Malala Madagaskar, das Madagaskar-Portal im InternetMadagaskar-PortalMadagaskar-Portal 
Malala Madagaskar, das Madagaskar-Portal im InternetMadagaskar-PortalMadagaskar-Portal 
Malala Madagaskar, das Madagaskar-Portal im Internet
Startseite
Diese Seite ist gerade geladenMadagaskar aktuell
Bilder Antananarivo
Bilder Ostküste
Bilder einfach schön
Bilder Pflanzen
Bilder Wolken
Früchte Madagaskars
Leben in Madagaskar
Reisepartner
 
Geplantes Madagaskar-Projekt

Die Ära Ravalomanana in Madagaskar


So geht die Entwicklung in Madagaskar weiter
Juli bis September 2002



  
  




12. 7. In der Tribune ist zu lesen: Die Residenz Ratsirakas in Tamatave, Ambodiatafana, sei von einer Gruppe Offizieren der Regierungsarmee erfolgreich durchsucht worden. In ganz Madagaskar verfolge man mit großem Eifer die kriminellen Ratsirakisten. Auszug eines Disputs, den Abdoulaye Wade, demokratisch gewählter Präsident aus Senegal mit Obasanjo, einem anderen Staatspräsidenten, am ersten Tag der Gründungsversammlung der AU in Durban geführt haben. Nachdem Obasanjo mit lauter Stimme und ständig mit der Faust auf das Pult hämmernd, den Versuch Wades, Madagaskars Suspendierung aufzuheben, barsch abgelehnt habe, habe Wade gekontert: "Sagen Sie mir, wer in diesem Saal unter Ihnen ist unter gemäß wahrlich regulären und demokratischen Verfahren gewählt worden, was Sie so sehr mit Eigensinn für die Madagassen beanspruchen. ... Wieviele unter Ihnen verfälschen nicht die Wahlergebnisse, um sich unbegrenzt an der Macht zu halten - einzig dank Gewehren, Gewalt und wieder Staatsstreichen?"

13. 7. In der Midi ist zu lesen: Gemäß einem Artikel in der französischen Zeitung Libération seien die 12 Söldner, die von Tansania wieder nach Frankreich geschickt wurden, schon in Paris beim Besteigen eines Fliegers nach Ägypten alle überwacht worden und sogar gefilmt worden. Das läßt vermuten, daß die französische Regierung mindestens informiert war, wenn ein solcher Trupp sich auf den Weg zu einem Einsatz nach Madagaskar macht. Ratsiraka habe für diesen Trupp 3 Millionen Euro bezahlt.
Air Madagascar habe im ersten Halbjahr 66,4% weniger Passagiere gehabt, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Man sei haarscharf an der Pleite vorbeigeschrammt, aber jetzt könne es wieder aufwärts gehen.
Der Vize-Premierminister habe bekanntgegeben, daß Madagaskar in den Monaten der Krise, trotz der Einfrierung der Guthaben des Landes, Schulden zurückbezahlt habe, was nur durch eine strenge Ausgabenpolitik möglich geworden sei. Das wirft einige Fragen auf, die der Artikel nicht beantwortet.

 
Demonstranten gegen die französische Politik

 
14. 7. Vor der Zufahrt zur Residenz Frankreichs, wo wegen des französischen Nationalfeiertags ein großer Empfang stattfindet, haben sich etwa 50 Personen versammelt, um gegen die Verbrechen Frankreichs zu demonstrieren. Auf einem verteilten Handzettel des Vereins AVANA New Madagascar steht unter anderem: "Das Verbrechen geht weiter! Madagaskar, 2002: tausende von Kindern tot. CHIRAC, bist Du schuldig? JA! CHIRAC, bist Du Komplize? JA! CHIRAC, bist Du verantwortlich? JA! Warum? Für die Interessen des "FrançAfrique" von dem ich der große Manitu bin. Wenig wichtig sind die Mittel: die Ratsirakas, Bongos & andere Mobutus sind dafür da." Betrachtet man die geringe Resonanz auf den Aufruf zur Demonstration in Zeitungsanzeigen, dann scheint für die meisten aber anscheinend wieder Friede, Freude, Eierkuchen zu herrschen.

15. 7. Die Tribune schreibt: In Diego sei der dortige PmS am Samstag offiziell unter einigen zigtausenden jubelnden Menschen und mit Anwesenheit von Ravalomanana im Stadion Mitabe eingeweiht worden. Ratsiraka habe in einem Interview mit dem französischen Sender LCI gesagt, er sei ein Soldat und habe nicht das Recht, zu desertieren und er werde weiterkämpfen. Was auch immer das heißen mag, dieser Mensch darf nicht frei herumlaufen. Und wenn die französische Regierung diesen Verbrecher weiter bei seinen Schandtaten gewähren läßt, ist sie dafür voll verantwortlich.

16. 7. Die Midi hat eine Doppelseite mit vielen Bildern aus der Residenz Ratsirakas in Tamatave, Ambodiatafana, die ohne Widerstand eingenommen worden sei. Ein Hubschrauber steht auch noch dort. Für den kommenden Freitag werde die Wiedereröffnung des Interbanken-Devisenhandels angekündigt. Der Kurs für einen Euro werde um 6800 FMG erwartet, wobei der Kurs auf der Straße in der Spitze bis zu 7800 FMG pro Euro war und aktuell bei 7200 liegt.

17. 7. Die Tribune berichtet, Ravalomanana habe anläßlich der Messe in Analavory bekanntgegeben, daß auf landwirtschaftliche Materialien, auf Dünger und auf Zement die Importsteuern aufgehoben seien.

18. 7. Die Midi berichtet, Ratsiraka habe zu einem Gipfeltreffen der AKP-Staaten in Fiji, zu dem eine Einladung an Ravalomanana gegangen war, einen "Vertreter" geschickt, den man des Saals verwiesen habe.

19. 7. In der Tribune ist zu lesen: Die offizielle Delegation Madagaskars in Fiji mit dem Außenminister und der Gesandte Ratsirakas seien allesamt beim Gipfel der AKP-Staaten als unerwünscht ausgeschlossen worden. Die EU habe Kredite in Höhe von 327 Mio. Euro zugesichert. 267 Mio. seien für eine makroökonomische und sektorelle Verbesserung gedacht und 60 Mio. seien für Erhaltung und Verbesserung von Infrastrukturen, dabei besonders Straßen, die während der Krise zerstört wurden. Die amerikanische Botschafterin habe dem Umweltminister Hilfe bei einem vom Minister vorgelegten Programm zugesichert. Es sei darüber gesprochen worden, madagassische Studenten in den USA im Umweltschutz auszubilden und Hilfe sei für den Kampf gegen die Plage der Buschfeuer erörtert worden. Es sei die Verschärfung des Gesetzes zum unerlaubten Export von Tierarten angesprochen worden und die US-Botschafterin habe erklärt, daß bei Pflanzenarten, die Basis für Medikamente seien, die Länder den größten Profit daraus hätten, in denen diese verarbeitet würden.

20. 7. Die Midi berichtet: Einige der mit 2 Antonov von Tamatave nach Mauritius geflüchteten Ratsirakisten seien mit diesen Maschinen nach Mayotte geflogen. Ravalomanana widme seine ganze Aufmerksamkeit dem ländlichen Sektor. Er habe am Vortag die amerikanische Botschafterin empfangen und mit ihr über die Parameter für die am 26. des Monats geplante Versammlung des Clubs der Freunde Madagaskars in Paris gesprochen und die Möglichkeit erörtert, wie man die Beziehungen des privaten Sektors Madagaskars und des privaten Sektors der USA erweitern könne. Es sei ein Vertrag über die Schenkung von 6 Küstenwachtschiffen unterzeichnet worden. Eine Delegation aus China mit dem Vize-Außenminister sei am Vorabend angekommen und es werde für diesen Tag ein Abkommen über technische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und Madagaskar unterschrieben.

22. 7. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe am Samstag auf einer landwirtschaftlichen Messe in Antanambe bekanntgegeben, die Ministergehälter von derzeit 2,3 Millionen FMG ab August auf 3500 US$ zu erhöhen, was etwa 26 Millionen FMG entspreche, damit der Korruption der Boden entzogen werde und keine Umleitung von Geldern stattfinde. Auch die Bezüge der Beamten sollten erhöht werden, allerdings nicht sofort und nur nach und nach. Ravalomanana habe die Wichtigkeit des Reises für die madagassische Kultur betont und habe der Bevölkerung versprochen, dieses Produkt auf den Sockel zu stellen, der ihm gebühre. "Wir werden die Importeure nicht mehr Reis aus dem Ausland einführen lassen, besonders ohne Steuern zu bezahlen, wir werden das erreichen, indem der madagassische Reis einen hohen Wert erreicht - und auf lange sicht werden wir ihn auch selbst exportieren." Der chinesische Vize-Außenminister habe eine Beihilfe ohne Bedingungen von 4 Millionen Dollar im Rahmen der wirtschaftlichen und technischen Zusammenarbeit zwischen China und Madagaskar gewährt. Ravalomanana habe bei dieser Gelegenheit bemerkt, daß Madagaskar sich in eine schnelle Entwicklung des Landes einklinke und er auf die Hilfe Chinas als Agrarland, mit einem Transfer von Technologie, dies besonders bei der Reiskultivierung, zähle. Mauritius habe eine Hilfe von 330 Millionen Rupees, was etwa 11 Millionen Dollar entspreche, für Madagaskar bewilligt, die beim Treffen der Freunde Madagaskars in Paris offiziell bekanntgegeben werden solle. Dort werde der Minister aus Mauritius von einer Delegation des privaten Sektors begleitet. Eine Firma namens "Food and Alled Industries Limited" wolle im Westen Madagaskars ein 30.000 Hektar großes Gelände im agro-industriellen Bereich bewirtschaften.

23. 7. Die Midi berichtet: Die chinesisch-madagassische medizinische Zusammenarbeit bestehe jetzt seit 30 Jahren und zwischen der chinesischen Botschafterin und einem madagassischen Minister sei es zu Gesprächen darüber gekommen. Seit 1974 arbeite eine Mannschaft von 30 chinesischen Ärzten in Madagaskar und werde alle 2 Jahre ausgetauscht. Im Rahmen dieser Kooperation wolle die chinesische Seite die Ausbildung madagassischer Mediziner in Akupunktur verstärken.

25. 7. Die Tribune berichtet, die Botschafterin der USA habe, wie es jedes Jahr der Fall sei, die Gewährung einer Finanzhilfe für 14 Selbsthilfeprojekte im ganzen Land in Höhe von 86.400 Dollar bekanntgegeben.

26. 7. Die Midi berichtet, daß Ratsiraka und seine Getreuesten im Jahr 2001 177 Milliarden FMG verbraucht hätten, wo ihnen per Gesetz lediglich 2,846 Millirden FMG zugedacht gewesen seien.

26. 7. Die Midi berichtet: Bei dem von der Weltbank initiierten Treffen des Clubs der Freunde Madagaskars in Paris habe die Gemeinschft der Geber eine Summe von 2,3 Milliarden Dollar bewilligt, was etwa der Hälfte des vor der Krise erwarteten BSP´s des Landes entspreche. Von der Gesamtsumme seien 1,4 Milliarden Dollar im Rahmen des Eilprogramms bis zum Ende des Jahres nötig.
Kanada, Südkorea, Spanien und die Niederlande wünschten verstärkte Beziehungen mit Madagaskar und verschiedene unter ihnen wollten durch einen Botschafter vertreten sein.
Lufthansa Consulting werde nächsten Monat den Rehabilitationsplan für die nationale Fluggesellschaft Air Madagascar vorlegen. Die Gesellschaft habe momentan 20 Millionen Dollar Schulden, aber dank des von Lufthansa Consulting vorgeschlagenen Restrukurierungsplans dürfe man, unter anderem, 2 Jahre auf Gewinne warten mit der Erneuerung der Flotte.
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Madagaskar würden sich in den nächsten Tagen intensivieren, da man eine Unterstützung im Handball und Fußball durch einen Experten gwähren werde, wie der deutsche Botschafter bei einem Gespräch mit dem Jugend- und Sportminister versichert habe.

27. 7. Auf der Internetseite www.tiako-i-madagasikara.org wird geschrieben, die 2,3 Milliarden Dollar Hilfe für Madagaskar seien zu 1er Milliarde Spenden und die restlichen 1,3 Milliarden seien Kredite mit 0 oder 0,5% Zinsen.

30. 7. Die Tribune berichtet: Von den 2,3 Milliarden Dollar, die Madagaskar bekommen soll, würden noch dieses Jahr 1,4 Milliarden Dollar im Rahmen der Eilhilfe der Geldgeber zur Verfügung gestellt. Das sei eine Summe, die eifersüchtig mache, die in Afrika bisher lediglich Südafrika und Marokko von der Weltbank und dem Weltwährungsfonds erhalten hätten. Man muß sich hier fragen, welche Interessen die Amerikaner in Madagaskar verfolgen, nachdem man als Vorreiter bei der politischen Anerkennung der neuen Regierung sich nun mit einer ungewöhnlich hohen Summe so großzügig zeigt!? Es kursiert das Gerücht, man könnte an einer neuen Basis zur Truppenstationierung interessiert sein.
Der indische Botschafter sei bei der Handelskammer in Majunga gewesen und habe die Zusammenarbeit mit einer indischen Handelskammer vorgeschlagen.

1. 8. Die Midi berichtet: Die beim Treffen der Freunde Madagaskars bei der Weltbank in Paris von den Gebern zugesagte Summe rangiere unter den höchsten für die am wenigsten entwickelten Länder, die schon eine derartige Hilfe erhalten hätten.
Premierminister Sylla habe sich überzeugt gezeigt, daß ein starkes beständiges wirtschaftliches Wachstum erforderlich sei, um die extreme Armut, die die Mehrheit der Madagassen treffe, zu reduzieren. Unter Syllas angeführten Strategien seien unter anderem das wieder in Gang bringen der Landwirtschaft in kleinem Maßstab, sowie die Entwicklung der Viehzucht und des Kunsthandwerks, die Erhaltung des Ökosystems, die mißbräuchliche Ausbeutung von raren Ressourcen sanktionierend. Dem folgend sei die Verbesserung der Straßeninfrastruktur und der Kommunikation, um die Kommerzialisierung der Landwirtschaftsprodukte zu begünstigen und daher den Übergang von einer Subsistenzwirtschaft zur profitbringenden Intensivlandwirtschaft zu sichern. Außerdem habe Sylla versprochen, die Potentiale der zurückgefallenen Bereiche des Tourismus, der Fischwirtschaft, der Manufakturindustrie und der Minen unverzüglich zu nutzen. Wie die Geldgeber konkret forderten, verspreche die Regierung folgende Maßnahmen:
- das Fürsprechen eines wirtschaftlichen Liberalismus und einen günstigen Rahmen für eine gesunde Konkurrenz zu schaffen, ohne in die Falle des Protektionismus zu tappen, alles, dem Staat die Befugnis überlassend, über den Fortbestand der Industrien zu wachen durch das Ergreifen geeigneter Maßnahmen.
- die Verfolgung des Programms der Privatisation, abhängig von der Konjunktur und strategisch günstigen Momenten.
- die Verbesserung der Sicherheit und den Zugang zum Grundeigentum durch schnelle Bearbeitung der Akten.
- die Zusicherung einer anreizenden Behandlung ausländischen Investoren gegenüber und nicht diskriminierend und dies unter Achtung der gültigen Gesetze in Madagaskar. Und besonders verspricht die Regierung die Sicherung der ausländischen Investitionen durch den Abschluß der bilateralen Einigungen über den Schutz von Investitionen als Nachtrag zur Zustimmung Madagaskars über die Mechanismen der Versicherung und Garantie der Investitionen.

2. 8. Die Tribune berichtet: In Senegal werde eine Botschaft eingerichtet und Botschafterin werde die Ex-Außenministerin des alten Regimes, die als erste zurückgetreten war. Auf dem ganzen afrikanischen Kontinent gebe es zur Zeit außer offiziellen Vertretungen lediglich eine Botschaft in Algerien und ein Generalkonsulat in Südafrika.
Sylla habe anläßlich der Feier des Schweizer Nationalfeiertages in der Botschaft bekanntgegeben, daß die Schweiz 7 Millionen Schweizer Franken für die Bereiche Umwelt, Gesundheit und Bildung gebe. In einem Interview mit einem juristischen und finanziellen Berater, der bei der Gründung der Madabourse (Aktienbörse) beteiligt gewesen sei, habe dieser zu bedenken gegeben, daß Madagaskar nunmehr über 5 Milliarden Dollar an Schulden habe und in der Vergangenheit die Rückzahlung nicht geleistet werden konnte. Er rufe dazu auf, einen Teil der Schulden zu erlassen. Alles werde vom Niveau der privaten Investitionen abhängen, die Reichtum und Beschäftigung schafften und Steuern erbrächten, die zum Rückzahlen der Schulden dienten.
In einem Artikel wird von der Meinung eines jungen Landwirts berichtet. Er sei der Meinung, daß das Erhalten der ländlichen Bevölkerung in ihrer Ecke, um dort die Erde zu kultivieren, nicht die beste Lösung sei. Mit einem halben Hektar Anbaufläche pro Landwirt, wie es in Madagaskar der Fall sei, mit dem man keine 3 Kinder ernähren könne, könne keine Entwicklung stattfinden und die Teilung der Fläche an die Erben müsse verhindert werden. Es müssten für die Landwirte nützliche Leistungen produziert werden, wie die Fabrikation von mechanischen Werkzeugen, kleine Mehlmühlen und Pächter mit der Spezialisierung auf Viehzucht.

3. 8. Die Midi berichtet, daß am Vortag die Wiedereröffnung des Interbanken-Devisenhandels gewesen sei und der Kurs gegenüber einem Euro bei einem Mittelkurs von 6787 FMG gelegen habe. Die Schwankungsbreite habe sich im Rahmen zwischen 6530 und 6803 bewegt. Damit habe sich ein Vertrauen der Marktteilnehmer in die allgemeine Politik des Staates gezeigt.

6. 8. Die Midi berichtet: Der Minister für Industrialisation und für die Entwicklung des privaten Sektors und das Kunsthandwerk habe gesagt: "Nach der Periode des wieder in Gang bringens des industriellen Sektors, die etwa 3 Monate dauern wird, besteht die Phase des Wiederaufbaus darin, den Investoren die Möglichkeit zu geben, nach Madagaskar zurückzukommen und sich niederzulassen." Er wolle den einzelnen Provinzen zugeordnete industrielle Zonen schaffen, für die mindestens 100 Hektar Fläche vorgesehen seien. Weiterhin habe er gesagt, daß die Finanzierung der Unternehmen dank der Gewährung einer Kreditlinie verstärkt werde. In einem Kommentar zu den industriellen Zonen schreibt die Zeitung, daß man dem Beispiel Chinas folgen solle, wo man mit gewissem Erfolg eine schnelle und dauerhafte Entwicklung in sehr zahlreichen Regionen erreicht habe. Da es in Madagaskar ebenso Frage einer solchen sozioökonomischen Entwicklung sei, gebühre dem chinesischen Modell, untersucht zu werden, um es den Realitäten entsprechend anzupassen.

8. 8. Die Midi berichtet, die ersten Verurteilungen von Angeklagten der Krisenzeit seien im Gericht von Anosy erfolgt, wobei die Strafzumessungen von 18 Monaten auf Bewährung bis zu 3 Jahren Haft ausgefallen seien.
Auf einer Landwirtschaftsmesse habe Ravalomanana gesagt, sein neues Leitmotiv sei, daß er sein Land wieder aufbaue. Er habe angekündigt, daß demnächst eine Mannschaft amerikanischer Experten kommen werde, um zu helfen, die Straßen zu sanieren und die während der Krise zerstörten Brücken wiederaufzubauen. Außerdem habe er die großen Mächte aufgefordert, gebrauchte Geräte, die aber in gut funktionierendem Zustand sein sollten, zu schicken - der Staat sei bereit, die Trasportkosten und die Verzollung zu übernehmen. Er habe erklärt, Deutschland sei bereit, dazu beizutragen und Südafrika habe dank eines solchen Vorgehens eine Entwicklung nehmen können. Die Bevölkerung der Region habe er dazu ermahnt, den Wald zu bewahren und aufzuwerten.

10. 8. Die Midi schreibt: Ravalomanana habe den Außenminister der Komoren empfangen und mit diesem unter anderem eine verstärkte Zusammenarbeit im militärischen Bereich vereinbart, die künftig auch zur Bekämpfung des Terrorismus führen könne. Es werde der Austausch von Botschaftern beabsichtigt und nicht nur von Konsulen. Gemäß dem komorischen Minister gebe es etwa 80.000 Komorer in Madagaskar.
Ein französischer Senator habe bei einer Befragung des französischen Außenministers am 25. 7. die französische Madagaskarpolitik angesprochen und gefragt, ob eine Verbindung bestehe bezüglich des Verhaltens der USA gegenüber Ravalomanana und eventuellen Absichten der Amerikaner, Diego Suarez als Militärstützpunkt zu nutzen. Der Minister habe mit dem Beispiel des Landes Djibouti (dort hat Frankreich eine Militärbasis) geantwortet. Es sei legitim, daß Frankreich bei seiner afrikanischen Politik darauf zähle, seine strategischen Interessen zu verteidigen.
Es wird an das Massaker beim Marsch auf den Präsidentenpalast vor 11 Jahren erinnert.
Für dieses Jahr werde laut neuesten Schätzungen eine Schrumpfung der Wirtschaft um 10,7% angenommen und für nächstes Jahr würden internationale Experten schon von einer Wachstumsrate von 8% ausgehen.
Tana habe einen neuen jungen Interimsleiter (Bürgermeister), der aus dem Kader der nebulösen Tiko (Firma von Ravalomanana) hervorgegangen sei.

12. 8. Die Midi berichtet: Die Vereinigung der Bäckereien habe beschlossen, den Preis für Wiederverkäufer eines Brots auf 900 FMG festzulegen und den empfohlenen Verkaufspreis für den Konsumenten auf 1000 FMG.
Es solle ein Haus der Landwirtschaft eröffnet werden, dessen Programm in den Regionen durch Landwirtschaftskammern übernommen werden solle. Außerdem sei es eine Frage, das Kreditwesen für die Landwirtschaft wieder in Gang zu bringen und den Sektor durch Landwirtschaftskooperationen zu strukturieren.

13. 8. Die Tribune schreibt: Bei der nationalen Eisenbahngesellschaft werde wieder gearbeitet und zwei Strecken würden schon wieder befahren und 2 weitere Loks seien kurz davor, wieder in Betrieb genommen werden zu können. Es müßten große Summen investiert werden, damit die Gesellschaft zur Profitabilität fände und dem Staat nicht mehr zur Last falle.
Die Kommunalverantwortlichen von Tana hätten laut geltenden Texten eigentlich beschlossen, die Nutzung der Pousse-Pousse auf den Straßen während der Geschäftszeiten zu unterbinden, aber nach der Demonstration der Pousse-Pousse-Zieher habe man eine Kehrtwende gemacht und lasse die Pousse-Pousse weiterhin Monsterstaus verursachen.

14. 8. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe die Außenministerin Südafrikas empfangen, die bestimmt habe, daß Madagaskar die Hürden überwinde, um zur Afrikanischen Union zurückzukommen.
Der Minister für Industrialisation und für die Entwicklung des privaten Sektors und eine Delegation aus Madagaskar seien in Mauritius, um die Investoren zu überzeugen, wieder ihre Tätigkeit aufzunehmen. 15 der 18 Freihandelszonenunternehmen hätten letzte Woche schon ihrem Wunsch Ausdruck verliehen, nach Madagaskar zurückzukehren.

16. 8. Die Midi berichtet: Wegen der zunehmenden Rinderdiebstähle sei in der Region bei Ihosy eine konzertierte Aktion von mindestens 1600 Leuten gegen die Diebesbanden geführt worden, die dazu geführt habe, daß 2421 gestohlene Rinder mit Hilfe des Militärs zurückgeholt werden konnten. Dabei seien mehrere Schlupfwinkel der Diebe auf Hügeln entdeckt worden und ein Haus mit 80 Räumen, das Sophie Ratsiraka gehöre und möglicherweise dazu gedient habe, die Rinder im Transit zu den Wiederverkäfern zu beherbergen. Die Rinder seien letzlich, nach der unter dem Tisch offiziell bei den Behörden erfolgten Registrierung, an Personen geliefert worden, unter denen auch regimenahe (Ratsiraka) gewesen seien.
Bei Air Madagascar protestierten die Angestellten gegen den neuen Bevollmächtigten, von dem man vermute, daß er in der Krisenzeit für ein Ausbeuten der Gesellschaft verantwortlich sein könne. Man fordere die Rückkehr des kürzlich zurückgetretenen Bevollmächtigten, der schon mit Air France und Singapore Airlines über die Wiederaufnahme von Flugstrecken verhandelt habe. Die Angestellten träten für eine Offenlegung des Vertrags mit Lufthansa Consulting ein, den der Staat und nicht Air Madagascar abgeschlossen hätte.

17. 8. Die Midi berichtet: In Tamatave sei der letzte der 6 Provinz-Präsidenten mit Sondervollmacht unter großer Anteilnahme der Bevölkerung offiziell ins Amt eingeführt worden. Der auch anwesende Ravalomanana habe gesagt, daß es keine Straffreiheit für die in der Krise begangenen Taten geben werde, er habe sich aber auch gegen die willkürlichen Verhaftungen ausgesprochen. Ein nationales Komitee zur Wiederaussöhnung unter Vorsitz des Ex-Präsidenten Albert Zafy habe die Fälle von 187 Häftlingen untersucht. Mehrere Häftlinge seien verprügelt oder gefoltert worden und viele von diesen zeigten noch die Spuren davon. Man fordere eine größere Transparenz bei den Verhaftungen und man wünsche eine Veröffentlichung der Namen der Angeklagten und wessen sie angeklagt würden. Dem aktuellen Regime halte Zafy ein Abgleiten zum Totalitarismus vor.

19. 8. Die Midi berichtet: Es seien für ein so riesiges Land nur noch 33% der Straßen praktikabel. Sie stellten einen der wichtigsten der schwachen Punkte Madagaskars dar. Die Straße von Sambaina, das an der Strecke zwischen Tana und Antsirabe liegt, nach Faratsiho werde Umgehend wiederhergestellt. Diese Region sei sehr produktiv im landwirtschaftlichen Sektor, könne aber nur schwer die Märkte erreichen, da die Piste so schlecht sei, daß ein allradgetriebenes Fahrzeug in der Trockenzeit für die etwa 45 Kilometer mindestens 3½ Stunden benötige.
Die Inflationsrate für Ende Juni habe krisenbedingt bei 25,6% gelegen.

20. 8. Die Midi berichtet: Bald würden die dreckigen Geldscheine aus dem Verkehr gezogen, da die Banken seit 2 Wochen das Geld aus dem Container, der in Réunion blockiert war, an die Kunden ausgäben. Zusammen mit der Wiedereröffnung des Interbankenhandels für Devisen sei das ein Zeichen für eine Normalisierung des Finanzverkehrs mit dem Ausland; Madagaskar nicht die Möglichkeit lassend, ohne Zustimmung des IWF neue Geldscheine drucken lassen zu können. Das Wiedererscheinen frischgedruckter Geldscheine sei wieder einmal Anlaß gewesen, über die Änderung der Währungseinheit zu debattieren. Das sollte keine Frage sein, denn Madagaskar hat bereits eine quasi zweigleisige Währung: Den Ariary, der ein Fünftel des Zahlenwerts des Franc Malagasy beträgt, auf jedem Geldschein mitaufgedruckt ist und immer wieder, besonders bei Touristen, zu Verwirrung führt. Also weg mit dem kolonialen Erbe des Franc Malagasy und beim Ariary entsprechend ein oder zwei Nullen streichen und eventuell noch eine Untereinheit hinzufügen. Die Tatsache, daß man darauf verzichtet (verzichten muß), souveräner Herr über seine eigene Währung zu sein, ist äußerst bedenklich. Das scheit also das wahre Ziel der Verschwörer gewesen zu sein: die Geldmacht. Und mit dieser das Recht(?) zu haben, in alle kritischen Entscheidungen mit eingreifen zu können.
Der Kurs des FMG bestätige seine Stabilität und liege bei etwa 6600 FMG pro Euro.
Die Schulden von Air Madagascar beliefen sich nach aktuellen Erkenntnissen auf etwa 25 bis 30 Millionen Dollar. Nächster Schritt sei die Ausführung eines Sanierungsplans durch ein Komitee, bestehend aus vier Mitgliedern, zwei davon von Lufthansa Consulting.

21. 8. Die Tribune berichtet: Madagaskar habe ein neues Minengesetz, das von Investoren stark erwartet worden sei. Der neue Text definiere essentiell die den Investoren zugestandenen Vorteile. Unter den vorgesehenen Maßnahmen des Gesetzes könne man die Nichtanwendbarkeit verschiedener Steuern beim Import von Material zum Erschließen der Ressourcen nennen. Während der ersten fünf Jahre nach der Gründung sei eine Firma von den Steuern (IBS) befreit, müssse aber bei einer lokalen Bank ein Devisenkonto unterhalten und spätestens ein Jahr nach Gründung müsse die Abbautätigkeit aufgenommen werden. Laut dem Energie- und Minen-Minister werde bald ein Minenverwaltungsbüro eröffnet. Nach Saphiren und anderen Edelsteinen geiern doch so schon ungezählte Scharen von Ausländern und jetzt sollen hier noch Geschenke verteilt werden? Dazu vielleicht, daß große Konzerne die wertvollen Schätze Madagaskars ausbeuten sollen? So kann das nicht im Sinne des madagassischen Volkes sein.
Der Tourismus trage mit am meisten zu den Deviseneinahmen des Landes bei und der Aufschwung sei durch die Krise deutlich gebremst worden. Bei einer Versammlung der Firmen der Tourismusbranche sei das Ziel von 500.000 Touristen für das Jahr 2006 anvisiert worden, wobei die Zahl des Jahres 2001 bei 187.000 gelegen habe und damit einen äquivalenten Devisenbeitrag von 892 Milliarden FMG geleistet habe. Der Vizepräsident des Senats habe gesagt, die Instandsetzung der Straßen sei sine qua non für die Entwicklung der großen Insel. Immer seien die Instansetzungsarbeiten, zum Nachteil der anderen Straßen, auf die Hauptrouten RN 7 (Tana - Tulear) und RN 2 (Tana - Tamatave) fokussiert gewesen. Ravalomanana habe bereits die Instandsetzung der Küstentraße von Tamatave nach Soanierana Ivongo und die Instandsetzung der Straßen der Hauptstadt versprochen.

22. 8. Die Express berichtet: Die Versammlung der Firmen der Tourismusbranche habe an ihrem zweiten Versammlungstag mehrere Resolutionen verabschiedet. Die Unterstützung des Lufttransports sei vordringliche Bedingung, um die anvisierten Besucherzahlen zu erreichen. Das Ministerium werde sich sehr schnell ans Werk machen, um nötige Finanzierungen zu recherchieren, um dem Tourismus zu erlauben, schnellstmöglich wieder bei den ausländischen Partnern erste Aktionen starten zu können. "Madagaskar, wiedergefundenes Paradies." solle der neue Slogan lauten und man wolle besonders den Ökotourismus fördern. Die Änderung der Tourismusgesetze solle die privaten Investitionen sichern.
Das Lehr-Direktorium in Tana für die Grundschulen und für die Basisbildung habe empfohlen, Englisch ab der Grundschule zu lehren.

23. 8. Die Midi berichtet: Am 5. 9. solle ein Forum zur Telekommunikation in Tana stattfinden und der Minister für Post und Telekommunikation plädiere schon jetzt für eine Senkung der Zugangskosten zum Internet. In ganz Madagaskar gebe es wegen der extrem hohen Zugangskosten nur etwa 12.000 Nutzer des Internets von einer Gesamtbevölkerung von 15.000.000 Bewohnern. Die hohen Kosten für den Zugang lägen im zwangsweise nötigen Zugang über Satelliten begründet und man habe bei der Firma Fermatel, die Glasfaserkabel im Meer verlegen wolle, angefragt, ob man bereits eine Finanzierug gefunden habe, da die Kosten gegenüber den Satelliten bei weitem billiger seien. Anzumerken ist, daß es bereits eine ansehnliche Zahl an Internetcafes gibt, die ihren Kunden, dank einer Flatrate der Provider, den Zugang zu 150 FMG pro Minute anbieten, was gegenwärtig etwa 2,3 Cent entspricht.
Im Vorjahr habe Madagaskar 400.000 Tonnen Reis importiert und dieses Jahr seien es krisenbedingt bisher erst 80.000 Tonnen gewesen. Die jährliche Reisproduktion Madagaskars liege durchnittlich bei 2 Millionen Tonnen Paddyreis, was aber für die Bevölkerung nicht ausreichend sei.
In einer viertelseitigen Anzeige entrüstet sich ein Fluggast eines Inlandsflugs der Air Madagascar, da alle anderen Passagiere wegen unpünktlicher Passagiere hätten warten müssen und daß letztlich Soldaten mit geladenen Automatikwaffen und Granaten eingestiegen seien und zwei von diesen nicht einmal einen regulären Sitzplatz gehabt hätten. Das muß aufhören, wenn man nicht Touristen verschrecken will! Ein Umdenken greift nur langsam.

24. 8. Die Tribune berichtet: Verantwortliche des internationalen französisch-amerikanischen Konzerns Vivendi, der trotz seiner immensen Finanzprobleme in Nosy Be in die Trikwasserversorgung investieren wolle, seien von dem Präsidenten des Senats empfangen worden.
Die Stadt Antananarivo wolle mit ihrer Sanierung weiterfahren und als nächstes werde man sich der Entfernung der Plakatierungen in der Stadt widmen. Als gäbe es keine dringenderen Aufgaben, als die harmlosen Plakate zu entfernen.

26. 8. Die Midi berichtet: 1,024 Milliarden Dollar der zugesagten Finanzmittel würden laut dem Premierminister noch dieses Jahr verfügbar sein. 924 Millionen seien für den öffentlichen Sektor bestimmt und 100 Millionen für den privaten Sektor, wovon ein Teil den Firmen direkt zur verfügung gestellt werden solle. Laut Vertretern der Regierung solle alles getan werden, damit ein Maximum von Unternehmen von dieser Unterstützung profitieren könne.

27. 8. Die Tribune berichtet: In Tamatave seien Investoren für ein Freihandelszonen-Unternehmen erschienen, namentlich Vertreter der Firma Jung Hwa Korea LTD, denen man von madagassischer Seite für den Fall, daß es Probleme geben sollte, versichert habe, diese zu lösen.
Der Premierminister habe informiert, daß die Minister ihr erhöhtes Salär noch nicht erhalten hätten. In weiser Voraussicht, laut Kommentar der Zeitung.
Kurz nach dem Verlassen des Flughafengeländes sei ein ankommender Journalist nach den Einreisekontrollen des Flughafens auf der Straße von Gendarmen angehalten worden und erneut schikanös nach seinen Papieren gefragt worden und anschließend hätten sich die Gendarmen von ihrem Opfer zu ihrer Brigade bringen lassen! Wenn so etwas in der Zeitung steht, läßt sich aber vermuten, daß sich hier etwas ändern wird.
Nach offizieller Bekanntgabe werde bald die Operation Radio im ländlichen Bereich gestartet. Das sei gedacht wie die Operation, die man in den 60er Jahren durchgeführt habe, um die Bildung und Erziehung der Bürger besser koordinieren zu können. Es bleibe die Frage, ob sich die Leute ein Radio leisten könnten, von den Batterien ganz zu schweigen.

28. 8. Die Express berichtet: Gegenwärtig befielen Schwärme von Heuschrecken die Region Boina, deren Hauptstadt Majunga ist. Die Regierung habe beschlossen, 47 Milliarden FMG für eine Bekämpfung ab Oktober bereitzustellen, die mit Flugzeugen auf einer Fläche von 500.000 ha in der Gegend zwischen Ihosy und Tulear stattfinden solle.
Ein Treffen verschiedener Organisationen zum Thema Trinkwasser habe stattgefunden und Teilnehmer hätten erklärt, daß der Bereich noch nicht den ihm gebührenden Raum bekomme, da im Jahr 2000 nur 27% der Madagassen Zugang zu Trinkwasser gehabt hätten. Man rechne für 2005 mit 48% und hoffe, daß in dem Umschlag mit 2,477 Milliarden Dollar auch für diesen Sektor ein Teil sei.
Ein ganzseitiger Bericht, der französischen Zeitungen entnommen ist, läßt offebar erscheinen, daß das französische Außenministerium und Geheimdienste schwer in die Abläufe der Entsendung der in Dar es Salaam gestoppten französischen Söldner verwickelt waren und die Söldner möglicherweise als Bauernopfer dienen sollten.

29. 8. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe bei einer Beratung der Minister offenbart, daß Feinde der Nation ein Attentat auf ihn planten, um ihn umzubringen. Angesichts dieser Versuche der Destabilisation habe er die beteiligten Minister aufgefordert, die nötigen Maßnahmen zu treffen, um dem zu begegnen.

30. 8. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe bei einem Treffen mit dem scheidenden Botschafter des Vereinigten Königreichs dessen Zusage bekommen, daß man bei der Entwicklung der englischen Sprache mitwirken werde und natürlich auch bei der wirtschaftlichen Entwicklung.
Vom Handelsministerium werde eine Kampagne gegen vom Verfalldatum abgelaufene Lebensmittel geführt, um die Konsumenten vor verdorbener Ware zu schützen und zu verhindern, daß solche Produkte weiterhin eingeführt würden, wobei man auch auf die Mithilfe der Verbraucher setze.

31. 8. Die Midi berichtet: Für die Tourismusbetriebe sei es Zeit, ihren Betrieb wieder aufzunehmen, denn 90% der Reisebüros und Reiseveranstalter seien geschlossen. Man müsse jetzt schon für das nächste Jahr planen, man habe aber die Tarife der Air Madagascar noch nicht, was enorme Probleme bereite. Die Bettenzahl des Landes müsse verdoppelt werden und auch die Frequenz der internationalen Flüge von Air Madagascar müßten stark erhöht werden.

2. 9. Die Midi berichtet: Die Dollars flössen zu. Für das Land im allgemeinen. Und für den privaten Sektor im besonderen, der jetzt von der Freigebigkeit des Landes von Onkel Sam profitiere. 1,6 Millionen Dollar von USAID seien für die Verbesserung des Umfelds des privaten Sektors.
Es hätten sich von zehntausenden 500 Angestellte von 140 noch tätigen Unternehmen der Freihandelszone getroffen und hätten sich über ihre Lage beraten, da viele direkt in Schreiben ihre Entlassung angekündigt bekommen hätten.
Die Mitglieder des Vereins der Studenten, Praktikanten und Alten von Deutschland, AESAA, hätten sich am Samstag nach Imerinkasinina begeben, um sich dort, wie schon früher, an einer Baumpflanzaktion zu beteiligen. Eine starke Delegation der deutschen Botschaft habe ebenfalls mitgeholfen und bei dieser Gelegenheit gleich einen Beitrag zur Erhaltung der Solarpanels der Gemeindeverwaltung loswerden können.

3. 9. Die Midi berichtet: In Tamatave hätten die Tourismusfirmen vor, ein Tourismusbüro zu eröffnen.
Am MID, dem Interbankenhandel für Devisen, sei im August ein tägliches Tauschvolumen von 3,1 Millionen Euro gegenüber 4 bis 5 Millionen Euro im vorigen Jahr, zu verzeichnen gewesen und man könne daher, laut Webseite der BNI, noch nicht von einer vollen Wiederaufnahme der Wirtschaft reden.

4. 9. Die Midi berichtet: Ravalomanana sei in Johannesburg beim Gipfel für dauerhafte Entwicklung gewesen und habe am Vortag eine Rede gehalten. Im Lauf des Tages habe er an der Konferenz der frankophonen Staaten teilgenommen und habe sich mit Chirac unterhalten. Mehrere Staatschefs hätten Ravalomanana während seines Aufenthalts getroffen und mit ihm geredet, wobei mit dem Präsidenten Mosambiks eine Zusammenarbeit vereinbart worden sei. Außerdem habe Ravalomanana Vertreter von Unternehmen getroffen, wie Bankiers oder aus dem Minensektor Südafrikas.

5. 9. Die Midi berichtet: Ravalomanana habe, wie es ihm laut Verfassung zustehe, eine Generalbeganadigung für die im Land einsitzenden Häftlinge ausgesprochen. Je nach Verweilduer im Gefängnis und gemäß des Strafmaßes resultiere eine Reduzierung der Reststrafe oder es komme zur Freilassung. Für solche, die wegen Verstößen gegen die öffentliche Ordnung oder sich am Staatseigentum vergriffen hätten usw. gelte diese Maßnahme jedoch nicht. Allein aus dem Gefängnis in Antanimora seien 224 Häftlinge entlassen worden.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung werde die Operation Personalausweise und jugement supplétif??? in den Regionen SAVA, im Süden und in Fianarantsoa unterstützen.
Die 5 Piloten und Mechaniker der SONAVAM, der Fluggesellschaft des Sohnes von Didier Ratsiraka, seien zu jeweils 2 Jahren Haft verurteilt worden.

6. 9. Die Midi berichtet: Der Präsident der europäischen Kommission, Prodi, habe Madagaskar besucht und habe die Bewilligung einer Finanzierung von 577 Millionen Euro bekanntgegeben, um Madagaskar bei der Wiederaufnahme der Wirtschaft zu helfen. Dieses Programm erstrecke sich auf einen Zeitraum von 5 Jahren. Prodi sei mit dem Großen Kreuz zweiter Klasse des madagassischen Nationalordens ausgezeichnet worden. Wozu bekommt der einen Orden? Weil er Geld bringt, das man Madagaskar vorher durch Ausbeutung genommen hat? Dann fordert man baldige Parlamentswahlen, wer aber hat eigentlich die europäische Kommission demokratisch gewählt? Irgendwie stimmt hier doch etwas massiv nicht.
Die Express schreibt: Das Forum zur Telekommunikation habe erlaubt, prioritäre Entwicklungen herauszustellen und die Empfehlungen hätten dazu beigetragen, die zu verfolgenden Strategien festzulegen. Die Regulierungsbehörde wolle die 5% Steuern für Mobiltelefonie abschaffen. Wenn es wird, wie beim Zement, was zu befürchten ist, dann wird der Endkunde den gleichen Preis zahlen, wie zuvor. Die Maßnahme hat dort ihren Zweck bisher verfehlt. Die Firma Fermatel habe die Akten für die Finanzierung eines Fiberglas-Seekabels von Réunion nach Tamatave, dessen Kosten sich auf 33 Millionen Dollar beliefen, abgeschlossen, man suche aber noch ein lokales Unternehmen, dem 34% der Aktien zugeteilt werden könnten. Die Kosten für einen Kilometer Kabelverlegung betrügen 30 Millionen FMG, wohingegen ein Kilometer des Baus einer Straße 1 Milliarde FMG koste. Mit den 20 Milliarden FMG, die die Regulierungsbehörde jährlich bekomme, könne man also für 2007 mit einer Vernetzung des ganzen Landes rechnen.

7. 9. Die Midi berichtet: Madagaskar sei nach der Einstufung von Coface für das Risiko von Investitionen noch wie seit der Krise mit D, der schlechtesten Bewertung, ausgewiesen, obwohl die Realitäten sich inzwischen total geändert hätten.

9. 9. Die Midi berichtet: Von den 6 Millionen Analphabeten, die Madagaskar zähle, seien über 3,5 Millionen Frauen, also ein Anteil von 58%.

10. 9. Die Midi berichtet: Hätten die Besucher und Gesprächspartner des Präsidenten Ravalomanana bisher aus der Nähe mit diesem reden können, so werde es ab nun so sein, daß ein Sicherheitsabstand von 10m einzuhalten sei, wie die Internetseite TIM berichte. Das sei deswegen so, weil der Präsident permanent mit der Drohung eines Attentats lebe. In Tamatave, bei der Amtseinweihung des dortigen PmS, habe ein Kommando vermutlich versucht, ein Attentat zu planen, das aber durch die Aufmerksamkeit eines lokalen angesehenen Bürgers hätte verhindert werden können.
Die Verkabelung Madagaskars mit 5000km Glasfaserkabeln könne viel zu dem Programm der schnellen Entwicklung, wie sie von der aktuellen Führung propagiert werde, beitragen. Das Projekt des Unterseekabels der Firma Fermatel werde Antananarivo mit der Insel Réunion verbinden und dabei durch Tamatave führen. Seine Kapazität sei 10 Gigabit/sec, was einer gleichzeitigen Datenmenge von 150.000 digitalen Telefongesprächen entspreche. Die Kosten der Kommunikation seien mindestens 40% billiger, als über Satelliten. Madagaskar werde mit dem weltweiten Netz verbunden über 2 aktuelle Projekte, die Unterseekabel legten, SAFE (South Africa - Far East) und und SAT-3/WASC (South Africa Telecommunications - West African Submarine Cable) und 17 Anschlußpunkte in 15 Staaten miteinander verbänden, von Portugal nach Malaysia über Westafrika, Südafrika und Indien. Das eine Segment verbinde Sesimbara in Portugal mit Kapstadt in Südafrika und schließe Dakar im Senegal, Abidjan in der Elfenbeinküste, Accra in Ghana, Cotonou in Benin, Lagos und Port Harcourt in Nigeria, Douala in Kamerun, Libreville in Gabun, Luanda in Angola und Swakopmund in Namibia an. Das andere Segment verbinde Kapstadt mit Penang in Malaysia und schließe Mtunzini in Südafrika, Tamatave in Madagaskar, Saint Paul in Réunion, Bale Jacot in Mauritius und Cochin in Indien an.
Die Umweltverschmutzung in Tana habe alarmierende Ausmaße angenommen und der PmS der Provinz habe sich an den Umweltminister gewandt, daß entsprechende Maßnahmen zu ergreifen seien, speziell die Reglementierung der Autoabgase.

11. 9. Die Midi berichtet: Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland habe mit dem Vertreter des madagassischen Außenministers 5 Veträge über die Finanzierung von Projekten zur Entwicklung über einen Gesamtbetrag von ungefähr 2.756.374,54 Euro abgeschlossen. Das erste Programm sei ein integriertes Programm zur Ernährungssicherung in der Region Bekily in der Provinz Tulear über den Wert von 685.000 DM. Das zweite Programm werde mit 2.800.000 DM finanziert und betreffe die Förderung der traditionellen Küstenfischerei. Als Drittes werde ein integriertes Projekt zur gegenseitigen ländlichen Entwicklung in Port-Berge mit 59.000 DM finanziert. Rationeller Einsatz von Energie (aus Holz) und Umweltschutz ist das vierte Projekt, das in Diego mit 1.035.000 DM finanziert werde. Das fünfte Projekt sei ein integriertes Forstprojekt für die Bevölkerung der Gegend von Vakinankaratra.
Eine Delegation der deutschen Gruppe GATO, die auf die Förderung des Tourismus spezialisiert sei, werde Ende des Monats nach Madagaskar kommen, um zu erörtern, welche Kooperationsmöglichkeiten sich ergäben.

12. 9. Die Midi berichtet: Präsident Ravalomanana sei am Vortag in New York gewesen, um an der Gedenkfeier für die Opfer des Terroranschlags teilzunehmen.
In der Vanilleregion SAVA sei die erwartete Produktion für dieses Jahr bei über 1000 Tonnen. Die Qualität sei exzellent und man rühme den Vanillingehalt bei über 2%. Die Vanille Madagaskars habe alles, die beste der Welt zu sein und koste dementsprechend auch mehr, als anderswo, und der Preis für ein Kilogramm sei dieses Jahr bei 500.000 FMG. Da aber die Vanillekäufer bisher ausgeblieben seien, da sie sich nicht sicher fühlten, mache sich Unruhe unter den Händlern breit. Es werde mit großen Summen Bargeldes agiert und aufgrund der Militärpräsenz in den Städten der Vanilleproduktion werde dies seitens der Aufkäufer als Unsicherheitsfaktor interpretiert. Nach der Beruhigung der Lage seien in der Region dennoch wieder bewaffnete Vanilleräubereien berichtet worden. Die lokalen Händler beklagten sich schon, daß die Kunden sich für die Märkte in Ostasien und Indien interessierten.
Bei einer statistischen Untersuchung habe man festgestellt, daß die madagassische Frau 17% mehr arbeite, als der madagassische Mann, was überwiegend in der Hausarbeit begründet liege.

13. 9. Die Midi berichtet: Der neue Direktor des Strafvollzugswesens habe seine Sorge bekundet, daß in den 97 Gefängnissen des Landes für 19.980 Häftlinge 1120 Wächter zuständig seien und somit 1 Wächter auf 17 Häftlinge komme, wobei nach internationaler Norm 5 Häftlinge pro Wächter vorgesehen seien. Und diese Beamten gehörten zu den am geringsten bezahlten und seien deswegen am empfänglichsten für Korruption. Daher gebe es Forderungen, die die finanzielle Seite beträfen, um eine Verbesserung erreichen zu können. Außerdem würden Bemühungen für eine Resozialisierung der Inhaftierten gefordert.
Im Rahmen der Dezentralisation habe eine Bildungsmaßnahme von 30 Bürgermeistern aus allen Provinzen in Tana begonnen.

14. 9. Die Midi berichtet: Bei der 57. UNO-Vollversammlung habe Präsident Ravalomanana eine Rede gehalten, bei der er unter anderem bemerkt habe, daß die Globalisierung eine tragende Rolle beim Kampf gegen die Armut spiele. Nicht ohne zu bemerken, daß es sich um den Schutz der Interessen aller Länder bei gegenseitiger Abhängigkeit unter der Ägide eines kollektiven Bewußtseins handele. Irgendwie hat er da, wie die meisten anderen auch, nicht so ganz verstanden, worum es geht. Es sind doch die USA, die das Spiel spielen, die Forderungen stellen und unvorteilhafte Zustimmungen rigoros verweigern. Gerade die ärmsten Länder müssen dabei doch wieder am schlimmsten leiden und die Ausbeutung geht weiter.

16. 9. Die Midi berichtet: Ravalomanana sei von seiner Reise zurückgekehrt. Und das nicht mit leeren Händen, denn er habe eine Boeing 737-300 mitgebracht. Die madagassische Delegation sei direkt von New York nach Johannesburg geflogen, wo sie ein anderes Flugzeug genommen habe.
 

Boeing 767 der italienischen Gesellschaft Blue Panorama, die derzeit die Flüge für Air Madagascar nach Europa durchführt

 
Eine Boeing 737-300 in den Farben weiß und blau mit dem Schriftzug "Repoblikan´i Madagasikara", die der deutschen Fluggesellschaft Lauda gehört habe. Der madagassische Staat schenke sich ein neues Flugzeug. Das sei ein Arbeitsgerät und weitere Flugzeuge würden folgen, habe der Präsident gesagt. Schon bei anderer Gelegenheit habe der Staatschef von der Notwendigkeit eines eigenen Flugzeugs für die madagassische Regierung gesprochen, um Störungen der nationalen und internationalen Flüge der Air Madagascar zu vermeiden. Anläßlich des Treffens mit amerikanischen Wirtschaftsvertretern habe Ravalomanana den die Wirtschaft betreffenden Aspekt für die nationalen Unternehmen angeregt, mehr Aktivitäten zu zeigen und Risiken nicht so zu scheuen. Die UNO sei bereit, dem Staat zu helfen und zum Weg aus der Armut beizutragen, indem man dafür sorge, daß aus den reichen Staaten Investoren kämen. Jedenfalls werde sich das Bild Madagaskars auf der internationalen Bühne ändern, es sei nicht mehr jenes der Armut sondern eher das des Reichtums. Im Lauf seines Aufenthalts auf amerikanischem Boden habe Ravalomanana große Figuren des Planeten getroffen, den UNO-Generalsekretär, den Präsidenten der Weltbank und den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Der Präsident habe zweimal während des Aufenthalts im Land des Onkel Sam die Gelegenheit gehabt, seinen amerikanischen Amtskollegen zu treffen. Der Kampf gegen den Terrorismus und die Korruption sei im Zentrum ihrer Unterhaltung gewesen. Hierzu ist zu fragen, warum die Journalisten nichts über die Bedingungen zum Erwerb der Boeing schreiben. Stellen sie keine Fragen, machen sie sich keine Gedanken? Wenn man liest, daß die Boeing von der deutschen Gesellschaft Lauda oder an anderer Stelle Lauda R. komme, muß das vermutet werden. Was hat Ravalomanana mit Bush über Terrorismus und Korruption zu reden? Ob er Bush auch gefragt hat, wie er dazu steht, daß er den Tod von vielen Madagassen mitzuverantworten hat? Und wie er es geschafft habe, Präsident zu werden, wo er doch nicht genug Stimmen hatte. Und hinter welchem Namen sich die größere Bedrohung für den Weltfrieden verbirgt, Osama Bin Laden oder George Bush?
Bei einer Pressekonferenz in der Hafenstadt Tamatave habe das Komitee zur nationalen Aussöhnung kein Blatt vor den Mund genommen, gegen die Macht im allgemeinen und den Justizminister im einzelnen. Es sei der Justizminister, der die Madagassen zum Haß aufstachle. In Mananara-Nord und in Maroantsetra habe man allein letzten Freitag 19 Personen verhaftet. Alt-Präsident Zafy habe gesagt, es werde kein Unterschied gemacht. Es habe Verhaftungen gegeben und als man festgestellt habe, daß es sich um Kmmr-Mitglieder (Unterstützer Ravalomananas) gehandelt habe, habe man sie wieder freigelassen.
Ab diesem Morgen werde im Hilton ein von USAID organisiertes Seminar zur Welthandelsorganisation stattfinden, welches die Serie von 3 Seminaren zur Informierung der Öffentlichkeit über die neuen Gegebenheiten abschließe.
Die Kleinunternehmen des Sektors öffentlicher Bau hätten praktisch keine Chance mehr, zu überleben. Das sei die Feststellung dieser Kleinunternehmen angesichts der neuen Voraussetzungen bei Ausschreibungen, speziell jenen, die die Weltbank finanziere. Die geforderten 20% Bankkaution und 10% Gebühr im Falle der Auftragsvergabe erlaubten ihnen nicht mehr den Zugang zum öffentlichen Markt, der aber ihr einziges Tätigkeitsgebiet darstelle. Man habe schon keine Reichtümer und es würde von ihnen die Einhaltung strenger Konditionen gefordert. Und man beklage, daß mit diesen Regeln selbst die madagassischen Mittelstandsunternehmen nicht arbeiten könnten. Es sei zu befürchten, daß man die kleinen Unternehmen vom Markt ausschließen wolle, denen die großen Unternehmen indessen einen Großteil ihrer Arbeiten anvertrauten, aber zu Bedingungen, die jede Entwicklung verhindere. Früher oder später werden alle merken, daß die Globalisierung von den Multis für die Multis gemacht wird. Noch ist es nicht zu spät, die Sackgasse, in die man gerade einbiegt, wieder zu verlassen. Das gilt selbstverständlich weltweit. Die Kleinen werden durch Kampfpreise aus dem Markt gedrängt und anschließend herrschen goldene Zeiten für die Multis, da es keine Konkurrenz mehr gibt. Und die Regierungen müssen dann nach der Pfeife der Multis tanzen.

17. 9. Die Midi berichtet: Es wird über die Abhaltung der legislativen Wahlen orakelt. Wenn man sich nach den Erklärungen Ravalomananas richte, fänden die Wahlen noch dieses Jahr statt und zwar so schnell wie möglich. Hinter den Kulissen werde gemunkelt, der Termin könne der 17. 11. sein. Andere meinen, die Wahl könne erst im Februar oder März 2003 stattfinden.
In einem Artikel auf den Wirtschaftsseiten wird der Globalisierung gehuldigt. Man könne unmöglich der Globalisierung entkommen. Und wenn doch?
Das deutsche Botschafterehepaar lädt in einer Anzeige die deutschen Landsleute für den 3. Oktober in die Villa Berlin ein. Die Anzeige betrifft ausschließlich Deutsche. Der Text enthält außer dem Namen des Botschafters und Villa Berlin kein einziges deutsches Wort, denn es ist alles auf französisch geschrieben. Armes Deutschland.

18. 9. Auf der Straße bekommt man für einen Euro 6900 FMG.
Die Midi berichtet: Die Quote derjenigen, die das Abitur bestanden hätten, liege bei 43,8%, was trotz der Krise noch besser sei, als im Vorjahr. Dann wird im Kommentar noch vom französischen, vom amerikanischen und vom japanischen Abiturienten geschrieben. Und der Mensch des 21sten Jahrhunderts, sei er nun abend- oder morgenländisch, weiß, gelb oder schwarz, müsse in seiner Zeit, universell geworden, leben können - in seinem heutigen Raum der Gemeinschaft, globalisiert betrachtet. Die Leute haben, wie es scheint, nur noch die Globalisierung im Kopf, die Zeitung ist voll davon.
Im Stadtteil Isoraka gebe es ein neues Internetcafe und die Geschäftsführerin habe gesagt, sie wollten in ihrer Branche der Führende sein. Aktuell verfüge man über 17 Pentium4-Rechner mit 1,5 GHz und wolle bis Ende September 28 Geräte bereitstellen. Der Preis betrage zwischen 145 FMG bis 94 FMG pro Minute, je nach gewählter Option. In der nahen Zukunft wolle man weitere solcher Läden in Tana und danach auch in den Provinzen eröffnen. Es sei selbst vorgesehen, durch Partnerschaften im Indischen Ozean und in Afrika Geschäfte zu eröffnen. Und Ziel sei sogar, auf den europäischen Markt zu kommen.
Die Anzeige der deutschen Botschaft erscheint erneut auf französisch.

19. 9. Die Midi berichtet: Auf einen noch nicht gefangenen Rebellenoffizier, der gemordet und gefoltert haben soll und der sich noch irgendwo im Wald versteckt halten soll, sei die vom Verteidigungsministerium vor 10 Tagen ausgesetzte Kopfprämie von 100.000.000 FMG auf 700.000.000 FMG erhöht worden. Auch für einen Europäer ist diese Summe schon viel Geld.
Der südkoreanische Botschafter, sowie der thailändische Botschafter in Südafrika seien vom stellvertretenden Außenminister nacheinander empfangen worden und man habe vereinbart, Botschaften in Madagaskar zu errichten. Dadurch erweitere sich die Zusammenarbeit mit diesen Staaten und man erwarte zum Beispiel bald einen Austausch mit den Konglomeraten Samsung und Hyundai aus Südkorea.
Die Einladung der deutschen Botschaft zum Tag der deutschen Einheit in die Villa Berlin erscheint in deutsch.

20. 9. Die Midi berichtet: Die Boeing 737, die 101 Passagiere transportieren könne und von der österreichischen Lauda Air gekauft wurde, habe 11 Millionen $ gekostet und sei cash bezahlt worden. Eigentlich 10 Millionen $ plus 1 Million $ für die Umarbeitung. Wenn das Flugzeug auf Kredit gekauft worden wäre, hätte das 15 Millionen $ gekostet mit einer Abschlagszahlung von 7 Millionen $. Das Flugzeug würde den offiziellen Reisen der Regierung dienen aber auch für Reisen von Unternehmern, die auch offizielle Regierungsdelegationen begleiten könnten. Die Betriebskosten für das Flugzeug lägen bei 2700 $ pro Stunde, wohingegen die Kosten bei den Flugzeugen der Air Madagascar bei 7000 - 9000 $ pro Stunde lägen. Ohne das Präsidentenflugzeug würden sich die Mietkosten für ein Flugzeug auf 17.167 $ belaufen. Bei 30 Stunden Flug habe man einen Gewinn von 400.000 $ im Monat und in 3 Jahren sei das Flugzeug amortisiert.
20 neue Genehmigungen für Freihandelszonenunternehmen seien vom Ministerrat gegeben worden. Das seien nicht nur Textilunternehmen, wenn man die Namen der Unternehmen als Indiz betrachte.
Ravalomanana habe mit den beiden Botschaftern aus Thailand und Südkorea, wobei letzterer in Arusha, Tanzania, residiere, nacheinander gesprochen. Ravalomanana habe bekanntgegeben, daß die Steuern für den Export von Edelsteinen gesenkt würden, um diesen Sektor dynamischer zu machen und gegen die Korruption zu kämpfen, die dort wüte. Wegen der hohen Steuer seien die Unternehmen zurückhaltend mit Investitionen oder sie seien versucht, mit geringeren Summen zu bestechen. Diese Überlegungen kämen daher, da verstärkt Thailänder im Minensektor operierten. Aber der Präsident habe gefordert, daß man geschliffene und nicht rohe Steine exportiere, damit der Sektor von dem erhöhten Wert profitiere.
In einer Anzeige wird bekanntgegeben, daß die Raffinerie in Tamatave nach 7 Monaten des Stillstands, dank einer Rohöllieferung aus Abu Dhabi, ihren Betrieb wieder aufgenommen habe. Die Gruppe Galana exportiere gleichsam einen großen Teil seiner Produktion nach Mauritius, wo man führender Lieferant für sämtliche Raffinerieprodukte geworden sei.

21. 9. Die Midi berichtet, daß der Deutsche Jürgen Gräbener, der als ständiger Berater des Projekts POLFOR/GTZ sechs Jahre auf der großen Insel verbracht habe, zum Ritter des madagassischen Nationalordens erhoben worden sei. Gräbener habe ein Hilfsprojekt zur Durchführung der neuen Forstpolitik erstellt.

22. 9. Im CGM findet am Abend der monatliche Stammtisch anläßlich der Wahl in Deutschland statt. Der deutsche Botschafter ist da und mehrere Fernsehteams. Über Internet wird ein Radiosender verstärkt und Hochrechnungen werden auf eine Leinwand projiziert. Und dann wird sogar phasenweise direkt aus den Wahllokalen in Deutschland im madagassischen MBS-Fernsehen mit original deutschem Ton übertragen! Das heißt, die Madagassen sehen wegen dem Stammtisch im CGM in ihren Wohnzimmern deutsche Wahlsendung.

23. 9. Die Midi berichtet: Die Inflation des ersten Halbjahres habe bei 20,3% gelegen, wohingegen von Mai auf Juni aber die Preise wieder um 0,9% rückläufig gewesen seien.

24. 9. Die Midi berichtet: Der Rebellenoffizier, auf dessen Kopf eine Prämie ausgesetzt wurde, sei in einem Dorf nahe des Kap Masoala gefangen worden.

25. 9. Die Nationalversammlung, das Parlament der Madagassen, habe am Vortag das letzte Mal vor seiner Auflösung eine Sitzung gehabt. Die Auflösung wurde bereits von Ravalomanana angekündigt, um Wahlen durchführen zu können. Diese Wahlen seien die Priorität der Prioritäten, denn die Änderungen, die eine schnelle Entwicklung bringen sollen, liefen notwendigerweise über eine neue Mehrheit in der Nationalversammlung.
Eine Delegation der Daallo Airlines aus Dubai, die hauptsächlich die Länder des Golfs, verschiedene Länder Afrikas und europäische Länder, wie Frankreich und Amsterdam verbinde, sei auf der Insel, da man an einer Verbindung nach Madagaskar interessiert sei. Man wolle auch den madagassischen Kollegen helfen, nach Dubai zu kommen, um die Geschäftsmöglichkeiten dieses Landes zu sehen.

26. 9. Die Midi berichtet: In Berlin sei die Amtsübernahme des neuen Botschafters von Madagaskar, der außer Deutschland, für Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Island und Österreich zuständig sei.
Ravalomanana habe angekündigt, daß 35 bis 42 Milliarden FMG zur Verfügung gestellt würden, damit die Kinder der Ärmsten zur Schule gehen könnten.
Eine große Impfkampagne, an die 50.000 Impfer, Mobilisatoren und Beaufsichtiger angeschlossen seien, sei gestartet worden, um Poliomyelitis bis zum Jahr 2005 auszulöschen. Die Regierung mit mehreren beteiligten Ministerien, die Weltgesundheitsorganisation, Unicef, Usaid, Pnud, Rotary International... hätten nicht mit Mitteln geknausert. WHO/Unicef hätten 2,9 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. Hat man aber auch all den Beteiligten, aber vor allem den Eltern der zu impfenden Kinder Informationen über die Risiken des Impfens gegeben? Alle Eltern, weltweit, sollten das Recht haben, sich über die Risiken aufklären zu lassen. Edward Jenner, der "Vater" der Impfungen, hat teuer bezahlen müssen für die Impfung seines Sohnes - er wurde geistig behindert. Im Internet sind viele Quellen zu finden, die im Zusammenhang mit Impfungen auf die großen Risiken hinweisen.
Anläßlich einer Reise des deutschen Botschafters zu einem Projekt der GTZ wird auf einer ganzen Seite über das Projekt berichtet. Es geht bei diesem Projekt um die Pflanzung von Bäumen zur Feuerholzgewinnung, um dadurch den natürlichen Wald zu schützen. 2200 Arbeitsplätze seien damit geschaffen worden. Hier im Netz ist ein Bericht über das Projekt zu finden.

27. 9. Die Tribune berichtet: Mit der gesamten Regierung habe Ravalomanana den Palast von Iavoloha besucht, was erkennen lasse, daß er ihn bald in Besitz nehmen werde und Ambohitsorohitra dem Bürgermeister der Hauptstadt überlassen werde. Die Vertreter der schreibenden Zunft seien zu diesem Ereignis nicht eingeladen gewesen und ein enger Berater Ravalomananas habe daher vor Ort energisch Einwendungen gemacht. Allerdings geht aus den Zeilen nicht hervor, ob die Einwendungen sich nur gegen den Vertreter der Tribune richteten oder gegen alle anwesenden Printmedien. Jedenfalls scheint hier etwas nicht so zu laufen, wie es sollte, wenn man der Öffentlichkeit ein Recht auf freie Information zugestehen will.

28. 9. Die Express berichtet: Der japanische Botschafter habe mit dem Außenminister Abkommen zur Finanzierung über insgesamt 512 Millionen Yen (etwa 4,3 Millionen Euro) unterzeichnet, deren Gegenstand ein etwa 15 km langer Bypass von der RN7 (Richtung Antsirabe) zur RN2 (Richtung Tamatave) sei (112 Millionen Yen) und dem Erwerb von Dünger, Pflanzenschutzmitteln und agronomischen Maschinen und Ausrüstungen dienen solle (400 Millionen Yen).
In einem Leserbrief schreibt eine mit einem Deutschen verheiratete Madagassin, die schon seit einigen Jahren in Deutschland lebt, daß sie 4 junge Madagassinnen in der Umgebung von München kennengelernt habe, die durch Vermittlung einer in der Umgebung von Starnberg ansässigen Agentur als Aupair-Mädchen im Land seien. Den Mädchen, die in Tana bereits deutsch gelernt hätten, werde eine Möglichkeit offeriert, in Deutschland für ein Jahr studieren zu können. Die Eltern der Mädchen müßten alle Kosten inklusive Flug tragen, was sich auf 10 Millionen FMG belaufe, müßten dem Vermittler in Tana aber 12 Millionen bezahlen. Ihnen werde zu Beginn gesagt, daß die Gastfamilie auch die Fahrtkosten in die Metropole zum Studium bezahlen würde. Die schäbigen Deutschkurse bei einer schlechten privaten Schule seien 2 Mal 3-4 Stunden in der Woche, doch die Gastfamilien verweigerten in der Realität das Bezahlen der Fahrtkosten. So hätten die Mädchen kaum eine Möglichkeit, sich vom Ort der Gastfamilie zu entfernen und blieben im Haus der Gastfamilie, wo sie dann arbeiten müßten, mindestens 30 Stunden pro Woche, aber meist mehr, da die Familien meinten, daß sie nicht gut genug arbeiteten. Möglichkeiten, andere Studien aufzunehmen oder woanders zu arbeiten, hätten die Mädchen nicht, da ihnen verboten sei, zu arbeiten. Taschengeld bekämen die Mädchen 200-250 Euro pro Monat. Wenn die Familien eine Deutsche einstellen würden, würde sie das 2500 Euro im Monat bei 30 Stunden wöchentlicher Arbeit kosten, ohne von den ganzen Steuern zu reden, die das kosten würde. Aber niemand, außer Ausländern, würde unter solchen Bedingungen arbeiten. Und wenn die Mädchen dann mehr oder weniger gut deutsch gelernt hätten, müßten sie wieder zurück, auch wenn sie noch in Deutschland bleiben wollten.

30. 9. Die Express berichtet: Ravalomanana habe dazu aufgerufen, die pyromanischen Praktiken der Bevölkerung zu beenden und aus Madagaskar eine grüne Insel zu machen. Strenge Maßnahmen würden ergriffen werden. Kommunen, die es verdienten, würden belohnt werden und Kommunen, die sich weniger kooperativ zeigten, drohten Sanktionen. Laut dem Autor des Artikels sei es wünschenswert, daß man die Kampagne der Aufklärung über die üblen Schäden der Buschfeuer verstärke

Gecko - Was gibt´s da noch zum Gucken?