler unter anderen gewesen sei und sich nicht hätte denken können, daß er dort eines Tages aus einem Hubschrauber auf dem Hof des Geländes als Präsident der Republik aussteigen würde. Dort habe er Lalao Rakotoarivelo kennengelernt, die 1975 seine Frau geworden sei. Nach seinem Abitur sei Ravalomanana nach Deutschland gegangen und dann nach Schweden. Zurückgekommen sei er mit einem Diplom agro-alimentaire.
Die Nachfrage nach Energie übersteige in Madagaskar bei weitem das Angebot, aber die Versorgung mit traditionellen Brennstoffen sei durch die geringe Kaufkraft der Bevölkerung und Zugangsschwierigkeiten gebremst. Holz, das 82% des gesamten Konsums decke, werde für die kommenden Jahrzehnte der Hauptbrennstoff des Landes bleiben. Selbst wenn der Konsum pro Einwohner von 214 kg entsprechend in Petroleum pro Jahr wäre, was unter den niedrigsten weltweit sei, verschlinge die importierte Energie 52% der Einkünfte der Exporte. Um gegen die Entwaldung zu kämpfen sei es bedeutend, daß man festgestellt habe, daß das Programm der Elektrifizierung wirksamer sei, als das Programm zur Wiederaufforstung. Zur Stunde, wo gewisse importierte Produkte Ziele von Steuerenthebungen seien, solle die Regierung darüber nachdenken, auch die Steuern und Gebühren für Haushaltsgas zu reduzieren oder aufzuheben. Auch wenn das Potential der Wasserkraft beachtlich sei, seien paradoxerweise 30% der Elektrizität aus thermischen Zentralen (es werden vermutlich Dieselgeneratoren gemeint sein). Die verschiedenen Energiearten blieben ungenutzt oder unzugängig durch mangelnde Investitionen und durch eine unangepaßte Politik mit der Aufgabe des Engagements des Staates im produktiven Sektor, der vom privaten Sektor übernommen werde und der die Beherrschung aller Phasen der Erschließung und Produktion wünsche. Madagaskar besitze Energievorkommen, die eine Garantie für seine Zukunft darstellten: Kohle (bei Sakoa), Biomasse, erneuerbare Energien, wie die Sonne, den Wind, die Geothermie und die Bioenergie. Diese Ressourcen seien eine Versicherung für eine energetische Unabhängigkeit, seien aber im Fall der Erschließung nicht ganz ohne Gefahr für die Umwelt.
Die Wanderheuschrecken seien voller Mysterien, aber auch der Kampf gegen sie. Vor nicht langer Zeit habe man in den Zeitungen lesen können, daß 500.000 ha von den Heuschrecken heimgesucht seien, was schon beträchtlich sei. In Massen extra aus Europa gekommene Forscher hätten aber keine Heuschrecken finden können. Die wahrscheinlichste Annahme sei, daß die Zahlen aus dem letzen Jahr stammten, ohne je aktualisiert worden zu sein. Wieder spreche man von Fipronil, wegen dem in Madagaskar schon viel Tinte geflossen sei und das wegen der Aggressivität der Firma, die es zu der Zeit vertrieb, Zielscheibe von zahlreichen Karikaturen geworden sei. Fipronil sei zweifellos einfach zu benutzen, nicht sehr teuer und sehr wirksam, aber mit beträchtlichen Auswirkungen auf die Umwelt, direkten Auswirkungen (alle Insektenarten stürben, besonders alle Bienen und Termitenarten) und indirekten (die Insektenfresser wie Reptilien und Tanreks fänden nichts mehr zum Fressen). Viel Forschungsarbeit sei schon diesbezüglich in ganz Madagaskar geleistet worden und man frage sich, warum ein solches Insektizid, das inernational heftigst kritisiert werde, in der außergewöhnlichen Umwelt des Minikontinents Madagaskar eingesetzt werden müsse. Madagaskar habe schon den flächendeckenden Gebrauch von Fipronil verboten, es sei lediglich zum Barrierenerrichten einzusetzen. In der Praxis müßten die Flugzeuge aber in einer gewissen Höhe fliegen, da nicht immer über plattem Gelände geflogen werden könne und auch Bäume da stehen könnten. So würden die Tröpfchen zwangsläufig auch zwischen den Barrieren landen und eine totale Flächenabdeckung sei erreicht. Die Weltbank habe ein mittel- bis langfristiges Engagement in beträchtlicher Höhe bei der Wanderheuschreckenbekämpfung vorgesehen, mit der einzigen Bedingung, daß weniger umweltschädliche Insektizide eingesetzt würden. Heute sei das Ersuchen der madagassischen Regierung preisgegeben, mit schlimmen Konsequenzen für die Zukunft. Alles sei bereit für den Kampf gegen die Wanderheuschrecken, ein aus Frankreich gekommener Hubschrauber, wo der Mietvertrag bald ablaufe, warte. Man sollte fürchten, daß ungerechtfertigte Einsätze gemacht würden, nur, um zu zeigen, daß man sich nicht getäuscht habe, zum Beispiel die roten Heuschrecken in den kleinen Maisfeldern behandelnd. Und da keine Kontrolle dieser Aktionen stattfänden, wisse man auch nie, was wirklich passiert sei. Man könne nur den Verantwortlichen für die Heuschreckenbekämpfung zur Rede stellen, daß er sich zu dieser Dringlichkeit erkläre und daß er sich so verhalten solle, daß das Vertrauen der Kreditgeber schnellstens wieder gewonnen werde.
Die Midi berichtet: Das Kommunikationsministerium habe eine Liste mit Radio- und Fernsehstationen veröffentlicht, die illegal sendeten. Es seien 59 Radiosender und 3 Fernsehsender im ganzen Land, die lokal sendeten, betroffen, da sie keine Genehmigung hätten. Im ganzen Land gebe es 181 Radiostationen und 19 Fernsehstationen, legale und illegale zusammengenommen.

28. 11. Die Tribune berichtet: Bei einer Konferenz von Vertretern der Produzenten von aromatischen, medizinischen und Lebensmittelextrakten sei zur Sprache gekommen, daß Madagaskar in diesem Bereich nun wieder zum internationalen Markt zurückkehren könne, aber daß man gewisse Regeln und Forderungen des Marktes einhalten müsse. Die Käufer erwarteten eine Produktion nach anerkannten Standards, doch die madagassischen Produkte erfüllten oft, trotz der großen Nachfrage, nicht diese Kriterien. Zum Ende der Konferenz habe es dann massenweise Nachfrage gegeben. Über eine Tonne Nelkenöl, eine Tonne Ravintsara und 2-3 Tonnen Niaouli - das seien, unter anderem, die monatlich benötigten Mengen ausländischer Firmen. Angesichts der lokalen Produktion könnten gewisse Nachfragen nicht erfüllt werden.

29. 11. Die Tribune berichtet: Eine neue Generation von Autos solle 2004 das Licht des Tages in Madagaskar erblicken. Es handle sich dabei um Autos, die Preßluft als Treibstoff nutzten. Der Finanzier halte sich aktuell auf der großen Insel auf und habe erklärt, daß das Prinzip einfach sei, die im Auto in Behältern auf 300 bar komprimierte Luft bringe die Mechanik zum Laufen. Es sei Preßluft und nicht mehr Benzin oder Diesel oder noch weniger Elektrizität, die als Energiequelle genutzt würden. Das Auto könne mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h 200 km weit fahren, und entspreche den Sicherheitsnormen. Die Firma MDI wolle sich, wenn die Behörden zustimmten, auf Madagaskar niederlassen, anders ausgedrückt, das Auto werde an seinem Verkaufsort hergestellt. Die Version Taxi und städtischer Transport benötige Investitionen von 100 Milliarden FMG (etwa 15,3 Millionen Euro). Das Auto solle um 55 Millionen FMG kosten und der Produktionsbeginn sei für Ende 2004 vorgesehen. Schon 79 Fabriken seien in der Welt bestellt worden. Auch auf der Insel Mauritius solle eine solche Fabrik installiert werden. Kurz, dieses Auto mit einem wieder ökologischen Ruf werde den Weltmarkt für Autos umkrempeln. Wo aber die Preßluft herkommen soll und welche Energiequellen dazu benutzt werden sollen, wird nicht erwähnt.

Eine Mitteilung des Landwirtschafts- und Viehzucht-Ministeriums, Zentrum zur Heuschreckenbekämpfung, bezüglich dem Kampf gegen die Heuschrecken: März/April hätten die bekannten Größen der Flächen mit hoher Heuschreckendichte an verschiedenen angegebenen Stellen im Süden der Insel insgesamt 153.000 ha betragen. Die Heuschrecken seien wahrscheinlich nicht mehr anzutreffen, weil die meteorologischen Bedingungen des Südwinters nicht gerade günstig gewesen seien. Man habe seit 1997 eine elektronische Technik an Bord des Fluggeräts mit höchster Präzision entwickelt, um die Insektizide auszubringen, bei denen die aktuelle Windgeschwindigkeit, die Höhe, die Menge der Ausbringung... berücksichtigt würden. Als Zusammenfassung sei es wichtig, daran zu erinnern, daß die Hauptsorge der Regierung mit ihren Hauptpartnern der internationalen Gemeinschaft sei, die Operation zur rechten Zeit vorzubereiten, damit man eine einsatzbereite Vorrichtung habe, um in der Lage zu sein, eine neue Invasion zu bremsen, von der die Wahrscheinlichkeit stark erhöht gewesen sei.

30. 11. Die Midi berichtet: Für die 160 Sitze in der Nationalversammlung gebe es 1312 Kandidaten.
Nach Erschütterungen in der ehemaligen Mehrheitspartei werde man nun trotz der Aufrufe von Führern der Partei, sich nicht zu beteiligen, mit 120 Kandidaten im ganzen Land, außer in der Provinz Diego, teilnehmen. Bei einer Pressekonferenz habe ein Parteivertreter von einem aktuell aufgedeckten Fall berichtet, wo 50 Familien in einer Wohnung leben sollten.
Ravalomanana habe bei seinem Aufenthalt in Majunga die Bevölkerung dazu angeregt, diejenigen Kandidaten zu wählen, die ihnen am Nächsten seien, die ein Ohr für sie hätten, Leute, die in der Lage seien, für das Volk gewinnbringende Projekte auf die Beine zu stellen und alles dafür täten, die nötigen Finanzierungen zu finden.
Der Präsident der Vereinigung der Freihandelszonenunternehmen habe gesagt, daß bis zum Ende des Jahres 33.000 der 100.000 Arbeitsplätze, die seit der Krise verloren gegangen seien, wieder verfügbar sein würden. 80% der Unternehmen bereiteten derzeit die Planung für eine Wiederaufnahme ihrer Betriebe vor. Zwischen 50.000 und 75.000 Arbeitsplätze würden dann bis Ende 2003 wieder geschaffen und das Niveau der 100.000 Arbeitsplätze von 2001 werde erst 2004 wieder erreicht werden. Wenn man eine Perspektive der Entwicklung des Sektors berücksichtige, dann seien 300.000 Arbeitsplätze das Ziel. Ein Ziel, das nicht erreicht werden könnte, wenn Madagaskar nicht seine Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stelle, denn 2 Probleme mangelnder Konkurrenzfähigkeit, was die Textilindustrie in Madagaskar betreffe, müßten gelöst werden. Zuallererst seien die Frachtkosten, die im Vergleich zu Konkurrenzländern, wie Mauritius, Lesotho oder Argentinien, teurer seien. Gegenteilig zu dem, was man immer angepriesen habe, seien die madagassischen Arbeitskräfte noch nicht ausreichend konkurrenzfähig. Auf der anderen Seite verfüge Madagaskar über essentiell wichtige Elemente der Konkurrenzfähigkeit im Bereich der Textilindustrie. Man sei selbst Produzent des wichtigsten Hauptrohstoffs für Textilien, der Baumwolle. Dann profitiere das Land über den Vorteil der Energiekosten, wo die Elektrizität von der Wasserkraft komme. Es gebe schon 3 Spinnerei/Webereifabriken in Madagaskar, Cotona in Antsirabe und Somacou und Festival in Tana.
In Ambilobe habe Telma (Telecom Malagasy) ein innovatives Festnetztelefonsystem installiert, welches auf GSM-Technik basiere und 200 Abonnenten anschließen könne.

2. 12. Die Midi berichtet: In Ambilobe habe Ravalomanana dem Bürgermeister, der eine Tonanlage gewünscht habe, gesagt, daß Tanzen nicht eilig sei. Die Leute wollten vor allem eine saubere Stadt, reparierte Straßen und sie wollten glücklich sein. Ob man es wolle, oder nicht, er (der Bürgermeister) sei der erste Verantwortliche. Vor allem anderen solle er die Stadt säubern. Er sei erstaunt, wie dreckig die Stadt sei, obwohl mehrere Minister und hohe Verantwortliche aus dieser Region seien. Und um Reden und Taten zu verbinden, habe er der Bevölkerung kurzfristig gute Lastwagen zur Stadtsäuberung versprochen.
In Johannesburg, Südafrika, finde ab heute eine Veranstaltung unter dem Namen Madagascar Day statt. Es sei eine Versammlung von Geschäftsleuten und öffentlichen madagassischen Verantwortlichen auf der einen Seite und von in Südafrika tätigen amerikanischen Investoren auf der anderen Seite. Das sei eine Möglichkeit zur Anbahnung von Geschäftsbeziehungen zwischen Madagaskar, den Vereinigten Staaten und Südafrika.

4. 12. Die Midi berichtet: Die Preise der Taxi-Brousse seien um rund 10% gefallen, obwohl normalerweise vor Weihnachten als Geschenk der Transporteure immer eine Preiserhöhung fällig gewesen sei. Die Tarife vorher/nachher seien wie folgt genannt. Tana/Tulear: 125.000 / 115.000 Tana/Fianarantsoa: 60.000 / 50.000 Tana/Majunga: 80.000 / 70.000 Tana/Tamatave: 50.000 / 40.000 Tana/Antsirabe 20.000 / 17.500

5. 12. Die Midi berichtet: Malaria bleibe ein Problem der öffentlichen Gesundheit in Madagaskar. 2000 sei diese Krankheit bei den Konsultationen von Einrichtungen für die Gesundheit an zweiter Stelle gewesen. 22,7% der Konsultationen seien Malariafälle gewesen und davon wieder 40% bei Kindern unter 5 Jahren. Manchmal sei die Krankheit so schlimm, daß der Patient riskiere, in wenigen Tagen mangels korrekter Behandlung zu sterben.

6. 12. Die Midi berichtet: Gemäß einem neuen Gesetz müssten bei den Wahlen alle Ergebnisse jedes einzelnen Wahlbüros veröffentlicht werden.
Bei dem von der amerikanischen Botschaft für Johannesburg initierten "Madagascar Day" hätten sich 30 amerikanische Firmen für ein Investment in Madagaskar interessiert, die aus den Bereichen Luftfahrt, Informationstechnologie, Banken, Tourismus und Lebensmittel kämen.
Die Weite der Auswirkungen der Krise gehe von einem Sektor zum anderen und zeige sich bei den Unternehmen, die den Verkauf von gebrauchten Autoteilen gewählt hätten. Laut einem Unternehmer sei es derzeit schwierig, Ware zu finden. Der Zoll sei teurer geworden und es sei schwierig, die Ware aus dem Hafen herauszubekommen, wo sie 15 Tage blockiert sein könne.
"New rice for africa" oder Nerica sei der Name einer Hybridreissorte, die Japan durch seine Projekte in Madagaskar einführen wolle. Dieser Reis habe den Vorteil, daß er der Trockenheit widerstehe, wie der afrikanische Reis und eine hohe Produktivität habe, wie der asiatische Reis.
Die UNFPA "United Nations Found Population Activities" habe ihren Bericht zur Weltbevölkerung 2002 vorgestellt. Madagaskar betreffend sei die Zahl der Bevölkerung 16,9 Millionen.

9. 12. Die Midi berichtet: Das Anfangsgehalt in den Unternehmen der Freihandelszone sei bei 250.000 FMG pro Monat, ohne Kantine und Transportkosten zu zählen. Die Arbeit werde im Akkord bezahlt und es werde manchmal eine Verdopplung des Anfangsgehalts erreicht. Bei Unternehmen des öffentlichen Rechts liege das Startgehalt bei 180.000 FMG, das man aber selten steigern könne.

10. 12. Die Midi berichtet: Mimikry oder Verzweiflung? Es sei unpassend, ein Urteil über den Glauben eines Einzelnen oder einer Gruppe zu fällen, aber die Frage stelle sich trotzdem, wenn man wisse, daß das Organisieren von religiösen Kulten in den Unternehmen sich in der kritischen Periode, die das Land erlebt habe, entwickelt habe.
In drei oder vier Wochen sehe man beim Zentrum zur Heuschreckenbekämpfung ein Risiko, daß die Heuschrecken sich explosionsartig vermehren könnten, da man dieses Jahr weniger Flächen als gewöhnlich behandelt habe.

11. 12. Die Midi berichtet: Die Taxifahrer hätten den ganzen Vormittag des Vortages im Staddteil Tsimbazaza den Verkehr blockiert. Sie hätten gegen die Entscheidung der Kommune protestiert, die ihnen aufbürde, daß die Taxis künftig deren Farben, nämlich blau und gelb, zu haben hätten und daß die Stadtgrenzen nicht mehr verlassen werden dürften. Bis April 2003 gebe es eine Gnadenfrist für die Taxifahrer. Wenn man die Taxis sieht, die in Tana rollen, dann sollte man schon meinen, daß eher wichtig wäre, den technischen Zustand der über 13.000 Taxis zu kontrollieren. Nicht so selten ist es, daß während der Fahrt eine Tür in einer Kurve aufspringt. Mindestens ein Taxifahrer ist sogar auf die Idee gekommen, den Tank durch einen alten Kunststoff-Ölkanister, der neben dem Kupplungspedal steht, zu ersetzen!

12. 12. Die Midi berichtet: Marc Ravalomanana feiere an diesem Tag seinen 53sten Geburtstag
In Anosizato habe die Firma Jovenna die größte Tankstelle des ganzen Landes eröffnet, wofür man 4 Milliarden FMG investiert habe. An 6 Zapfsäulen gebe es 25 Zapfpistolen und insgesamt gebe es 7 Tanks mit je 30.000 Litern Fassungsvermögen.

14. 12. Die Midi berichtet: Am 19. 12. solle mit den Arbeiten für eine Wiederherstellung der Nationalstraße 1 in Anosibe und der Erneuerung des gesamten Marktes von Anosibe begonnen werden, der der wichtigste Markt für den Groß- und Einzelhandel in Madagaskar sei.
Ravalomanana habe 3 Vertreter des europäischen Parlaments empfangen, die zur Beobachtung der morgigen Wahlen gekommen seien. 46 weitere Beobachter seien bereits vor Ort.
      Die Express berichtet: Vom 29. 11. bis zum 6. 12. sei eine Delegation madagassischer Unternehmer von 22 Unternehmen in Südafrika gewesen, um am dortigen "Madagascar day" teilzunehmen, um sich mit Filialen amerikanischer Unternehmen in Südafrika zu treffen. Von den 70 amerikanischen Unternehmen, die interessiert gewesen seien, wären nur 25 vertreten gewesen. Die Lücke hätten aber südafrikanische Firmen vollstens mit viel Interesse für ihre Besucher gefüllt. Auf madagassischer Seite sei man sehr zufrieden und 10 Firmen hätten ernsthafte Kontakte mit den südafrikanischen Unternehmen knüpfen können. Durch die Teilnahme der BNI-CLM sei erklärt worden, daß das Finanzsystem in Madagaskar bereit sei, die Investoren zu empfangen, um die Geschäfte zu finanzieren. Die madagassischen Banken hätten Liquidität und der Zinssatz sei korrekt im Verhältnis zur Inflation.

16. 12. Die Midi berichtet: Bei den Wahlen sei eine Mehrheit für den Präsidenten Ravalomanana gesichert worden. Ravalomanana habe gesagt, er habe vor der internationalen Gemeinschaft Wort gehalten.

17. 12. Die Midi berichtet: Laut Annahmen sei die Schwelle von 100 Abgeordneten für die Firaisankinam-pirenena-Tiako i Madagasikara erreicht.
Wanadoo und DTS hätten im Bereich der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien eine Kooperation geschlossen, welche man über das Portal www.wanadoo.mg schätze. Wanadoo wolle die bevorzugte Marke der madagassischen Surfer werden. Data Telecom Service(DTS) sei 1995 auf Basis einer Partnerschaft zwischen TELMA und France Télécom FCR gegründet worden. DTS sei der Pionier auf dem Gebiet der Internetdienste in Madagaskar.

18. 12. Die Midi berichtet: In letzter Zeit gehe der Kaffeepreis weltweit zurück, weshalb in Madagaskar bei den Produzenten der Preis für ein Kilogramm auf 2000 FMG gefallen sei. Trotzdem sei es schwer, Abnehmer zu finden, da der Weltmarkt auf der Sorte Arabica basiere und in Madagaskar überwiegend Robusta angebaut werde. Ein Exporteur habe erklärt, daß selbst wenn er den Kaffee geschenkt bekäme, er keinen Gewinn damit erzielen könne. In gewissen Gebieten ernteten die Bauern die Früchte nicht mehr und wendeten sich anderen Einkommensquellen zu, wie zum Beispiel im Vanillebereich. Im Südosten habe man den Kaffee ganz aufgegeben und steige um auf Gewürz-Nelken, wo man noch zwischen 20.000 und 40.000 FMG pro kg bekomme. Das nationale Komitee zur Koordination des Kaffees wolle den Umstieg auf den im Welthandel viel profitableren Arabica propagieren, aber das werde mittel- bis langfristig zu sehen sein. Bis dahin gelte es, Lösungen für die Pflanzer zu finden, die die schwersten Momente ihres Lebens durchmachten.
Die Qualitätsnormen für Obst und Gemüse in Madagaskar seien laut einer Ingenieurin des Bereichs veraltet und müßten aktualisiert werden, damit ausländische Kunden die Produkte nicht weiter zurückschickten, wie in einem privaten Gespräch anläßlich einer Versammlung in dem Bereich zur Sprache gekommen sei.
In einer Anzeige weist das Innenministerium darauf hin, daß die provisorischen Ergebnisse der legislativen Wahlen vom 15. 12. auf seiner Webseite http://www.legislatives.mg verfügbar seien.

19. 12. Die Midi berichtet: Der neue britische Botschafter habe sich mit dem Senatspräsidenten getroffen und habe seine Kooperationsbereitschaft, besonders beim Unterrichten der englischen Sprache, zugesichert. Als Folge der Einführung des Englischunterrichts werden jetzt die ersten Vazahas mit Sätzen aus Kindermund, wie: "How are you?" oder "What is your name?" konfrontiert.
Laut den Wahlbeobachtern der EU sei die Wahl bis auf einige Ausnahmen regulär verlaufen.
Laut "Médecins Sans Frontieres" gebe es in den populären Quartieren der Hauptstadt 5800 Straßenkinder.

20. 12. Die Midi berichtet: Beim Rat der Minister sei über die Verabschiedung des Beschlusses zur Einführung unverbleiten Superbenzins kommuniziert worden. Gemäß dem Umweltgipfel von Johannesburg nähmen die betroffenen Ministerien an, daß die Einführung des neuen Produkts sich als nötig erweise und daß dieses sehr viel vorteilhafter sei für die Bereiche Umwelt, Soziales und Wirtschaft.
Die Firma Tiko vertreibe etwa 80 Produkte in ganz Madagaskar. Erst wenn man den möglichen größten Teil der Regionen abdecke denke man an den Export der Produkte.

24. 12. Die Midi berichtet: Das Innenministerium habe auf seiner Internetseite gestern offiziös die kompletten Resultate der Wahlen in den 111 Wahlbezirken veröffentlicht. Tiako i Madagasikara habe 102 Sitze erreicht und Firaisankinam-pirenena 23 Sitze. Der Rest der Sitze sei überwiegend an Unabhängige, die der Präsidentenbewegung nahestünden, gegangen. Arema habe 3 Sitze gewonnen.
Weihnachten stehe unter dem Zeichen der Krise. Beim Weihnachtsgeschäft spreche man, außer bei den Chinesen, von Umsatzeinbußen von mindestens 30%.
Miora, ein Baby, das in diesem Jahr mit 5 kg geboren worden sei, habe nun mit 9½ Monaten bei einer Größe von 1,05 m ein Gewicht von 22 kg.

26. 12. Die Midi berichtet: Die Wahlbeteiligung habe landesweit bei 67,55% gelegen, wobei sie in der Provinz Antananarivo mit 70,88% am höchsten gewesen sei und in den Provinzen Tulear und Majunga mit jeweils 64,56% am niedrigsten. In Tamatave habe die Quote bei 67,40% gelegen, in Fianarantsoa bei 66,77% und in Diego bei 64,60%.
90% der Polizisten seien während der Festlichkeiten der Weihnachtstage bei der Verkehrsregelung eingesetzt worden. Während den Vorbereitungen zum Fest habe es in allen Stadtvierteln monströse Staus gegeben, besonders in den Geschäftsvierteln. Nichts erstaunliches, wenn man betrachte, daß in Tana monatlich 5000 neue Fahrzeuge angemeldet würden.

27. 12. Die Midi berichtet: Demnächst werde das Haus des Unternehmens geschaffen. Dort solle man die Aktionen, die für die Unternehmen unternommen würden, koordinieren. Diesen Donnerstag solle ein Jahrbuch der Unternehmen unter http://www.mde-mada.mg eingeführt werden, in das sich jedes madagassische Unternehmen eintragen könne. Auch solle für den internationalen Austausch die Möglichkeit geschaffen werden, daß ein Auftraggeber regelmäßig Ausschreibungen an ausgewählte madagassische Unternehmen übermitteln könne.

30. 12. Die Midi berichtet: Aufgrund eines möglichen amerikanischen Angriffs auf den Irak und die Krise in Venezuela hätten negative Effekte auf den Welt-Ölmarkt. In London habe das Nordseeöl Brent die 30 $ überschritten und in New York sei dem Rohöl gar ein Preis von 32,72$ zugestanden worden. Jedenfalls müsse die Regierung bei dem Fall des Öls vorsichtig handeln. Eine zu große Preiserhöhung könne von den Konsumenten nur schlecht verdaut werden und habe einen fatalen Einfluß auf die Wirtschaft, die sich noch nicht von der Krise erholt habe.
Nach einer für 2002 qusi nichtexistenten Kampagne für den Tourismus stelle die Zukunft Herausforderungen bereit. Für das Jahr 2007 sollen 500.000 Touristen erreicht werden, aber kurzfristig, also für das Jahr 2003, werde die große Insel laut dem Tourismusminister so viele Touristen, wie noch nie empfangen, nämlich über 200.000. Man wolle als neues Tourismusprodukt den Öko-Tourismus herausstellen. Im Rahmen dieser neuen Sicht habe der Minister versichert, daß man sogenannte "Réserves Foncières Touristiques (RFT)" für Investoren, seien es inländische oder ausländische, zur Verfügung stellen wolle. Das Regierungsmitglied habe erklärt, daß 50.000 m² auf Promotoren warteten. Seine Abteilung wolle ab Anfang des neuen Jahres ein eigenes Büro dafür schaffen, um Investoren den Zugang zu Grundeigentum zu erleichtern.

31. 12. Die Midi berichtet: Die Taxifahrer von Tana berichteten, daß sie während der Weihnachtstage pro Tag 100.000 FMG hätten gewinnen können, aber nun sei es wieder schwierig, nur schon die Miete ihres Fahrzeugs zu erzielen, die 50.000 FMG für die meisten Fahrer betrage. Die Kunden seien noch immer unter dem Einfluß der Krise.
Der Haushalt der städtischen Kommune Antananarivo betrage 87 Milliarden FMG.
Gecko - Was gibt´s da noch zum Gucken?